Der Staat bin ich?!
Am Mittwoch, 27. November 2013 fand das erste Echtzeit politische Planspiel mit dem Name „Newland“ im SalzburgCongress statt. An die 200 Salzburger Jugendliche spielten und lernten, denn bei NEWLAND geht es um demokratische Partizipation, um die Funktionsweise politischer Systeme und um die Teilnahme an politischen Prozessen - jugendgerecht aufbereitet in Form eines Real-Life-Rollenspiels.
„Aktive Jugendarbeit verstehen wir als Kernstück der Kommunalpolitik. Der Bereich politische Bildung ist uns schon seit mehr als 10 Jahren ein wichtiges Anliegen!“, so Bürgermeister Dr. Heinz Schaden. „Nur wer schon in jungen Jahren Erfahrungen mit unserem demokratischen System macht, kann dann später mitreden und vor allem mitentscheiden. Ich wünsche mir mehr politische Bildung und vor allem: Mehr politische Diskussion von und mit den jungen Menschen“, so das Stadtoberhaupt weiter.
NEWLAND – Bau dir deinen Staat, so wie er dir gefällt
Gerade unter den jungen Menschen geht die Wahlbeteiligung auf allen Ebenen zurück, Parteien verlieren an Zuspruch und Protestereignisse häufen sich. Gleichzeitig rufen die Jungen nach anderen und besseren Formen der Partizipation. Dass politisches Handeln nicht immer einfach ist, weil viele unterschiedliche Facetten und Interessen zu beachten sind erfahren die jungen Menschen bei NEWLAND gemeinsam: Aufgeteilt per Zufallsprinzip in „Nationen“ geht es für die SpierlerInnen um eines: Sie müssen ihren eigenen „Staat“ aufbauen. Demokratie oder Diktatur, Gewaltenteilung oder nicht, wie finanziert sich ein Staat - was braucht es dazu überhaupt, wie soll die eigene Hymne klingen oder braucht man überhaupt eine? Welche Regeln gelten fürs Zusammenleben in NEWLAND und was ist wichtig für alle BewohnerInnen eines fiktiven Staates?
Alle TeilnehmerInnen gehen mit einer individuellen Agenda ins Geschehen, die sie mittels Activity-Spielen, Kreativ-Phasen und Argumentations-Wettkämpfen erfüllen müssen. Die Aufgaben sind so gestaltet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Talente einbringen können - von Geschicklichkeit, über Wissen, Kreativität bis hin zur Diplomatie. Ziel ist es, als Einzelspieler/in die meisten Punkte zu ergattern, in einer Regierungsform mit den meisten Punkten und einen Staat mit den zufriedensten BewohnerInnen zu kreieren.
Stimmen zum Spiel:
Kathi Schöndorfer (15 Jahre, BAKIB): „NEWLAND zeigt mir und meinen FreundInnen auf spielerische Weise, wie unser politisches System funktioniert und Zusammenhänge verstehe ich nun besser.“
Benedikt Grabner (16 Jahre, BRG Salzburg): „Der heutige Tag trägt dazu bei mir zu zeigen, dass die eigene Stimme, ob in der Wahlkabine oder auch bei sonstige Formen der Partizipation wichtig ist und zur Veränderung beiträgt!“
Frau Prof. Brigitte Tockner vom BRG Akademiestraße: „Projekte wie NEWLAND - im Rahmen des Unterrichtsprinzips politische Bildung - zeigen den Schülerinnen und Schülern, dass Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern etwas an dem sie selbst mitarbeiten und noch besser mitgestalten müssen!“
Für die Jugendbeauftragte der Stadt Salzburg Isabel Bojanovsky ist NEWLAND ein weiterer Baustein. „Salzburg legt seit Jahren einen Schwerpunkt der Jugendarbeit auf Partizipation und Mitsprache. Mit MiniSalzburg für die Kleineren, dem Jugendkongress und nun NEWLAND haben wir verschiedene Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen!“, so die Jugendexpertin. NEWLAND ist ein gelungenes Kooperationsprojekt zwischen dem Jugendbüro der Stadt Salzburg und dem Landesjugendverein "Akzente". „Mit Kooperationsprojekten wie NEWLAND zeigen wir, dass mit dem richtigen Ansatz und Projekte das Thema politische Bildung bei den jungen Menschen richtig gut ankommt.", so die 26-jährige Jugendexpertin und weiter: "Ich bedanke mich ausdrücklich beim Team von Akzente für die Zusammenarbeit, aber auch bei den LehrerInnen, die zusätzliche Stunden und Arbeitseinheiten investieren, damit ihre Schülerinnen und Schüler in den Genuss von NEWLAND kamen.“
And the winner is…
Knapp 200 junge SalzburgerInnen kämpften um den Sieg – die Nation „ready for Pflaumanien“ konnte die meisten Punkte ergattern. In der Einzelwertung holte sich Theresa Langgartner den Sieg.
Doris Stockklauser