Quelle: Johannes Killer

Geschützte Moore

Pflege naturnaher Moorreste

Das Hammerauer Moor an schönem Herbsttag
Hammerauer Moor im Herbst

Salzburg war einst von weiträumigen Mooren umgeben.
Heute helfen Pflegemaßnahmen der Stadt, die letzten naturnahen Moorreste zu sichern.
In Schutzgebieten ist eine rechtzeitige Einbindung der Naturschutzinteressen wichtig.
Bewusste Verantwortung für die Umwelt erfordert aktives Handeln und gezieltes Management.
Damit kann neben dem Erhalt des Naturwertes auch unser Naherholungsraum aufgewertet und die Lebensqualität verbessert werden.
Die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist zentrales Thema im Umgang mit der endlichen Ressource Natur.
Deshalb sind zum Erhalt der Moorreste konkrete Maßnahmen notwendig.
Dabei müssen unabwendbare Eingriffe naturverträglich gestaltet werden.

Amt für Stadtplanung und Verkehr
Adresse: Schwarzstraße 44, 5024 Salzburg
Tel: +43 662 8072 2680
Fax: +43 662 8072 2081
E-Mail: stadtplanung@stadt-salzburg.at
Dipl.-Ing. Achim Ehrenbrandtner BSc MSc
Sachverständiger für Naturschutz

Hammerauer Moor - Naturschutzgebiet

Das Hamerauer Moor mit Blick auf den Untersberg im Herbst
Hammerauer Moor mit Blick auf Untersberg

31,6 ha groß – Naturschutzgebiet (NSG) seit 1976
Das großflächigste Hochmoor der Stadt befindet sich am südwestlichen Stadtrand. Es wird von mehrmähdigen Futtergraswiesen und vom Bauland an der Hammerauer Straße umgeben.
Durch den jahrzehntelangen Verzicht auf intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die partielle Belassung des Hochmoores konnte der Moorkomplex als relativ naturnaher Rest des noch vor 200 Jahren weitestgehend intakten Leopoldskroner Moores erhalten werden.
Insbesondere aus landschaftsästhetischer und vegetationskundlicher Sicht nimmt das NSG einen hohen Stellenwert ein.
Der Beitrag zur Landschaftsästhetik gründet dabei in der reich gegliederten Topographie, die im Wechselspiel zwischen höher liegenden Moorkörpern und niedrigeren abgetorften Bereichen steht.
Wald und großteils extensiv bewirtschaftete Wiesen kennzeichnen das Vegetationsbild.
Aus moorökologischer Sicht ist der weniger abgetorfte Zentralbereich besonders wertvoll.
Die Kernzone wird durch verheidetes Hochmoor mit standorttypischen Pflanzen wie Weiße Schnabelbinse, Rundblättriger und Mittlerer Sonnentau, Rosmarinheide, Moosbeere, Pfeifengras, Besenheide und Scheidiges Wollgras geprägt. Die Randzonen dominieren Vorwaldgesellschaften aus Moorbirke, Zitterpappel, Schwarzerle, Grauweide und Faulbaum.
Zahlreiche Lebensräume kennzeichnen das NSG, in dem Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten, Rehwild, Feldhase und Fuchs die vielfältigen Strukturen nutzen.

Samer Mösl

Ein Kleiner Teich umgeben von grünen Wiesen und Bäumen an einem schönen Sommertag
Samer Mösl

8,3 ha groß – Geschützter Landschaftsteil (GLT) seit 1991
170 Blütenpflanzenarten und 410 Pilzarten

Der nacheiszeitliche Salzachbecken-See verlandete in diesem Teil schon vor 10.000 Jahren, wobei sich an den Ufern moorige Teile bildeten, die sich in der Folge immer weiter ausdehnten und zu den großen Mooren rechtsufrig der Salzach heranwuchsen.
Bei dem naturnahen Restmoor handelt es sich um den Teil des einstigen Langmooses im Nordosten der Stadt Salzburg.
Das Samer Mösl, dessen Name sich auf den in den dort entstandenen Ortsteil bezieht, liegt östlich der Siedlung Sam und unterhalb des Höhenzuges von Berg-Sam bzw. der Ischlerbahntrasse.
Durch seinen parkartigen Wechsel von Streuwiesen und Wald ist der Moorrest landschaftlich sehr reizvoll.
Nach Abschluss zivilrechtlicher Bewirtschaftungsverträge zwischen der Stadtgemeinde und den Grundeigentümern sowie dem Ankauf eines Grundstückes konnte nach 1990 ein umfangreiches Moorsanierungskonzept für das 16 ha große Projektgebiet umgesetzt werden: Der Schleiferbach und mehrere Moorgräben wurden aufgestaut, verbuschte Flächen wurden in Moorwiesen rückgeführt, Fettwiesen wurden in ungedüngte Moorwiesen rückgeführt, Fichten gegen Rotkiefern ersetzt.
Besondere Bedeutung erhält der großteils zum Niedermoortyp zählende Naturraum für die moortypische Pflanzen- und Tierwelt: zB Rundblättriger Sonnentau, Preußisches Laserkraut, Moor-Prachtnelke, Scheidiges Wollgras. Sibirische Schwertlilie, Sumpf-Ständelwurz, Drachenwurz, Sumpf-Glanzkraut und seltene Pilze. Auch Spechten, Fledermäusen, Lurchen, Schmetterlingen bietet das Samer Mösl idealen Lebensraum. Auch Hochmoorarten wie die Moorbeere und Hochmoor-Torfmoosarten treten hier auf. Für holzbewohnende Käfer ist das Moor mit seinen anbrüchigen Bäumen von Bedeutung.

Moorwiese bei den St.-Peter-Weihern

6,6 ha groß - Geschützter Landschaftsteil (GLT) seit 1987
Die wechselfeuchten Wiesen sind aus ehemaligen Moorwiesen hervorgegangen und stellen eine landschaftlich reizvolle Verbindung vom Mönchsberg und dem Festungsberg zum Leopoldskroner Moos dar.
Nördlich des Schlosses Leopoldskron gelegen, prägen sie bis heute die weitläufige Kultur- und Erholungslandschaft.
Durch die extensive Wiesenbewirtschaftung hat sich der feuchteliebende Lebensraum erhalten, in dem seltene Streuwiesenpflanzen wachsen und besondere Vogelarten, darunter Teich- und Sumpfrohrsänger und Rohrammer ein Nahrungs- und Bruthabitat besitzen.
Die Wiesen mit den dortigen Tümpeln bieten Grasfrosch, Wasserfrosch und Laubfrosch einen wichtigen Lebensraum.

Geschützter Landschaftsteil Moosstraße

Eine Luftbildaufnahme der Moosstraße
Moosstraße

8,6 ha groß - seit 1986 unter Schutz gestellt
Die linear verlaufende Moosstraße teilt den Leopoldskroner Landschaftsraum zwischen dem Almkanal im Osten und der Glan im Westen in zwei fast gleich große Hälften.
1740 begann der Bau der Straße unter Erzbioschof Firmian nördlich der Firmianstraße. 30 Jahre später wurde der nördliche Teil unter Fürsterzbischof Colloredo verbessert, südlich der Firmianstraße blieb der Weg weiter ein Fußpfad.
In den Jahren 1803 bis 1805 wurde die Moosstraße bis Glanegg als Fahrstraße ausgebaut, wobei beidseitig der neuen Straße Pyramidenpappeln angepflanzt wurden.
Die 4 km lange Moosstraße ist heute die längste geradlinig verlaufende Straße im Land Salzburg.
Dabei stellt die Laubbaum-Allee entlang der Moosstraße ein gliederndes Landschaftselement dar.