Armin Senser - H. C. Artmann-Literaturstipendiat 2009

Das H.C. Artmann-Literaturstipendium wird von der Stadt Salzburg jährlich in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Salzburg vergeben. Es umfasst ein Stipendium und eine kostenlose Wohnmöglichkeit in Altstadtnähe.

2009 wurde zum zweiten Mal das H.C. Artmann Literaturstipendium vergeben, das der Schweizer Lyriker Armin Senser erhielt.

Aus der Begründung der unabhängigen Fachjury:
„Armin Senser ist ein Lyriker, der aus dem großen Repertoire der abendländischen Kulturgeschichte schöpft, sich darauf bezieht, mit Elementen daraus spielt und so die Vergangenheit in unsere Gegenwart herein holt. (…) Doch keineswegs ist ein Autor der Erinnerung als Konservativer abzustempeln, auch formal nicht, selbst wenn er etwa wie Senser immer wieder den Endreim nützt und dabei viel riskiert. (…) Ausschlaggebend für die Wahl Armin Sensers war letztlich die Art, wie er in seinen Gedichten Emotion und Gedankenschärfe ausbalanciert. Dabei erinnert der stets durchklingende lakonische Ton durchaus an H.C. Artmann.“

Armin Senser sei ein „metaphysischer Lyriker“, sagt der Schriftsteller Norbert Niemann über den Dichter: „Senser stürzt sich schreibend in den Abgrund der Zeit. Die Sprache ist sein Flug- und Echogerät“. An den Abgrund der Zeit wagt er sich mit einem ironischen Augenzwinkern und überspringt ihn poetisch leichtfüßig. Neben Publikationen in Zeitschriften und Anthologien sind bei Hanser die Lyrikbände „Großes Erwachen“ (1999), „Jahrhundert der Ruhe“ (2003) und „Kalte Kriege“ (2007) erschienen.
„Zwischen nah und fern neigen / die Dinge doch zu einem Quantum an Eigensinn und wichtig / scheint, es ihnen zu gönnen“.

Zur Person:
Armin Senser, geboren 1964 in Biel. Er lebt seit 2000 in Berlin. Zunächst als Architekt tätig, studierte er dann Philosophie und Literaturwissenschaft. Nach Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien legte Senser mit „Großes Erwachen“ (Hanser, 1999) den ersten Gedichtband vor, 2003 folgte der Band „Jahrhundert der Ruhe“, im Frühjahr 2007 „Kalte Kriege“. Für seine Werke wurde Senser bisher u.a. mit dem Petrarca Stipendium, dem New York Stipendium Kanton Bern, dem Stipendium Akademie Schloss Solitude, dem Berliner Senatsstipendium, mit Buchpreisen des Kanton Bern und dem Lyrikpreis des Literarischen Kolloquiums Berlin ausgezeichnet.