Gestaltungsbeirat: Hostelturm als Leitprojekt im Bahnhofsviertel
Die Einreichplanung und baurechtliche Basis stehen, jetzt geht es um Planungsthemen der präzisen Ausführung und Details: Der Hostelturm in der Fanny-von-Lehnert-Straße wird konkret. In der 225. Sitzung am 14. und 15.7.2020 des Gestaltungsbeirats wurde der aktuelle Stand des Projekts ausdrücklich begrüßt.
Hostel-Turm Fanny-von-Lehnert Straße
„Besonders erfreulich ist, dass dieses Projekt von der Wettbewerbs- und Entwurfsphase an konsequent in seiner Wirkmächtigkeit und seiner städtebaulichen Ausstrahlung weiter entwickelt wurde. Um diese Qualitäten tatsächlich auch im Bau umzusetzen, bedarf es jetzt großer Sorgfalt in der Materialverarbeitung, in den Materialübergängen und bei den feinen Accessoires – wie etwa den ausgestellten Sonnenschutzelementen an den Fenstern“, sagt Architekt Ernst Beneder, Vorsitzender des Gestaltungsbeirats. Der Hostelturm habe auch insofern eine besondere Stellung, als er ein Gegenüber der weiteren zukünftigen Bauprojekte sein wird: das Landesdienstleistungszentrum (der Wettbewerb startet gerade) und ein Wohnbauprojekt nach Plänen von Halle1. Die Fanny-von-Lehnert-Straße könne zu einer „Paradestraße der Architektur“ werden, so Beneder.
Wohnanlage Fürbergstraße
Im Beirat vorgestellt wurde die erste Weiterbearbeitung des Wettbewerbsergebnisses. Diskutiert wurde über Fassaden-Materialien und Optionen zur Umsetzung der Begrünung, wie sie im Wettbewerbsentwurf gezeigt wurde. Ausgesprochenes Lob gab es für die städtebauliche Setzung des Projekts, das Freiräume und Schnittstellen zu möglichen zukünftigen Projekte in dem Gebiet vorsieht, und außerdem die Schnittstelle zur Bahn als „Geste über die Gleise hinweg“ vorsieht. „Sehr erfreulich, dass hier in größerem städtebaulichen Zusammenhang gedacht wird, der Anknüpfungspunkte für die Zukunft des Gebietes bereithält“, so Vorsitzender Ernst Beneder.
Wohnanlage Kreuzbrückl
Letzte Korrekturen am Baukörper wurden zur Wohnanlage Kreuzbrückl diskutiert, als sehr gelungen die Weiterentwicklung der Freiraumplanung „in sehr lebensnaher Form, besonders in den Uferbereichen nun sehr reizvoll“ hervorgehoben. Ein unbedingtes Anliegen des GBR ist hier der Erhalt der prägenden und raumbildenden Bäume am Grundstück. Die entsprechende technische Sorgfalt in der Umsetzung wurde eingemahnt.
Nachnutzung Rauchmühle
Knapp vor dem Bauverfahren steht das Projekt Alte Rauchmühle und Alter Silo: Im Beirat wurden Materialmuster für die Oberflächengestaltung vorgelegt, die durch eine Zinn-Beschichtung eine sehr samtige Patinierung ergeben. Damit wurde eine „dem industriellen Charakter stimmig entsprechende“ Lösung gefunden, so die Meinung im Beirat.
Neu- und Ausbau Borromäum
Zum Ausbau und Neubau Borromäum wurden die Einreichpläne nochmals geprüft und von Seiten des GBR auf die Bedeutung der Details hinsichtlich Materialisierung hingewiesen, die wesentlich für die „elegante, fast klassische Erscheinung, wie etwa Fensterlaibungen“ seien. Großes Augenmerk legt man auch hier auf die Erhaltung der eindrucksvollen Bäume auf dem Areal sowie die landschaftsplanerische Gestaltung des Vorfeldes und der Übergänge zu Gärten und Anlagen in Richtung Kapuzinerberg.
Vorfeldbereich CDK
Nach mehrfacher Befassung können die Rahmenbedingungen für die Ausformulierung des Vorfeldbereichs der Christian-Doppler-Klinik als gegeben angenommen werden: Hier sollen ja das Suchthilfezentrum, ein temporäres Parkhaus und allenfalls ein Hochpunkt auf dem Grundstück der Hypo („Hypo-Turm“) entstehen. Die Ideenfindung für die Projekte wird über ein eigenes interdisziplinäres Gutachterverfahren abgewickelt.
Fellerhalle
Das Wohnbauprojekt ehemalige Fellerhalle kann ins Bauverfahren gehen. Im Gestaltungsbeirat wurde es nochmals zur Feinabstimmung der Materialien vorgelegt. Architekt Beneder betont: „Dieses für die sanfte Stadtentwicklung so wesentliche Projekt zeigt, wie in bestem Einvernehmen und gepflegten fachlichen Diskurs ein für alle Seiten erfreulicher Weg gefunden werden kann.“
Gastro- und Bürogebäude Hagenau
Ebenfalls vor dem Bauverfahren steht das Projekt Gastro- und Bürogebäude an der Oberndorferstraße. Diskutiert wurde zuletzt über die konsequente Beibehaltung der freiraumplanerischen Qualitäten, die durch die zwischenzeitlich vorgesehene Verlegung einiger Stellplätze deutlich gelitten hätten. Im Gestaltungsbeirat wurde gemeinsam ein gangbarer Weg gefunden, der sowohl die Anlieferung ermöglicht, als auch die zukünftige fußläufige Anbindung zur geplanten Lokalbahnstation.
Erweiterung Wohnbau Resselstraße
In der Einreichplanung für die Aufstockung des bestehenden Wohnbaus um zwei Geschosse wurden Detailangaben zur geplanten Materialisierung festgelegt. Der Gestaltungsbeirat weist darauf hin, dass auf diese Qualitäten in der Umsetzung keinesfalls verzichtet werden kann. Bei begrenztem Kostenrahmen müsse noch einmal untersucht und verifiziert werden.
Wohn- und Geschäftshaus Siezenheim
„Feinsinnig weiterentwickelt; in seiner Art ein angemessenere Baustein im peripheren Stadtgefüge, das wesentlich zur Aufwertung der unfertig wirkenden Umgebung beiträgt.“, beschreibt GBR-Vorsitzender Ernst Beneder den Stand zum Wohnbauprojekt Otto-von-Lilienthal-Straße.
Wohnbau Haunspergstraße
Das Wettbewerbsverfahren für das Projekt wurde geklärt – ein Gutachterverfahren mit zwölf teilnehmenden Büros soll Ende des Jahres starten.
Cay Bubendorfer