Salzburg bekommt ein Tastmodell aus Bronze

Entwurf von Künstler Felix Brörken präsentiert
11.01.2023
Details zum Sehen und Fühlen:
Dargestelt wird vor allem die linke und Teile der rechten Altstadt.

„Großartig“, „Wirklich toll“, „Einzigartig, und diese Details!“ – Die Begeisterung bei blinden und sehenden Menschen angesichts des (Blinden)-Tastmodells der Salzburger Altstadt war einhellig. Das Modell des Modells wurde gestern von Künstler Felix Brörken persönlich im Marmorsaal des Schlosses Mirabell präsentiert. Geladen waren neben dem Behindertenbeirat, der TSG und dem Gemeinderat auch die Fremdenführer:innen, die sich schon sehr auf das Modell freuen.

„Tastmodelle stehen in vielen europäischen Städten, oft direkt neben den Wahrzeichen. Ich freue mich, dass wir nun auch in Salzburg ein so hochwertiges Modell bekommen“, so Stadträtin Anja Hagenauer, Vorsitzende des Behindertenbeirates der Stadt Salzburg, anlässlich der gestrigen Präsentation des Entwurfs.

Standort in der Franziskanergasse
Das Modell wird im Maßstab 1:700 errichtet und somit in etwa eine Größe von 216 x 117 cm haben. Geplant ist die Errichtung des Modells am Standort Franziskanergasse im Bereich vor der Apsis der Franziskanerkirche. „Es freut mich, dass im Zusammenwirken mit allen maßgeblichen Institutionen nun ein guter Standort gefunden werden konnte“, so Stadträtin Anja Hagenauer. Das 180 Kilo schwere Modell soll noch vor dem Sommer aufgestellt werden. Die gesamte Planung und Durchführung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt sowie der Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung. Die Finanzierung erfolgt gemeinsam mit Stadt, TSG und Altstadtverband. 

Über den Künstler
Dem aus Nordrhein-Westfalen stammenden Künstler Felix Brörken wurde das Handwerk des Bronze-Gießens quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater hatte schon vor 30 Jahren die Idee, Städte anhand eines Modells aus Bronze anschaulich darzustellen. Die erste Stadt die ein solches Modell von ihm wollte, war Münster – es folgten Berlin, Hamburg und München.

Über die Herstellung
Als Grundlage für das Modell der Stadt diente Brörken der Digitale Stadtkataster der Stadt, unter Zuhilfenahme von Google Maps. Die Gebäude, Brücken und Plätze werden in Handarbeit geschnitzt. Anschließend geht das Modell 1:1 in die Gießerei – welches mit einer sogenannten Negativform mit Bronze gefüllt wird. 

Christine Schrattenecker