Quelle: Johannes Killer

Lebensraumschutz

In der Stadt Salzburg gibt es unterschiedlich ausgewiesene Gebiete, die unter Lebensraumschutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 stehen. Dabei handelt es sich um acht großflächige Landschaftsschutzgebiete, 37 Geschützte Landschaftsteile, 36 Naturdenkmäler und mit dem Hammerauer-Moor ein Naturschutzgebiet, womit etwa ein Viertel des Stadtgebietes unter Schutz steht.

Pflege naturnaher Moorreste

Das Hammerauer Moor an schönem Herbsttag
Hammerauer Moor im Herbst

Salzburg war einst von weiträumigen Mooren umgeben.
Heute helfen Pflegemaßnahmen der Stadt, die letzten naturnahen Moorreste zu sichern.
In Schutzgebieten ist eine rechtzeitige Einbindung der Naturschutzinteressen wichtig.
Bewusste Verantwortung für die Umwelt erfordert aktives Handeln und gezieltes Management.
Damit kann neben dem Erhalt des Naturwertes auch unser Naherholungsraum aufgewertet und die Lebensqualität verbessert werden.
Die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist zentrales Thema im Umgang mit der endlichen Ressource Natur.
Deshalb sind zum Erhalt der Moorreste konkrete Maßnahmen notwendig.
Dabei müssen unabwendbare Eingriffe naturverträglich gestaltet werden.

Samer Mösl

Ein Kleiner Teich umgeben von grünen Wiesen und Bäumen an einem schönen Sommertag
Samer Mösl

8,3 ha groß – Geschützter Landschaftsteil (GLT) seit 1991
170 Blütenpflanzenarten und 410 Pilzarten

Der nacheiszeitliche Salzachbecken-See verlandete in diesem Teil schon vor 10.000 Jahren, wobei sich an den Ufern moorige Teile bildeten, die sich in der Folge immer weiter ausdehnten und zu den großen Mooren rechtsufrig der Salzach heranwuchsen.
Bei dem naturnahen Restmoor handelt es sich um den Teil des einstigen Langmooses im Nordosten der Stadt Salzburg.
Das Samer Mösl, dessen Name sich auf den in den dort entstandenen Ortsteil bezieht, liegt östlich der Siedlung Sam und unterhalb des Höhenzuges von Berg-Sam bzw. der Ischlerbahntrasse.
Durch seinen parkartigen Wechsel von Streuwiesen und Wald ist der Moorrest landschaftlich sehr reizvoll.
Nach Abschluss zivilrechtlicher Bewirtschaftungsverträge zwischen der Stadtgemeinde und den Grundeigentümern sowie dem Ankauf eines Grundstückes konnte nach 1990 ein umfangreiches Moorsanierungskonzept für das 16 ha große Projektgebiet umgesetzt werden: Der Schleiferbach und mehrere Moorgräben wurden aufgestaut, verbuschte Flächen wurden in Moorwiesen rückgeführt, Fettwiesen wurden in ungedüngte Moorwiesen rückgeführt, Fichten gegen Rotkiefern ersetzt.
Besondere Bedeutung erhält der großteils zum Niedermoortyp zählende Naturraum für die moortypische Pflanzen- und Tierwelt: zB Rundblättriger Sonnentau, Preußisches Laserkraut, Moor-Prachtnelke, Scheidiges Wollgras. Sibirische Schwertlilie, Sumpf-Ständelwurz, Drachenwurz, Sumpf-Glanzkraut und seltene Pilze. Auch Spechten, Fledermäusen, Lurchen, Schmetterlingen bietet das Samer Mösl idealen Lebensraum. Auch Hochmoorarten wie die Moorbeere und Hochmoor-Torfmoosarten treten hier auf. Für holzbewohnende Käfer ist das Moor mit seinen anbrüchigen Bäumen von Bedeutung.

Moorwiese bei den St.-Peter-Weihern

6,6 ha groß - Geschützter Landschaftsteil (GLT) seit 1987
Die wechselfeuchten Wiesen sind aus ehemaligen Moorwiesen hervorgegangen und stellen eine landschaftlich reizvolle Verbindung vom Mönchsberg und dem Festungsberg zum Leopoldskroner Moos dar.
Nördlich des Schlosses Leopoldskron gelegen, prägen sie bis heute die weitläufige Kultur- und Erholungslandschaft.
Durch die extensive Wiesenbewirtschaftung hat sich der feuchteliebende Lebensraum erhalten, in dem seltene Streuwiesenpflanzen wachsen und besondere Vogelarten, darunter Teich- und Sumpfrohrsänger und Rohrammer ein Nahrungs- und Bruthabitat besitzen.
Die Wiesen mit den dortigen Tümpeln bieten Grasfrosch, Wasserfrosch und Laubfrosch einen wichtigen Lebensraum.

Biotope

Neben ausgewiesenen Schutzgebieten sind naturnahe Feucht- und Trockenbiotope sowie Hecken und die Gewässer samt den Uferbereichen gemäß dem Lebensraumschutz des Salzburger Naturschutzgesetzes geschützt. Wie aus der Biotopkartierung des Landes Salzburg ersichtlich, handelt es sich in der Stadt Salzburg neben den Gewässerzügen vorrangig um wertvolle Moorwiesen und um Mager- und Halbtrockenrasen sowie auch um Heckenzüge und Feldgehölze. Eingriffe in diese Bereiche, die über die Instandhaltung und Wartung und über die bisherige land- oder forstwirtschaftliche Nutzunghinausgehen, benötigen eine naturschutzrechtliche Bewilligung.

Ökoprogramm

Vom Gemeinderat der Stadt Salzburg wurde das Ökoproramm „Artenschutz-Biotopschutz-Ressourcenschutz“ beschlossen, welches klare Vorgaben für den zivilrechtlichen Naturschutz definiert. Im Rahmen dieses Programmes werden ökologisch wichtige Lebensräume gepflegt und langfristig vertraglich gesichert. Das Programm ist ausschließlich Bewirtschaftern ohne landwirtschaftlichem Betrieb vorbehalten.