Handlungsfeld: Kommunale Gebäude

Sportzentrum Nord – ökologisches Vorzeigeprojekt und energieeffizientestes Gebäude Österreichs

Sportzentrum Nord

Faktenbox:

  • Energie-Leuchtturm für die Machbarkeit von vollsolarer Beheizung im Neubau
    350 m2 thermische Solarkollektoren
    100 kWp Photovoltaikanlage
    Grundwasserwärmepumpe
  • Plus-Energie-Gebäude (mehr Energieerzeugung als –verbrauch)
  • Energieeinsparungen im fünfstelligen Bereich
  • Vollsolar beheizte Dreifach-Sporthalle mit
    17.500 l Pufferspeicher
    4.300 Tonnen Beton mit Betonkernaktivierung als Speicher zum Kühlen und Heizen
  • Anbindung an das öffentliche Verkehrs- und Radnetz samt Radabstellplätzen
  • Fertigstellung: 2016

Auszeichnungen:

  • Energy Globe Award in der Kategorie Erde
  • klimaaktiv Gold Standard
  • evaluiert als energieeffizientestes Gebäude Österreichs mit geringsten CO2-Emissionen

Projektkonsortium:

  • Bauherr: SIG Stadt Salzburg Immobilien GmbH
  • Architektur: Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH
  • Bauphysik: Rothbacher GmbH
  • Haustechnik: Energie Technik Malli Planungsgruppe GmbH
  • Plusenergiekonzept: Harald Kuster FIN – Future is now
  • Solarkollektoren: GASOKOL gigaSol OR

Fazit:

Smartes Bauen

Das Sportzentrum Nord zeigt: Hocheffiziente Gebäude sind wirtschaftlich erfolgreich und funktionieren! Sie sind planbar und wirtschaftlich, sind durch die Energieautarkie abgekoppelt von Versorgungsengpässen und stellen einen Meilenstein im Erreichen der Klimaziele dar. Auch die Analyse der Energiedaten der Sporthalle der letzten drei Jahre sowie eine Langzeitstudie haben die hohe Effizienz jetzt auch wissenschaftlich belegt: sie ist das energieeffizienteste Gebäude Österreichs mit den geringsten CO2-Emissionen.

Erfolgsfaktor Nummer 1: Das Einbringen nachhaltiger Kriterien bei öffentlichen Vergaben gleich zu Beginn des Architekturwettbewerbes. Der Platz etwa für Solarthermie gehört von Anfang an mitgeplant. 

Klimaschutz und Effizienz sind machbar und wirtschaftlich sinnvoll, da sie langfristig Geld sparen. Das Ziel der Smart City Salzburg nachhaltige Planungs- und Baustandards für öffentliche Gebäude zu entwickeln und in die Umsetzung zu bringen ist mit dem Sportzentrum Nord erreicht.

Paracelsus Bad

Paracelsusbad

Faktenbox:

  • Nutzfläche 11.860 m²
  • 3 Sockelgeschoße mit öffentlichem Kurhaus, Hallenbad + Gastronomie, Saunawelt mit Außenpool und Terrassen
  • Rundum verglaste Badewelt mit einer Gesamtbeckenfläche von 590 m²
  • 25-Meter-Sportschwimmbecken, Sprungbecken mit Kletterwand, Wasserrutsche, Familienbecken mit diversen Wasserattraktionen, separates Kleinkinderbecken
  • Stützenfreie Überdachung des Badebereiches mit Stahlkonstruktion
  • 550 Tonnen verbauter Stahl mit 35 Meter Dach-Spannweite
  • Photovoltaikanlage mit rund 31 kWp
  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
  • Wärmepumpenanlage
  • Baumaterialien sind frei von klimaschädlichen Substanzen wie HFKW, PVC und SVHC
  • Fertigstellung: 2019
  • Auszeichnung:

klimaaktiv Gold Standard

Projektkonsortium:

  • Bauherr: Stadtgemeinde Salzburg, KKTB Kongreß, Kurhaus & Tourismusbetriebe der Stadt Salzburg          
  • Bauherrenvertretung: Stadt Salzburg Immobilien GmbH         
  • Betreiber: Tourismus Salzburg GmbH (TSG)      
  • Architekten und Generalplaner: Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH, Wien       
  • Konsulenten:

Landschaftsarchitektur: idealice, Wien
Statik: BauCon ZT GmbH, Zell am See
TGA/Elektrotechnik: Technisches Büro Herbst GmbH, Salzburg
Bauphysik: Ingenieurbüro Rothbacher GmbH, Zell am See
Brandschutz: IBS-Technisches Büro GmbH, Linz
Fassadenkonsulent: MDE metal design engineering gmbh, Vöcklabruck
Bäderplanung: sv.pf engineering GmbH, Leoben; klimaaktiv IBO GmbH, Wien

Fazit:

Energieeffizienz auf höchstem Niveau

Neben modernster Bädertechnik ist auch das Energiekonzept auf ein höchstes Maß an Effizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien ausgerichtet. Als Wärmequellen nutzt eine Wärmepumpenanlage die gebäudeeigene Abwärmen bzw. die Restenergie aus den Lüftungsanlagen. Alle Lüftungsanlagen sind auf optimale Betriebsbedingungen ausgelegt. Kälte wird ebenfalls aus internen Verbrauchen (u.a. der Beckenwassererwärmung) bereitgestellt. Im Kurbereich, den Büroräumen und der Gastrozone wurden Kühldecken eingezogen. Durch dieses System können Verluste, die bei regulären Lüftungsanlagen oftmals sehr hoch sind, stark reduziert werden. Das ist wichtig, da die Lüftung den höchsten Anteil in der Energiebilanz eines Schwimmbades darstellt.

Vorreiter im Klimaschutz

Die komplexe Regelung der Anlagen sowie die laufende Betriebsüberwachung erfolgen über eine zentrale Gebäudeleittechnik. Auf dem Dach des Saunageschoßes wurde eine Photovoltaikanlage mit rund 31 kWp errichtet.

Beim Neubau kamen bevorzugt Produkte mit Umweltzeichen zum Einsatz. Alle Baustoffe sind frei von HFKW, PVC und SVHC. Der Lohn für alle diese Maßnahmen: Als erstes Hallenbad in Österreich wurde das Paracelsus-Bad einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen und erreichte mit 909 von 1000 möglichen Punkten die höchste Zertifizierung: „klimaaktiv GOLD“.