22. SMART City Round Table Brunch: Urbane Mobilitätskonzepte: Strategien für eine stadtverträgliche Mobilität

Der 22. Smart City Round Table Brunch widmete sich der Frage, wie nachhaltige Mobilität in Städten strategisch geplant und wirksam umgesetzt werden kann. Anlass war die bevorstehende Erstellung des Mobilitätsplans 2040 der Stadt Salzburg. Einen Tag nach der Auftaktveranstaltung griff der Round Table das Thema auf und bot Fachleuten aus Stadt und Land Salzburg die Möglichkeit, von den Erfahrungen der Stadt Graz zu lernen. Mit fachlicher Tiefe und viel Gespür für die unterschiedlichen Perspektiven führte Harald Frey von der TU Wien durch die Veranstaltung.
Graz als Vorbild: Einblick in den SUMP-Prozess
Barbara Urban von der Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz stellte den aktuellen Stand des dortigen Sustainable Urban Mobility Plans(SUMP) vor. Nach einem dreijährigen Prozess steht Graz kurz vor der Beschlussfassung des Maßnahmenprogramms. In ihrem Beitrag schilderte sie zentrale Eckpunkte des Grazer Ansatzes:
- Strategischer Stufenbau: Der SUMP baut auf bestehenden Konzepten wie dem Masterplan Gehen, der Radoffensive und dem ÖV-Masterplan auf.
- Mehrstufige Beteiligung: Bezirke, Stakeholder und die breite Öffentlichkeit wurden gezielt eingebunden.
- Zielorientierung: Zielwerte wurden in 5-Jahres-Schritten definiert und als Basis für das Maßnahmenprogramm herangezogen.
- Vielfalt an Maßnahmen: Von strategischen Projekten über stadtweite Maßnahmen bis hin zu spezifischen Bezirksinitiativen.
- Erfolgsfaktoren: Verlässliche Ressourcen, eine konsequente Steuerung, laufende Evaluierung und ein unabhängiger Qualitätsbeirat.
- Kommunikation & Kooperation: Kontinuierliche Information, Bewusstseinsbildung und ein aktiver Austausch mit Bezirken, Stakeholdern sowie dem Land Steiermark und den Umlandgemeinden.
Ein zentrales Learning: Kommunikation ist keine Begleitmaßnahme, sondern ein zentraler Baustein für Erfolg.
Kommunikation als Schlüssel zur Veränderung
Diesen Gedanken vertiefte Michael Szeiler von con.sens Mobilitätsdesign, der am Grazer Prozess beteiligt war. In seinem Beitrag betonte er, wie entscheidend es sei, Veränderungen nicht nur zu planen, sondern auch verständlich und motivierend zu vermitteln. Ein Mobilitätsplan verändert den Alltag vieler Menschen – und gute Kommunikation hilft, Verständnis und Akzeptanz zu schaffen.
Diskussion und Ausblick auf den Mobilitätsplan 2040
In einer regen Diskussionsrunde stellten die Teilnehmer:innen zahlreiche Fragen zur konkreten Umsetzung, zu Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Auch Vertreter der Politik brachten sich ein:
- Peter Weiß (KPÖ) sieht Chancen für neue Impulse durch frischen Wind im Straßen- und Brückenamt.
- Lukas Bernitz (Bürgerliste) fordert inspirierende Zukunftsbilder, um Ziel und Weg greifbar zu machen.
- Tarik Mete (SPÖ) spürt Aufbruchsstimmung: Mit dem geplanten Fahrradleihsystem S-Bike werde sich das Stadtbild verändern – und er ruft auf: „Lassen Sie uns gemeinsam die Stadt bewegen!“
Zum Abschluss präsentierte Michael Schwifcz, Projektleiter des Mobilitätsplans 2040 in der Stadt Salzburg, den Fahrplan für die kommenden Monate. Ende 2025 soll der Plan mit klaren Zielen und Strategien vorliegen, 2026 folgt die Entwicklung konkreter Maßnahmen mit breiter Beteiligung der Bevölkerung.
Fazit
Die Stadt Salzburg steht vor einem bedeutenden Schritt: Mit dem Mobilitätsplan 2040 soll die Mobilitätswende gelingen – strategisch fundiert, partizipativ gestaltet und kommunikativ begleitet. Die Erfahrungen aus Graz bieten wertvolle Orientierung für diesen Prozess.