Wilhelm-Kaufmann-Preise für Entwicklungszusammenarbeit verliehen
Stadtrat Johann Padutsch, Obmann der Städtepartnerschaft Salzburg Singida, überreichte am Donnerstag, 31. März, im Romanischen Keller den „Wilhelm-Kaufmann-Preis für Entwicklungszusammenarbeit 2011“ an Erni Salzlechner von der Hypo Salzburg und Dr. Ulrike Bourcard-Treder (aus terminlichen Gründen vertreten durch Obmann-Stellvertreterin Herta Fuchlechner). Mit dem Preis wurde ihr durch die Übernahme einer langjährigen Patenschaft für das Straßenkinder-Projekt „Upendo Home“ gezeigtes Engagement gewürdigt. Die Hypo Salzburg richtet zudem seit zehn Jahren die Preisverleihung aus.
Leihbild von Wilhelm Kaufmann
Zu Ehren ihres 1999 verstorbenen Mitbegründers Prof. Wilhelm Kaufmann hat die Salzburger Städtepartnerschaft und Regionalkooperation Salzburg-Singida 2002 den „Wilhelm-Kaufmann-Preis für Entwicklungszusammenarbeit“ ins Leben gerufen. Die Auszeichnung wird jedes Jahr einer Privatperson und einem Unternehmen verliehen, die durch ihre Unterstützung einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit der Städtepartnerschaft leisten. Sie umfasst ein Leihbild von Wilhelm Kaufmann, das für ein Jahr bei den Preisträgern bleibt und dann weitergegeben wird sowie eine Anerkennungsurkunde.
Städtepartnerschaft seit 1984
Seit 1984 unterstützt die Städtepartnerschaft Salzburg-Singida die Stadt Singida und die 48.000 km2 große gleichnamige Region in Zentraltansania. Mithilfe von Stadt und Land Salzburg und privaten Spendern und Sponsoren konnten zahlreiche Projekte wie Schulen, Krankenstationen, Wasserversorgung – und ganz aktuell ein Straßenkinder-Heim mit Ausbildungsstätte - verwirklicht werden.
Biographie Wilhelm Kaufmann
Wilhelm Kaufmann wurde am 18. März 1901 in Salzburg geboren. Nach der Matura besuchte er die Kunstgewerbeschule – heute Akademie für angewandte Kunst – in Wien. 1923/24 arbeitete er als Geselle Anton Faistauers. 1926 war er zusammen mit Anton Kolig und Robin Christian Andersen an der Herstellung der Gobelins für das Salzburger Festspielhaus beteiligt. Die Jahre zwischen 1938 und 1945 lebte er – wie er es selbst nannte – in „innerer Emigration“, zumeist im Pinzgau.
Nach dem Krieg betätigte er sich aktiv und mit viel Idealismus am kulturellen Wiederaufbau Salzburgs. Sobald Reisen wieder möglich wurde, besuchte Kaufmann England, wo er sich als Porträtist schon vor dem Krieg einen Namen gemacht hatte. 1952 wurde er als Kunstlehrer an die Westtown School in Pennsylvania berufen. Später übersiedelte er nach Kanada, um dort als Lehrer und Maler zu arbeiten.
Bei der Rückkehr nach Europa lernte er Albert Schweitzer kennen, der ihn 1962 in sein Urwaldspital Lambarene nach Gabun einlud. Auf drei Perioden reichen Schaffens dort folgten weitere Reisen nach Afrika. 1984 war er engagierter Mitbegründer der Städtepartnerschaft Salzburg-Singida. Seine vielen Wandmalereien zeugen von Kaufmanns bilderbuchhaften und klaren Erzählstil. Bekannt sind die vielen Porträts des Künstlers, die meist pastos-koloristisch gestaltet sind. Sein zentrales Thema war immer wieder die Suche nach dem Gleichklang zwischen Natur und menschlicher Zivilisation.
Wilhelm Kaufmann starb am 3. September 1999 in Salzburg.
Kontakt:
Städtepartnerschaft/Regionalkooperation Salzburg-Singida
Judith Schröcksnadel & Andrea Rainer
neu!!! Ulrike-Gschwandtner-Strasse 5
A-5020 Salzburg
Tel. 0 662/827 813-3
www.tanzania.at
singida@tanzania.at

Gabriele Strobl-Schilcher