Hagenauer appelliert an SVV: Freifahrt für Kindergartengruppen

02.11.2015

Kindergartenkinder ab 6 Jahren müssen seit Juli 2015 auch für Gruppenausflüge einen Fahrschein haben, das wurde mit der Neuregelung der Bustarife in der Stadt Salzburg beschlossen. Die Kosten übernimmt die Stadt Salzburg, der Verwaltungsaufwand bleibt an den Pädagoginnen hängen. Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer hatte diese Neuregelung nicht zuletzt wegen des bürokratischen Mehraufwands kritisiert.

In einer ORF-Stellungnahme vom 1.11.2015 lässt der SVV diese Kritik nicht gelten und behauptet, dass Kindergartenkinder ab 6 Jahren einen Freifahrtsausweis bei der Salzburg AG beantragen könnten und „dann seien sie bei den Ausflügen wieder gratis unterwegs“.

„Diese Behauptung des Verkehrsverbunds ist schlichtweg falsch“, ärgert sich Sozialressortchefin Hagenauer. Auf Nachfrage bei der Tarifstelle wurde zwar bestätigt, dass ein Freifahrtsausweis für Kinder ab sechs möglich sei, dieser gelte aber nur für die Fahrt vom Wohnort zum Kindergarten und retour. Für Gruppenfahrten auf anderen Strecken müssen diese Kinder also weiterhin zahlen.

„Über den Freifahrtsausweis findet sich auch in den Tarifbestimmungen nichts. Eltern haben darüber also keinerlei Information.“, kritisiert Hagenauer.
Darüber hinaus wurde bestätigt, dass Kindergartengruppen ohnehin nicht kontrolliert würden, weil der Altersnachweis schwierig zu erbringen sei; die wenigsten Kindergartenkinder – Hagenauer: „de facto gar keine“ - hätten einen Personalausweis dabei, der Auskunft über das Geburtsdatum geben könnte.

„Was hilft eine Regelung, die nicht vollzogen wird und lediglich einen vermeidbaren Verwaltungsaufwand für die Kindergärten generiert?“, fragt sich Vizebürgermeistern Hagenauer. Anstatt falsche Behauptungen aufzustellen stünde es dem SVV gut an, die Probleme zu erkennen und zu bearbeiten. Ihr Appell an den Verkehrsverbund laute daher, die Tarifbestimmungen zu überarbeiten und Kindergartenkinder generell – auch in der Gruppe – frei fahren zu lassen.




Cay Bubendorfer