Hagenauer: Sprachkurse nicht Integrationsfonds überlassen!
„Alle Macht dem Integrationsfond?” So titelt Die Presse zum neuen Integrationspaket, das Dienstag vom Ministerrat abgesegnet werden soll. Ein Teil des Pakets betrifft verpflichtende Sprachkurse, die AsylwerberInnen auf A 1-Niveau, also die Basiskenntnis der deutschen Sprache, bringen soll. Allein für die Vermittlung der nötigen Kurse soll der Integrationsfond 805.000 € erhalten.
Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer dazu: „Das kann‘s jetzt aber nicht sein! So viel Geld kann viel zielgerichteter eingesetzt werden. Mit diesen Mitteln könnten wir bei unserem eigenen, äußerst erfolgreichen Kurs-Modell 4.000 AsylwerberInnen jene Deutschkenntnisse vermitteln, die für den Arbeitsmarkt erforderlich sind.“
Die Erfahrungen mit dem Integrationsfonds seien zudem nicht die besten: „Von Sommer 2015 bis Herbst 2016 hat er keine vernünftige Sprachausbildung in der Stadt Salzburg zustande gebracht. Da haben wir in der Not selbst Geld in die Hand genommen und mit der Volkshochschule sehr viel bewegt. 80 Prozent der vom Sozialamt zugewiesenen KursteilnehmerInnen haben die Deutsch-Prüfung geschafft. Sie durften in den Kursen nicht fehlen, sonst wurde ihnen die Mindestsicherung gekürzt.“
Dieses Hart-aber-fair-Kurssystem der Stadt Salzburg funktioniere gut und habe nur ein Fünftel der Bundeskurse gekostet! Außerdem habe man sich durch Aufnahmen in den Arbeitsmarkt bei der Mindestsicherung letztlich mehr erspart als für die Kurse finanziell notwendig war. Daher Hagenauers Forderung: „Besser den Kommunen das Geld geben. Die können gut wirtschaften und sind viel näher am Geschehen dran als der Integrationsfonds!“
Karl Schupfer