NEUER BAHNHOFSOZIALDIENST: ORT DER ZUFLUCHT

08.03.1994


Dr. Huber: Einer der wichtigsten Stützpunkte für Hilfesuchende

Er freue sich, daß mit dem Bahnhofsozialdienst (BASO) einer der wichtigsten Stützpunkte für Hilfesuchende erhalten und sogar ausgebaut worden sei, betonte Stadtrat Ing. Dr. Josef Huber anläßlich der Eröffnung der beiden neuadaptierten Räume am Dienstag, 8. März 1994. Unmittelbar neben dem Bahnsteig "nach Deutschland" mitten im Bahnhofsbereich gelegen bestehe damit wieder ein zentraler Zufluchtsort für all jene, die besonderer Hilfe bedürfen. Sein Dank gelte deshalb nicht nur der Caritas, dem Roten Kreuz, der Sozialen Arbeit GesmbH und dem Land Salzburg für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, sondern auch Bahnhofsvorstand Ludwig Kokol, der die Ausweitung der Station von einem auf zwei Räume ermöglichte. Der BASO sei ein weiterer Schritt, Menschen in schwierigen Situationen aufzufangen und Hilfe, auch zur Selbsthilfe, zu geben. Unbedingt notwendig aber seien weitere Einrichtungen wie ein Tageszentrum für Obdachlose mit Notschlafstellen, Kleiderdepot und Waschgelegenheiten, betonte der Sozialstadtrat.

Das Leben am Bahnhof sei Spiegelbild der Gesellschaft, sagte Caritas-Chef Msgr Sebastian Manzel. Hier seien Gruppen anzutreffen, die nirgends beheimatet sind, die Orte suchen, wo sie ungestört sind. Der BASO bietet ihnen nach Möglichkeit Hilfe und Rat, zumindest aber eine Platz, an dem sie willkommen

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sind und wo sie akzepiert werden. Aber auch für Reisende, die gebrechlich oder verzweifelt sind, stellt BASO eine wichtige Anlaufstelle dar.

Die Salzburger Bahnhofsmission besteht seit 1947. Nach der Pensionierung der beiden zuletzt tätigen geistlichen Schwestern wurde der Weiterbestand der Einrichtung diskutiert. Stadt, Land und ÖBB lösten das Problem mit der gemeinsamen Finanzierung des BASO. Am 1. Juli 1993 startete der Bahnhofsozialdienst in neuer Form, 365 Tage im Jahr ist diese Einrichtung täglich bis 19.30 Uhr geöffnet.

Die zwei Frauen und zwei Männer können sich über Arbeitsmangel nicht beklagen. Allein von November bis Februar wurden 1.009 Hilfestellungen und 811 Gespräche gezählt. Ihre Arbeit ist bei weitem keine Schreibtischtätigkeit. "Wir sind auch eine Art Streetworker", berichtet Franz Neumayer, Mitarbeiter des BASO. "Denn viele unserer Klienten sind nicht mehr fähig oder schämen sich, zu uns zu kommen. Zu denen gehen wir hinaus auf den Bahnsteig und kümmern uns um sie."

 

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Im Killer-Bild von rechts: Gerhard Feichtner (BASO), Stadtrat Huber, Mag. Konrad Vogel (Caritas), Johann Ramsauer (Rotes Kreuz), Regina Weiler (BASO), Dr. Wolfgang Breiteneder (Leiter Mag.Abt.3), Maria Burghardt (BASO), RR Kokol (ÖBB), Msgr Manzel (Caritas), Franz Neumayer (BASO).

Presseinformation vom 01.01.1994

 

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