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20.10.2000


 

Per

Internet in den "digitalen Magistrat"

 

 

 

Mit

der Freischaltung des "e-government"-Bereichs auf www.stadt-salzburg.at am kommenden

Montag, 23. Oktober 2000, setzt die Stadt Salzburg einen weiteren Schritt in

Richtung Kundenfreundlichkeit und Ablauf-Optimierung. Über e-government können

komplette Behördenverfahren elektronisch über Internet rund um die Uhr von

jedem beliebigen PC aus erledigt werden. "Kundenorientierung ist zentrales Arbeitsprinzip

des Magistrats. Das Angebot von Internet-basierenden Behördenverfahren bringt

uns hier einen entscheidenden Qualitätssprung und rationalisiert unsere

Abläufe. Anklicken statt anstellen wird so bei uns zur Realität", erklärt

Bürgermeister Heinz Schaden bei der Präsentation des digitalen Magistrats.

 

 

 

Die

Voraussetzungen für e-government hat die Stadt Salzburg mit der magistratsweit

flächendeckenden Einführung des elektronischen Akts ("Akt 2000") heuer zu

Jahresbeginn geschaffen. Diese Anwendung wird nun schrittweise für den

Kundenkontakt von außen geöffnet.

 

 

 

Akt

2000 hat für die Optimierung der internen Abläufe bereits einige überzeugende

Beweise erbracht: So konnte die durchschnittliche Verfahrensdauer bei

Bauansuchen von 150 auf weniger als 50 Tage gesenkt werden. Beim "Projekt

Schilderwald" können 20.000 Verkehrszeichen innerhalb von zwei Jahren neu

verordnet werden, die "papierene" Verfahrensdauer wäre sechs Mal länger

gewesen. Das Ziel, den "Schilderwald" kräftig auszuholzen, wird nach bisherigem

Bearbeitungsstand mit einem Minus von 6.000 Verkehrsschildern eindrucksvoll

erreicht werden.

 

 

 

"Akt

2000" ist ein wesentlicher Baustein in den Restrukturierungs-Aktivitäten der

letzten Jahre innerhalb der Stadtverwaltung, berichtet Magistratsdirektor Ing.

Dr. Josef Riedl: Akt 2000 bringt Verfahrensbeschleunigung durch raschere

Aktenläufe und die Möglichkeit der gleichzeitigen Bearbeitung eines Aktes durch

mehrere Dienststellen. Nach den bisherigen Erfahrungen bringt die Umstellung

auf elektronischen workflow auch vielfach eine "Entschlackung" der bisherigen

Verfahrensabläufe.

 

 

 

"Akt

2000" wurde daher jüngst gegen weltweite Konkurrenz in Kopenhagen mit dem

"Silver Award" für best-practice-Anwendungen im workflow-Bereich ausgezeichnet.

Mitbewerber waren unter anderem die Unternehmen Wells Fargo, Ericsson, Triumph

oder Dubai Police.

 

 
e-government:

Amtswege per Internet

 

 

 

Logischer

nächster Schritt ist nunmehr mit "e-government" die Schaffung eines

elektronischen Portals in den digitalen Magistrat Salzburg. Ziel ist es, den

Kundinnen und Kunden des Magistrats Salzburg die Option zu online-Verfahren auf

allen Ebenen zu ermöglichen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der

"digitale Magistrat" ist sieben Tage pro Woche rund um die Uhr geöffnet, es

gibt keine Wartezeiten, der Status eines Verfahrens ist jederzeit abfragbar.

Dank der vollständigen Integration in den "Akt 2000"-workflow entsteht auf

Seiten der Stadtverwaltung ein Rationalisierungs-Erfolg, Kapazitäten für

beratungsintensive Kundenkontakte werden frei.

 

 

 

In

einem ersten Schritt sind Anwendungen, für die keine Zertifizierung nötig ist,

verfügbar. Gleichzeitig werden komplexe Verfahren (Erklärungen und

Saldenabfrage für Ortstaxe und Kommunalsteuer, Boden- und

Gewässersanierungsverfahren, Geomarketing) mit einzelnen Testkunden in

Echt-Verfahren erprobt.

 

 
Salzburg

besitzt Technologie-Führerschaft
 

 

Mit

der flächendeckenden Einführung des elektronischen Aktenlaufs sowie der Öffnung

des Internet-Portals in den digitalen Magistrat besetzt Salzburg in Österreich derzeit

eine Spitzenposition unter allen Gebietskörperschaften, was die strategische

Ausrichtung und technische Umsetzung von e-government betrifft. Dementsprechend

ist Salzburg hier bevorzugter Pilot-Kunde und primärer Entwicklungspartner von

hochkarätigen Software-Herstellern und Systemspezialisten wie Microsoft, Unisys

und Fabasoft. Salzburg ist begehrter Kooperationspartner für

behördenübergreifende Verfahren, welche mit dem BMöLS/Bundesrechenzentrum

(www.help.gv.at), dem Innenministerium (Zentrales Melderegister) und der

Wirtschaftskammer entwickelt werden.

 

 
Mit der Maus den Hund anmelden

 

 

 

Um den neuen Trend möglichst rasch

aufzugreifen, sind vom Amt für Datenverarbeitung auf Basis von neuen

Möglichkeiten des Internet, von Akt2000 und Web-GIS folgende erste Lösungen

entwickelt worden:

 

 

 

·       

Familienpass

und Wahlkarten können per

Online-Formular angefordert werden.

 

·       

Hundesteueran-

und abmeldungen können online abgewickelt werden.

 

·       

Für Bürgerinteraktionen per Internet, die ein

höheres Niveau an Identifizierung und 

Sicherheit erfordern, wurde ein Verwaltungsgateway

("Internet-Portal")

entwickelt, über das "zertifizierte" Bürger und Unternehmen Anträge

einbringen, Statusabfragen stellen und auf ihre Verwaltungsdaten zugreifen

können. Solange die rechtlich zwar existierende "elektronische

Signatur" noch keine praktische Umsetzung hat, werden in den

Bürgerservicestellen die dazu erforderlichen Zertifikate in Form von

Benutzername und Passwort nach jeweiliger Ausweisüberprüfung an die

interessierten Personen ausgegeben.

 

·       

Als erste einfache Anwendungen für

"zertifizierte" Personen wurde die Abgabe von Ortstaxe- und Kommunalsteuererklärungen und die Kontoabfrage per Internet realisiert (e-finance).

 

·       

Als Muster für einen komplexen Verwaltungsvorgang

per Internet ist das Verfahren "Boden- und Gewässersanierungen"

umgesetzt worden, bei dem nicht nur die antragstellenden Unternehmen, sondern

auch externe öffentliche und private Gutachter in den Workflowprozess von

Akt2000 eingebunden sind.

 

In Kürze können auf Basis

von Web-GIS die digitalen Plangrundlagen der Stadt sowie interaktive

Adressortungs- und Routenanzeigedienste über Internet angeboten und abgerufen

werden (geo-marketing).

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