ANKLICKEN STATT ANSTELLEN
Per
Internet in den "digitalen Magistrat"
Mit
der Freischaltung des "e-government"-Bereichs auf www.stadt-salzburg.at am kommenden
Montag, 23. Oktober 2000, setzt die Stadt Salzburg einen weiteren Schritt in
Richtung Kundenfreundlichkeit und Ablauf-Optimierung. Über e-government können
komplette Behördenverfahren elektronisch über Internet rund um die Uhr von
jedem beliebigen PC aus erledigt werden. "Kundenorientierung ist zentrales Arbeitsprinzip
des Magistrats. Das Angebot von Internet-basierenden Behördenverfahren bringt
uns hier einen entscheidenden Qualitätssprung und rationalisiert unsere
Abläufe. Anklicken statt anstellen wird so bei uns zur Realität", erklärt
Bürgermeister Heinz Schaden bei der Präsentation des digitalen Magistrats.
Die
Voraussetzungen für e-government hat die Stadt Salzburg mit der magistratsweit
flächendeckenden Einführung des elektronischen Akts ("Akt 2000") heuer zu
Jahresbeginn geschaffen. Diese Anwendung wird nun schrittweise für den
Kundenkontakt von außen geöffnet.
Akt
2000 hat für die Optimierung der internen Abläufe bereits einige überzeugende
Beweise erbracht: So konnte die durchschnittliche Verfahrensdauer bei
Bauansuchen von 150 auf weniger als 50 Tage gesenkt werden. Beim "Projekt
Schilderwald" können 20.000 Verkehrszeichen innerhalb von zwei Jahren neu
verordnet werden, die "papierene" Verfahrensdauer wäre sechs Mal länger
gewesen. Das Ziel, den "Schilderwald" kräftig auszuholzen, wird nach bisherigem
Bearbeitungsstand mit einem Minus von 6.000 Verkehrsschildern eindrucksvoll
erreicht werden.
"Akt
2000" ist ein wesentlicher Baustein in den Restrukturierungs-Aktivitäten der
letzten Jahre innerhalb der Stadtverwaltung, berichtet Magistratsdirektor Ing.
Dr. Josef Riedl: Akt 2000 bringt Verfahrensbeschleunigung durch raschere
Aktenläufe und die Möglichkeit der gleichzeitigen Bearbeitung eines Aktes durch
mehrere Dienststellen. Nach den bisherigen Erfahrungen bringt die Umstellung
auf elektronischen workflow auch vielfach eine "Entschlackung" der bisherigen
Verfahrensabläufe.
"Akt
2000" wurde daher jüngst gegen weltweite Konkurrenz in Kopenhagen mit dem
"Silver Award" für best-practice-Anwendungen im workflow-Bereich ausgezeichnet.
Mitbewerber waren unter anderem die Unternehmen Wells Fargo, Ericsson, Triumph
oder Dubai Police.
e-government:
Amtswege per Internet
Logischer
nächster Schritt ist nunmehr mit "e-government" die Schaffung eines
elektronischen Portals in den digitalen Magistrat Salzburg. Ziel ist es, den
Kundinnen und Kunden des Magistrats Salzburg die Option zu online-Verfahren auf
allen Ebenen zu ermöglichen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der
"digitale Magistrat" ist sieben Tage pro Woche rund um die Uhr geöffnet, es
gibt keine Wartezeiten, der Status eines Verfahrens ist jederzeit abfragbar.
Dank der vollständigen Integration in den "Akt 2000"-workflow entsteht auf
Seiten der Stadtverwaltung ein Rationalisierungs-Erfolg, Kapazitäten für
beratungsintensive Kundenkontakte werden frei.
In
einem ersten Schritt sind Anwendungen, für die keine Zertifizierung nötig ist,
verfügbar. Gleichzeitig werden komplexe Verfahren (Erklärungen und
Saldenabfrage für Ortstaxe und Kommunalsteuer, Boden- und
Gewässersanierungsverfahren, Geomarketing) mit einzelnen Testkunden in
Echt-Verfahren erprobt.
Salzburg
besitzt Technologie-Führerschaft
Mit
der flächendeckenden Einführung des elektronischen Aktenlaufs sowie der Öffnung
des Internet-Portals in den digitalen Magistrat besetzt Salzburg in Österreich derzeit
eine Spitzenposition unter allen Gebietskörperschaften, was die strategische
Ausrichtung und technische Umsetzung von e-government betrifft. Dementsprechend
ist Salzburg hier bevorzugter Pilot-Kunde und primärer Entwicklungspartner von
hochkarätigen Software-Herstellern und Systemspezialisten wie Microsoft, Unisys
und Fabasoft. Salzburg ist begehrter Kooperationspartner für
behördenübergreifende Verfahren, welche mit dem BMöLS/Bundesrechenzentrum
(www.help.gv.at), dem Innenministerium (Zentrales Melderegister) und der
Wirtschaftskammer entwickelt werden.
Mit der Maus den Hund anmelden
Um den neuen Trend möglichst rasch
aufzugreifen, sind vom Amt für Datenverarbeitung auf Basis von neuen
Möglichkeiten des Internet, von Akt2000 und Web-GIS folgende erste Lösungen
entwickelt worden:
·
Familienpass
und Wahlkarten können per
Online-Formular angefordert werden.
·
Hundesteueran-
und abmeldungen können online abgewickelt werden.
·
Für Bürgerinteraktionen per Internet, die ein
höheres Niveau an Identifizierung und
Sicherheit erfordern, wurde ein Verwaltungsgateway
("Internet-Portal")
entwickelt, über das "zertifizierte" Bürger und Unternehmen Anträge
einbringen, Statusabfragen stellen und auf ihre Verwaltungsdaten zugreifen
können. Solange die rechtlich zwar existierende "elektronische
Signatur" noch keine praktische Umsetzung hat, werden in den
Bürgerservicestellen die dazu erforderlichen Zertifikate in Form von
Benutzername und Passwort nach jeweiliger Ausweisüberprüfung an die
interessierten Personen ausgegeben.
·
Als erste einfache Anwendungen für
"zertifizierte" Personen wurde die Abgabe von Ortstaxe- und Kommunalsteuererklärungen und die Kontoabfrage per Internet realisiert (e-finance).
·
Als Muster für einen komplexen Verwaltungsvorgang
per Internet ist das Verfahren "Boden- und Gewässersanierungen"
umgesetzt worden, bei dem nicht nur die antragstellenden Unternehmen, sondern
auch externe öffentliche und private Gutachter in den Workflowprozess von
Akt2000 eingebunden sind.
In Kürze können auf Basis
von Web-GIS die digitalen Plangrundlagen der Stadt sowie interaktive
Adressortungs- und Routenanzeigedienste über Internet angeboten und abgerufen
werden (geo-marketing).
MD01 - Service und Information