Irene E. Boleszny Musikstipendium der Stadt Salzburg 2007 vergeben

Heute, 13. Juli 07, überreichte Kulturressortchef Bürgermeister Dr. Heinz Schaden im Schloss Mirabell zum sechsten Mal das Irene E. Boleszny Musikstipendium der Stadt Salzburg. Die Expertenjury hat sich für eine geteilte Vergabe des mit insgesamt 3.900 Euro dotierten Stipendiums entschieden; die Preise gehen an das Gragnani-Quartett für den Besuch eines Meisterkurses in Bad Leonfelden (1.800 Euro), den Leiter der Michael-Haydn-Quartetts Eberhard Staiger für die Produktion einer CD mit den Streichquartetten von J. M. Haydn (1.500 Euro) und an den Querflötisten David Gruber für ein Fortbildungsvorhaben (600 Euro).


Die PreisträgerInnen

Mit dem Gragnani-Quartett kommen vier vielversprechende junge Streicherinnen im Alter von 16 bis 20 Jahren zum Zug. Sarah Christian, Gundula Leitner, Antonia Loges und Verena Nothegger studieren an der Universität Mozarteum, werden von dieser Seite als hochbegabt eingestuft und haben auch einzeln bereits mehrfach mit Preisen und Konzerte auf sich aufmerksam gemacht. Mit der Finanzierung des Meisterkurses in Bad Leonfelden sollen sie die Möglichkeit bekommen, ihr kontinuierlich wachsendes Ensemble-Repertoire weiter zu perfektionieren.

Der Violinist Eberhard Staiger erhielt seine musikalische Ausbildung an der Musikhochschule Graz und an der Universität Mozarteum. Im Rahmen seiner Konzerttätigkeit, vorwiegend im Bereich der Kammermusik, gründete er vor 15 Jahren das Michael Haydn Quartett, das seither unter seiner Leitung steht. Im Jahr 2008 möchte er den Salzburger Komponisten Johann Michael Haydn in den Mittelpunkt des Interesses rücken. U.a. soll dies – in Verbindung mit dem Kammermusikfest 2008 - mit der durch das Stipendium unterstützten CD-Produktion mit der Aufnahme aller sechs Streichquartette des „Salzburger Haydn“ realisiert werden. Die Unterstützung der Einspielung dieser musikalischen Rarität honoriert zugleich auch die bewährte musikalische Arbeit des Ensembles. Eberhard Staiger bringt seine langjährige musikalische Erfahrung auch im Rahmen seiner Tätigkeit als Musikschulleiter des Musikums für den Tennengau in Kuchl ein.

Mit der Unterstützung der Fortbildung des 22-järigen David Gruber findet ein aufstrebender Querflötist Anerkennung, der bereits mehrfach im Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“ auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet wurde und im In- und Ausland praktische Konzerterfahrung sammeln konnte. Am Mozarteum schätzt man an ihm insbesondere sein großes Talent, verbunden mit der Bereitschaft sich immer mit Vehemenz auf neue musikalische Entwicklungssprünge einzulassen.


Das Boleszny-Stipendium
Der Förderpreis geht auf die großzügige Erbschaft der zuletzt in Australien wohnenden Kunsthistorikerin Irene Emily Boleszny zurück, die in ihrem Testament neben verschiedenen anderen europäischen Kulturinstitutionen auch die Kulturabteilung der Stadt Salzburg bedachte. Die Erträge aus diesem Kapital, das von der Stadt veranlagt wurde, bestimmte sie für die Aufführung und Pflege der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts bzw. für die Ausbildung von MusikerInnen, die sich damit auseinandersetzen. Mit der Einrichtung des Stipendiums ab 2002 – beschlossen vom Gemeinderat im Juli 2001 - kommt die Stadt Salzburg diesem Wunsch nach.


Jury und Vergabe
Als Jury 07 fungierten MMMag. Elisabeth Fuchs (Dirigentin, Gründerin der Jungen Philharmonie Salzburg, designierte Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung), Stefan David Hummel (Komponist, Leitung der IG-Komponisten Salzburg, Assistent des Rektors der Universität Mozarteum), Mag. Christa Musger (Musikerzieherin, Organisatorin & Leiterin von Jugendkulturprojekten, Landesobfrau der AGMÖ Salzburg – Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung Österreich), MMag. Ludwig Nussbichler (Komponist, Leiter der Salzburger Gesellschaft für Musik/Aspekte, Direktor des Musikums Stadt Salzburg), Mag. Wolfgang Seierl (Musiker, Komponist und Maler, Mitbegründer und Leiter des Komponistenforums Mittersill). Neben den von der Stifterin festgelegten Auflagen zog die Jury den Bezug zu Salzburg, die Impulskraft und die Nachhaltigkeit der Vorhaben als Vergabe-Kriterien heran.