Straßen- und Kanalbau - Infrastrukturprojekte 2019 der Stadt Salzburg

Zum Start der Bausaison präsentiert Baustadtrat Lukas Rößlhuber am 6. März 2019 gemeinsam mit Amtsleiter Michael Handl vom Straßen- und Brückenamt (MA 6/04) und Bernhard Koch, stv. Amtsleiter des Kanal- und Gewässeramtes (MA 6/02), die Jahresprogramme der beiden Ämter: „Wir scharren in den Startlöchern, das Wetter ist auf unserer Seite. Ich freu mich, dass wir heuer einige Schwergewichte, etwa den Residenzplatz, fertigstellen können. Bei anderen großen Vorhaben, z.B. der Neugestaltung des Kajetanerplatzes, sind wir mittendrin. Wir wollen heuer aber auch die Sanierung von Straßen samt Infrastruktur vorantreiben und bringen ganze Gebiete – etwa das Umfeld des Riedenburg-Areals - auf Stand. Wir bauen Kreisverkehre sowie neue Geh- und Radwege als wichtige Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, gibt Stadtrat Rößlhuber einen ersten groben Überblick. „Wertvoll für alle Beteiligten sind für mich auch die aktuellen Kooperationen mit dem Land (Münchner Bundesstraße), Bund/Land (Alterbach) und Airport: Die gemeinsame Planung wirkt sich dabei nicht nur positiv auf unser ohnehin immer sehr knappes Baubudget aus, sondern reduziert die baustellenbedingten Belastungen auf das Notwendigste“.

Projekte im Finale:

• Der denkmalgeschützte Residenzplatz erhält in den nächsten Monaten den letzten Schliff. Bis Juni 2019 wird die Neugestaltung des größten, teils geschotterten Platzes Mitteleuropas abgeschlossen sein. Im Vorjahr wurden bereits die befahrbaren Randbereiche des Platzes mit 5.000 qm Granit-Pflaster gestaltet. Aus demselben Steinbruch im Böhmerwald stammt auch der Schotter, mit dem nun der Platz aufgefrischt wird (Gesamtkostenrahmen: 4,9 Mio). Unangetastet bleibt der Ring aus Bachsteinen rund um den Residenzbrunnen, der seit 2017 dem Land gehört.
Nicht mehr zu sehen: Eingebaut wurden hier Kanäle für die Oberflächenentwässerung, neun zentrale Elektroversorgungsstationen, Wasserleitungen, ein zweieinhalb Meter tiefer Ab(wasch)wasser-Entsorgungsschacht samt Pumpwerken für diverse Veranstaltungen sowie andere wichtige Vorrichtungen. Kaum mehr zu riechen: Der Fiakerstandplatz entlang der Nordfassade des Doms. Er erhielt ein speziell konzipiertes Entwässerungssystem mit Kanalanschluss und Frischwasseranschluss. Die Pferde stehen zudem nicht mehr in der prallen Sonne.

• Die umfangreichen Straßenbau- und -sanierungsarbeiten im Bereich Steinbruch-straße / Rainbergstraße werden im Sommer 2019 mit dem letzten Bauteil der Sanierung Rainbergstraße inklusive Gehsteigbau bis zur Neutorstraße fertiggestellt. Damit sind sämtliche Maßnahmen im Umfeld des urbanen Wohnprojekts Sternbrauerei Riedenburg abgeschlossen.

• Die letzten Adaptierungsarbeiten an der Eichstraßenbrücke werden im Frühjahr abgeschlossen. Aufgrund der Nichtverfügbarkeit entsprechender Grundflächen (Fremdgrund) konnte die Brücke nicht breiter gebaut werden. Langsam fahrende Radfahrer*innen dürfen künftig auch den Gehsteig mitbenutzen. Mittelfristig ist eine Verlängerung des ostseitigen Radweges entlang der Bahn unter der Brücke hindurch (in Kooperation mit den ÖBB) in Planung.

• Revitalisierung Alterbach: In Kooperation Stadt/Land/Bund wird der Alterbach im Mündungsbereich in die Salzach sowie ca. 100 m flussaufwärts der Itzlinger Hauptstraße revitalisiert und eine Fischaufstiegshilfe von der Salzach in den Alterbach errichtet. Die Stadt erschließt mit der gleichzeitigen Errichtung eines neuen Geh- und Radweges ein wunderschönes Naherholungsgebiet. Die teilweise Anhebung des bestehenden Radweges verbessert den Hochwasserschutz. Fertigstellung: April.

• Die Arbeiten in der Weichselbaumsiedlung (Parsch) werden nach umfangreichen Kanal- und Wasserleitungslegungen mit dem finalen Aufbringen der Straßendeck-schicht abgeschlossen.

Das wird heuer umgesetzt bzw. begonnen:

• Die Infrastrukturarbeiten rund um das neue Wohnareal Riedenburg sind voll im Gange. Hier werden bis 2020 das Kanalnetz umfangreich saniert sowie Straßen, Geh- und Radwege saniert bzw. das Straßenumfeld neu und benutzerfreundlich gestaltet.
Das Kanalbauvorhaben beinhaltet die Erneuerung der städtischen Hauptkanalisation in Teilen der Anton-Hochmuth-Straße, Neutorstraße, Moosstraße, Späthgasse, Kaserngasse, Sinnhubstraße, Augustinergasse, Reichenhaller Straße und Eduard-Baumgartner-Straße.
Die bauliche Umgestaltung des Areals im Umkreis der Riedenburgkaserne umfasst Teile der Neutorstraße, Moosstraße, Sinnhubstraße sowie der Leopoldskronstraße. Weiters sollten die angrenzenden Nebenstraßen, welche sich in einem schlechten Zustand befinden, nach Abschluss der Leitungsgrabungen saniert werden. Baufertigstellung ist November 2020, Gesamtkosten Kanal: € 4,6 Mio brutto, Gesamtkosten begleitende Straßenbauarbeiten: € 2,9 Mio brutto (davon 690.000 € brutto durch den Bauträger gedeckt).

• Im Frühjahr starten Stadt und Salzburg AG das Infrastrukturprojekt Lehen-Mitte. Die Stadt erneuert von 11. März 2019 bis Oktober 2020 die Kanäle im Nebenstraßenbereich der Siebenstädterstraße, in Teilen der Johann-Brunauer-Straße, Schießstattstraße, Althofenstraße, Liliengasse, Tulpenstraße, Hans-Sachs-Gasse, Nelkenstraße und Rosengasse. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Kanalbaustelle und abschnittsweisen Leitungsverlegungen ist die anschließende Straßendeckenerneuerung in Kooperation mit dem Straßen- und Brückenamt. Um etwaige Setzungen ausgleichen zu können, wird die oberste Deckschichte jedoch erst ein Jahr später aufgebracht.

• Hauptkanalerneuerung Hellbrunner Straße / Bereich Künstlerhaus, Abschnitt Rudolfsplatz bis Alpenstraße / Abzweigung Akademiestraße: Bauzeit Anfang Juli 2019 bis Sommer 2020. Da jeweils eine Fahrspur gesperrt werden muss, ist mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Straßendeckensanierungen:

• Generalsanierung Willibald-Hauthaler-Straße, Ganshofstraße (Sommer 2019). Diese Straßenzüge haben bei der Dringlichkeit der Straßensanierungen oberste Priorität. Hier wird der gesamte Straßenkörper erneuert und es ist daher während der Bauzeit mit größeren Verkehrsbehinderungen (einspurig befahrbar) zu rechnen. Zuvor wird die Aiglhofstraße zwischen der Kreuzung Innsbrucker Bundesstraße / W.-Hauthaler-Straße neu asphaltiert.

• Kleßheimer Allee: Nach umfangreichen Grabungsarbeiten wird nach dem 2018 abgeschlossenen Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung mit der Guggenmoosstraße nun die oberste Deckschicht erneuert. Damit ist diese wichtige Zufahrt nach Taxham und zum Europark wieder in gutem Zustand.

• Ebenfalls in Taxham wird die Siezenheimer Straße / Otto-von-Lilienthalstraße im Sommer 2019 saniert und gleichzeitig der provisorische Kreisverkehr im Kreuzungsbereich mit der Siezenheimer Straße fertiggestellt.

• Die Vilniusgasse als wichtige Erschließungsstraße des Gewerbegebietes Schallmoos wird im östlichen Bereich saniert und zusätzlich ein Gehsteig errichtet.
• Nach den Fernwärmegrabungen der Salzburg AG in der Schrannengasse wird diese stark befahrene Straße im Frühling neu asphaltiert (Dauer: ca. 14 Tage).

Neue Geh- und Radwege, Schulwegsicherung

• Verbindungsachse von Autobahn / KV Hagenau – Einmündung Itzlinger Hauptstraße: In enger Kooperation mit der Landesstraßenverwaltung wird die bereits bestehende Geh- und Radwegachse entlang der alten Schillerstraße / TechnoZ und Oberndorfer Landesstraße weiter in Richtung Bergheim verlängert. Dazu wird die Brücke beim Gasthof Schweiger beidseitig verbreitert. Im Bereich der Goethesiedlung wird ein neuer Geh- und Radweg gebaut. Diese übergeordnete Achse wird an das bestehende Geh- und Radwegenetz entlang des Alterbachs angeschlossen.

• Carl-Zuckmayer-Straße, Schallmoos: Hier wird unter der Autobahn hindurch eine wichtige Lücke des Geh- und Radwegenetzes als Verbindung nach Kasern / Bergheim geschlossen.

• Bildungscampus Gnigl: In Kooperation mit dem Land wird die Bundesstraße aufgeweitet und eine Querungsinsel für Fußgänger*innen errichtet.

• Geh- und Radweg Alpenstraße / Bereich Herrnau: Die auf der Ostseite begonnene Verbreiterung des Geh- und Radweges im Bereich Herrnau zw. Egger-Lienz-Gasse und Hofhaymer-Allee wird fortgesetzt.

• Die heute als Trampelpfad bestehende Gehweg-Verbindung zwischen Otto-Holzbauer-Straße und Kräutlerweg wird naturnahe ausgebaut und auch mit dem Rad komfortabel benutzbar.

• Der 2018 begonnene Gehwegbau vom Ortszentrum Morzg stadtauswärts wird ab der Bäckerei Ketter bis zur Zufahrt Schloss Hellbrunn fertiggestellt.

• Der Lückenschluss im Gehweg Firmianstraße zw. Götschenweg und Leopoldskroner Weiher (Höhe Freibad) bringt für Naherholungssuchende und Badbesucher*innen mehr Sicherheit.

• Radwegverbindung VS Moosstraße / Glantreppelweg: Der bisher zu schmale und durch Absenkungen unebene Geh- und Radweg wird verbreitert und neu asphaltiert.

• Gehweg Valkenauerstraße: Die Deckensanierung mit Gehsteigbau bringt einen Lückenschluss des Gehwegenetzes bis zur Uferstraße.

Neue Kreisverkehre, Straßenumbauten und Busbuchten:

• An der Hofhaymer Allee / Kreuzung Friedensstraße befindet sich ein Unfallschwerpunkt für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Die unübersichtliche und gefahrenträchtige Kreuzung soll daher durch einen Kreisverkehr ersetzt werden. Durch die Nachrangigkeit gegenüber der Kreisfahrbahn wird nicht nur das Temponiveau in den Zulaufästen gedämpft, sondern es gibt dort auch deutliche Verbesserungen für die Querung der Fahrbahnen. Gesamtheitlich gesehen wird die Kreuzung übersichtlicher und auch für Kfz klarer geregelt. Der Umbau kommt somit allen Verkehrsteilnehmer*innen zugute.

• Bis zur Eröffnung des Paracelsusbades im Sommer 2019 wird der gesamte Straßenraum der Auerspergstraße als Shared Space-Zone benutzerfreundlich umgebaut und gestaltet.

• Rainerstraße / Bahnhofsbereich: Nach der Fertigstellung des Hochbauprojekts entlang der ÖBB (Perron) wird gemeinsam mit dem Bauherrn der Straßenraum der Rainerstraße erneuert und insbesondere für Fußgänger- und Radfahrer*innen attraktiver gestaltet. Die Durchfahrtssperre über den Bahnhofvorplatz soll (nach politischer Abstimmung des Planungsressorts) aufrecht bleiben.

• Der bislang provisorische Kreisverkehr Siezenheimer Straße / Otto-v.-Lilienthal-Straße wird fertiggestellt.

• In der Kendlerstraße werden im Bereich des neuen Wohnbauprojekts ein neuer Gehsteig und eine Bushaltestelle errichtet. Zudem werden die Querungsmöglichkeiten der Kendlerstraße verbessert.

Brückensanierung:

• In enger Absprache mit dem Airport nützt die Stadt die zur Sanierung der Landebahn notwendige Flugpause für die Oberflächensanierung der maroden Unterführung der Kendlerstraße. Heuer bleibt dabei die Unterführung uneingeschränkt offen. Anders in Phase 2, die für 2020 vorgesehen ist: Da wird die Unterführung innen saniert. Diese wird in dieser Zeit nur mit großen Einschränkungen befahrbar sein.

• Bei der 2018 fertig gestellten Brücke Monikapforte werden die Stiege und die Flügelmauern in den Anschlussbereichen saniert und fertiggestellt.

Wichtige Projekte in Vorbereitung:

• Verbreiterung der Münchner Bundesstraße 2020 (Kooperation mit dem Land): die Stadt hat hier besonders ihre Interessen bezüglich Kreuzungs-Lösungen (abwechselnd Kreisverkehre und Ampeln) eingebracht - ebenso wie Ausbau und Verbreiterung des Geh- und Radweges. Damit gelingt hier ein Lückenschluss zum bestehenden Geh- und Radweg im Bereich Autobahn Mitte. Derzeit führt die Landessstraßenverwaltung letzte Grundstücksverhandlungen, um das Projekt 2020 termingerecht umsetzen zu können.

• Neugestaltung Kajetanerplatz: „Besonders erfreulich ist, dass trotz aller Budgetknappheit die Finanzierung der Neugestaltung des Kajetanerplatzes politisch beschlossen und damit fixiert ist“, freut sich Baustadtrat Rößlhuber ganz besonders über dieses Altstadt-Projekt. Der Platz werde durch die von ARGE 3:0 Landschaftsarchitektur (Wien) und udo heinrich architekten (Salzburg) geplanten Maßnahmen deutlich aufgewertet, der neue Brunnen in zentraler Lage wird der neue Mittelpunkt des Platzes. Vorgesehen sind auch ein Grünmarkt während der ganzen Woche sowie großzügige Gastgartenbereiche.

• Kanalsanierung Auerspergstraße: Derzeit finden Planungsarbeiten zur Hauptkanalerneuerung in der Rupertgasse sowie Auerspergstraße im Bereich zw. Faberstraße und Rupertgasse statt. Die Arbeiten sollen im Frühling 2020 beginnen.

„Was Sie hier sehen, ist ein Auszug aus dem umfangreichen Infrastrukturprogramm der Stadt“, so Rößlhuber abschließend: „Wir stützen uns bei der Koordination dieser Baustellen im Straßenraum auf das Planungs-Tool plan2gether, das digitale Werkzeug zur Optimierung der aufeinander abgestimmten Baustellen-Planung von Stadt und Salzburg AG. Und wir bewerten den Straßenzustand mithilfe des Dokumentations-Tools ´Babsi´, dem ´Baulichen und betrieblichen Straßeninfrastrukturmanagement`. Damit haben wir den bestmöglichen Überblick über alle geplanten und notwendigen Straßenbaumaßnahmen auf den rund 422 km befestigten Straßen und Wegen in der Stadt. Anders als in jüngster Zeit immer wieder kolportiert wurde natürlich auch das Vorhaben der Salzburg AG, am Alten Markt und Umfeld Leitungen zu verlegen, bei unserer Neugestaltung dieses Bereiches fix eingeplant. Die großen Flächen u.a. vor dem Tomaselli wurden ausgespart, wenige kleine Plattenabschnitte können ohne Beschädigung herausgenommen und dann wieder verlegt werden.“