Kulturfondspreise 2020: Auszeichnungen für Kunst und Forschung

Heuer Erweiterung mit Förder-Patenschaften und Corona-Sondertopf
04.12.2020

Im Corona-Jahr ist vieles anders. So kann heuer das traditionsreiche Fest zur Verleihung der Kulturfondspreise nicht wie gewohnt stattfinden. Mit der Vergabe 2020 setzt die Stadt Salzburg jedoch ein klares Zeichen der Stabilität und Perspektive angesichts der durch die Covid-19 Pandemie verursachten finanziell kritischen Verhältnisse und der Unsicherheit über künftige Entwicklungen: Die Dotierung der Hauptpreise wurde 2020 erhöht, die Preise für das Lebenswerk und der Salzburgpreis zusammengeführt und durch eine Patenschaft erweitert. Darüber hinaus wurde aufgrund der Corona-Krise eine einmalige Sonderförderung eingerichtet.

Kulturressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger: „Die Unterstützung von Künstlerinnen, Künstlern und wissenschaftlich Tätigen ist in diesem für uns alle schwierigen Jahr noch wichtiger als in den Jahren zuvor. Daher freut es mich ganz besonders, dass sich das Kuratorium des Kulturfonds entschieden hat, die Preise heuer nicht nur auszuloben, sondern auch einen zusätzlichen mit 10.000 Euro dotierten Sondertopf einzurichten. Die sieben Preisträgerinnen und Preisträger, die mit ihren beeindruckenden Projekten überzeugt haben, haben sich die finanzielle Unterstützung mehr als verdient.

Die Ausgezeichneten 2020

In der Sparte Kunst und Kultur setzte die Jury diesmal einen Fokus im Bereich künstlerischer Fotografie. Den Internationalen Hauptpreis für Kunst und Kultur, dotiert mit 12.000 Euro, erhielt das Fotohof-Team. Seit der Gründung des Fotohof im Jahr 1981 steht die Förderung der Fotografie als Kunstform im Zentrum der Tätigkeiten des Vereins. Der Fotohof genießt als  nicht kommerzielle Informationsgalerie mit eigener Editionsreihe, Fachbibliothek und Archiv weit über Salzburg und Österreich hinaus hohes Ansehen.

Der Internationale Hauptpreis für Wissenschaft und Forschung (Dotierung 12.000 Euro) geht an den Mediziner und Forscher Richard Greil. Die Auszeichnung wurde Primar Greil für seine herausragende und international anerkannte, hoch geschätzte Arbeit im Bereich der Krebsforschung und -therapie am Standort Salzburg verliehen, speziell im Rahmen des von ihm begründeten Salzburg Cancer Research Instituts. Als medizinischer Leiter des Covid-19 Krisenstabs des Landes und der SALK wurde Professor Greil auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Den mit 10.000 Euro dotierten Salzburgpreis hat die Jury geteilt an die beiden kürzlich emeritierten Rektoren der Paris Lodron Universität bzw. der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Heinrich Schmidinger und Herbert Resch, vergeben. Der Kulturfonds würdigt damit ihrer beider herausragende Leistungen für den Universitätsstandort Salzburg.

Zusätzlich ist der Salzburgpreis verbunden mit jeweils einer Förder-Patenschaft, insgesamt also zwei, in Höhe von je 4.000 Euro. Beide Geehrten haben nicht nur den Förderpreis, sondern auch ihren eigenen Preis gewidmet - Professor Resch an die Studierenden der PMU, Professor Schmidinger an die Autorinnen Elke Laznia und Andrea Grill.

Die junge Medienkünstlerin und Musikerin Karin Fisslthaler erhielt den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis für Kunst und Kultur. In ihren Arbeiten als bildende Künstlerin und Filmemacherin beschäftigt sie sich mit Fragen der medialen Repräsentation von Körper und Körpersprache, als Musikerin produziert und konzertiert sie unter dem Namen Cherry Sunkist und arbeitet musikalisch-performativ für Theaterstücke.

Der Förderpreis für Wissenschaft und Forschung, ebenfalls mit 6.000 Euro dotiert, ging an die junge freischaffende Historikerin Bernadette Edtmaier. In ihren wissenschaftlichen Projekten und ihrer Dissertation widmet sie sich der Aufarbeitung und Erforschung des Antisemitismus, insbesondere im Rahmen einer explorativen Studie zum Antisemitismus unter Jugendlichen. Darin geht sie den „Bildern über Juden und Jüdinnen unter Jugendlichen in Österreich“ nach.

Last but not least wurde das Projekt MINT:labs Science City Itzling mit dem Förderpreis für ein Kinder- und Jugendprojekt ausgezeichnet. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis würdigt die Arbeit des Teams um Arne Bathke (PLUS) und Siegfried Reich (Salzburg Research), die das interdisziplinäre Pilotprojekt MINT:labs an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg initiiert haben. Die MINT:labs haben zum Ziel, Kinder und Jugendliche nachhaltig für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Durch spannende Vermittlungsformate lernen sie die vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten in der Science City Itzling kennen und entdecken neue Berufsfelder.

Hintergrund

Der Kulturfonds der Landeshauptstadt Salzburg zeichnet jedes Jahr innovative Ansätze und bemerkenswerte Leistungen auf den Gebieten von Kunst & Kultur und Wissenschaft & Forschung aus. Die Internationalen Hauptpreise und der Preis für das Lebenswerk sind heuer mit je 12.000 Euro dotiert, der Salzburgpreis mit 10.000 Euro zuzüglich Förder-Patenschaften in Höhe von je 4.000 Euro, und die Förderpreise mit je 6.000 Euro.

Portraits der Preisträgerinnen und Preisträger 2020 wurden wie immer in einem Booklet publiziert; selbst zu Wort kommen die Geehrten in den Kurzvideos von Schaller08 – beides verfügbar auf www.kulturfonds.at

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Broschüre Kulturfondspreise 2020

Cay Bubendorfer