„Der Schnee kann kommen - der Winterdienst ist vorbereitet“

22.11.2022
Stadträtin Schiester: Arbeit der Bauhof-Mitarbeiter:innen ist unverzichtbar
Streufahrzeuge sind gefüllt und warten auf den ersten Einsatz - (Archivfoto)

Im Osten und Westen Österreichs erreichte der Schnee schon tiefere Lagen. In Salzburg lässt er bis dato noch auf sich warten. „Er kann jederzeit kommen. Wir sind gut vorbereitet,“ so der Tenor des städtischen Bauhofteams.

Zwei Frauen und 198 Männer stehen für den Einsatz auf den winterlichen Straßen bereit. Mit 102 Fahrzeugen und vielen Kleingeräten werden die Straßen geräumt, bestreut und Tonnen von Schnee mit dem Lkw weggebracht. Vieles kann dabei nur mit kräfteraubender Handarbeit erledigt werden.
Sobald es richtig kalt ist, stürmt und schneit, wird im Schichtbetrieb rund um die Uhr gearbeitet, damit die Salzburger:innen Straßen und Wege sicher benutzen können. Die Reihenfolge ist wie in der RVS (Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen) festgelegt:

  1. Erstens werden Obus-Linien und Hauptstraßen (Bundes- und Landesstraßen) geräumt,
  2. Zweitens die Fahrrad-Hauptrouten.
  3. Drittens Nebenstraßen, Fußgängerzonen, Bergstrecken (Stadtberge), Geh- und andere Radwege.

Insgesamt 450 Straßen- und über 180 Geh- und Radwegkilometer werden von Eis und Schnee befreit. Für Baustadträtin Anna Schiester steht fest: „Die Arbeit der Bauhof-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist jeden Tag im Jahr unverzichtbar. Gerade im Winter sorgen sie aber dafür, dass die Straßen, Rad- und Gehwege geräumt und gestreut werden und alle Verkehrsteilnehmer:innen – ob im Auto, Bus, mit dem Rad oder zu Fuß – sicher ans Ziel kommen“, lobt Baustadträtin Anna Schiester die Mitarbeiter*innen des Bauhofs.

Neu werden mit dem heurigen Winterdienst auch erstmals die beiden Hauptradwege entlang der Salzach („S1“ und „S2“), der Radwege-Ring um die Stadtberge („R1“) und der Alterbachradweg („R3“) als wichtige Radpendelstrecke freiwillig bevorzugt – also wie Buslinien – von Schnee und Eis durch den städtischen Bauhof befreit. „Damit wird das Winterradeln noch attraktiver und vor allem sicherer. Denn wir sehen, dass immer mehr Salzburger*innen auch in der kalten Jahreszeit am Rad unterwegs sind“, so verweist Schiester zudem auf eine wesentliche Neuerung im heurigen Winterdienst-Einsatz hin.

Gute Planung – schnelles Eingreifen

Schon seit dem 1. November ist der städtische Bauhof im Winterdienst-Modus. In der Regel bleibt dieser bis 31. März. Damit der tatsächliche Winterstart nicht zur Überraschung wird, verlässt sich die städtische Winterdienst-Zentrale auf die 24-Stunden-Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Ob eine kleine Partie oder das ganze Team zum Streudienst oder zur Schneeräumung ausrückt, die Schnelligkeit bleibt in jedem Fall gleich: Nur 20 bis 50 Minuten vergehen vom Anruf bis zum Einsatz. In manchen Fällen wird dabei sogar die Witterung „überholt“. Denn die Temperatur-Messpunkte der ZAMG zeigen auch an, wo es bald rutschig werden dürfte. Diese potentiellen Gefahrenstellen können so präventiv und punktgenau auch durch Streuen mit Sole, einem Salz-Wasser-Gemisch, entschärft werden. 

Salzstreuverbot gilt weiterhin – mit Ausnahmen   

2.000 Tonnen Splitt und 1.400 Tonnen Salz sind für den Winterdienst 2022/23 eingelagert. „In der Salzstreuverordnung der Stadt ist der Umgang mit Auftaumitteln sehr genau geregelt. Salz kommt - abgesehen von verordneten Ausnahmen – nur auf Hauptstraßen mit Obus-Linien zum Einsatz. Dank modernster Streutechnik können wir dabei den ohnehin schon sehr reduzierten Einsatz von Salz noch viel effizienter gestalten. Bestens bewährt hat sich die Bestreuung mit Sole. In unserer Soleanlage können wir jederzeit 16.000 Liter produzieren“, erläutert Winterdienst-Leiter Christian Bleibler den Salzeinsatz.

Auch Anrainer:innen haben Pflichten

In der Zeit von 6 bis 22 Uhr müssen laut Straßen-verkehrsordnung Eigentümer:innen von Liegenschaften für Sicherheit sorgen. Nicht nur der Gehsteig vor dem eigenen Haus muss geräumt und Splitt gestreut werden, sondern auch der Gehsteigbereich bei Bushaltestellen entlang der Liegenschaftsgrenze. Gehsteiglose Straßen entlang der Grundgrenze müssen auf einen Meter Breite geräumt und bestreut werden. Bei unbebauten land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen besteht keine Räumpflicht.

Im Sinne der Umwelt gilt das Salzstreuverbot auch für Privatpersonen und Hausverwaltungen. Bei extremen Wetterlagen kann der Magistrat das Verbot jedoch für begrenzte Zeit aufheben.

Was ist im Winter zu beachten?

Schnee

  • Bei der Räumung privater Parkplätze darf der Schnee nicht auf die Straße „entsorgt“ werden. Das gilt auch bei extremem Schneefall. Und: Wenn ein städtischer Schneepflug Schnee auf einen bereits geräumten Gehsteig schiebt, muss der Gehsteig neuerlich geräumt werden (Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes).
  • Schneewechten und Eiszapfen auf Dächern zur Straße hin müssen schnellstmöglich entfernt werden. Gefährdete Bereiche sind abzusperren!

Splitt

  • Ist der Weg nach der Räumung rutschig oder eisig, muss Splitt gestreut werden. Vorsorgliches Streuen vor dem Schneefall ist nicht sinnvoll.
  • Ist im Frühling kein Schneefall mehr zu erwarten, muss der Splitt wieder eingekehrt werden. Kleinere Hausmengen können über den Restmüll entsorgt werden, größere Mengen, etwa von Wohnsiedlungen, übernimmt der Recyclinghof. Die Entsorgung des Splitts auf die Straße oder in den Kanal ist nicht erlaubt.

Salz

  • Aus Gründen des Umweltschutzes gilt in der ganzen Stadt ein grundsätzliches Verbot der Streuung von Salz oder anderen Auftaumitteln. Nur auf Hauptstraßen mit Obus-Linien darf Salz bzw. Sole eingesetzt werden.
     

Schnee-Telefon

Der Winterdienst der Stadt Salzburg ist auch heuer wieder über das Schnee-Telefon 0662/8072-4616 bzw. unter winterdienst@stadt-salzburg.at für die Bevölkerung erreichbar.

Winterdienst-Fakten

450 km Straßen / 180 km Geh- und Radwege / 200 Mitarbeiter:innen (davon 2 Frauen) / 102 Einsatzgeräte: 11 Lkw für Salz/Splitt/Sole - 33 Schneepflüge (16 Stadt, 17 privat) - 2 Radlager - 5 Allrad für Bergstrecken - 8 Multicars mit Pflug und Streuer - 11 Saugi-Teams mit je vier Leuten zum Freischaufeln von Zebrastreifen/Bushaltestellen/ Kreuzungsbereichen) - 10 Bauregie-Teams mit je 4-6 Leuten für Brücken, Stiegen, Berge und Schneeabfuhr in der Stadt - 22 selbstfahrende Schneefräsen für Rad- und Gehwege.

 

Klemens Kronsteiner