Die Schwerpunkte der Stadtgalerien 2023

Von Skulpturen, Frauenfokus und räumlicher Auseinandersetzung
12.04.2023
Stolz präsentieren die Stadtgalerien ihr Programm gemeinsam mit den dazugehörigen Schwerpunkten
v.l.n.r.: Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Bildverwalterin Beatrice Bleibler, Leiterin der Stadtgalerien Gabriele Wagner, Kulturabteilungsvorständin Dagmar Aigner (nicht im Bild: Teamleiterin Claudia Roider)

Mit 5 Standorten sind die Salzburger Stadtgalerien in der gesamten Stadt vertreten. Zweimal im Mirabellgarten, in Lehen, beim Rathausplatz und beim Mozartplatz – die Kunst zieht sich durch ganz Salzburg. Dort zeigt man ganzjährig ein abwechslungsreiches Programm zeitgenössischen lokalen Kunstschaffens. Regelmäßige Kunstspaziergänge und ein breites Vermittlungsprogramm geben vielfältige Möglichkeiten der künstlerischen Szene zu begegnen. 
Vizebürgermeister Bernhard Auinger ist erfreut über die bevorstehenden Ausstellungen: „Die Stadtgalerien sind seit vielen Jahren fester Bestandteil für Künstler:innen und Kunstinteressent:innen in Salzburg. Mit diesen heurigen Schwerpunkten wird die Bedeutung unserer Kulturstrategie vertieft in dem der Zugang zu Kunst und Kultur in den Stadtteilen weiter gestärkt wird.“
Das Jahr 2023 bietet einige bevorstehende wesentliche Schwerpunkte in den Galerien und hat in den ersten Monaten schon viel geboten. Ein Auszug aus dem vielfältigen Programm: 

Stadtgalerie Lehen 

Inge Morath Platz 31
Öffnungszeiten: 
Di/Do/Fr 14 – 18 Uhr 
Mi 14 – 19 Uhr 
Sa 11 – 15 Uhr

Elisabeth Schmirl – Anamnesis
-    Eröffnung 3. August

Die Beobachtung von Systemen ist Teil von Elisabeth Schmirls künstlerischem Ansatz. Sie sieht Analogien zwischen Produktion und Entsorgung, zwischen natürlichen Kreisläufen und menschengemachten Systemen wie digitalen Kreisläufen und zwischen sozialen und urbanen Kontexten. In ihrer Einzelausstellung Anamnesis in der Stadtgalerie Lehen, wird sie Einblicke in diese Auseinandersetzungen geben. Es erscheint der gleichnamige Katalog „Anamnesis“ der im Rahmen der Schau präsentiert wird. 

Tina Hainschwang – Sweet Spot 
-    Eröffnung 30. November 2023

Tina Hainschwangs Skulpturen und Objekte bewohnen einen Kosmos voll bizarrer Pracht und Vergänglichkeit, grotesken Wesen und wunderlichen Natureindrücken. Sie beinhalten immer gewisse Ambivalenzen und liegen irgendwo zwischen anziehend und unangenehm, humorvoll und unheimlich, ästhetisch und abgenutzt, freundlich und bedrohlich. In den Betrachter:innen sollen bewusst mehrdeutige Assoziationen geweckt werden und die Grenzen zwischen eindeutigen Zuordnungen verschwimmen.

Stadtgalerie Museumspavillon 

Museumspavillon im Mirabellgarten 
Öffnungszeiten: 
Mo – Fr 14 – 18 Uhr
Sa/So 11 – 15 Uhr 

Beate Terfloth
-    Eröffnung 20. April 2023

„Was zunächst wie ein einzelner Strich wirkt, ist tatsächlich eine Ansammlung mehrerer Linien, die als vorsichtige Kontur, als ungeklärte Orientierungshilfe durch die Landschaften führen, als würden sie sich überschneiden, umgrenzen oder abbrechen. Diese Linien kennzeichnen nicht so sehr das, was wir von dem Land kennen oder wissen sollten, sondern laden uns vielmehr ein in die Selbstvergessenheit des Unbekannten, der Wildnis – in deren stets präsente Unerkennbarkeit.“ – Varia Zamindar zur Kunst von Beate Terfloth

Evalie Wagner & Luz Olivares Capelle
-    Eröffnung 20. September 2023

Evalie Wagner und Luz Olivares Capelle stellen sich in ihrer künstlerischen Praxis den historischen Räumlichkeiten des Museumspavillon.
„Avantgardening“ nennt die Künstlerin Evalie Wagner ihre Interventionen mit und in der Natur. Luz Olivares Capelle beschäftigt sich mit ihrem Lernprozess der deutschen Sprache, indem sie das Erlernen neuer Worte und deren Schreibprozess in ihrer Arbeit visualisiert. Dabei stickt sie Worte wiederholt auf traditionelle Wandschoner oder positioniert großformatige Buchstaben-Skulpturen, die in ihrer wackeligen Aufstellung die Unsicherheiten dieses Lernprozesses erfahrbar machen.

Nadine Weixler & Peter Schreiner
-    Eröffnung 6. Dezember 2023

Die beiden Künstler zeigen Arbeiten, die einer langjährigen kollaborativen Praxis entstammen und die als Verknotungen zweier eigenständiger, an vielen Stellen jedoch verbundener künstlerischer Positionen bezeichnet werden könnten. Gezeigt werden fotografische Serien, welchen meist spielerische Konzepte zugrunde liegen. Die Wege, die durch diese bildmäßig erzählten Verflechtungen führen, sind nicht gerade. Sie bestehen aus Umwegen und zugleich Abkürzungen, die vielleicht weniger dazu geeignet sind die Dinge zu ordnen, als bestimmte Grenzen (zumindest) zu verwischen.

Stadtgalerie Zwergerlgartenpavillon 

Öffnungszeiten: 
Mo – Do 8 – 16 Uhr 
Fr 8 – 12 Uhr 

Frauennetzwerk – EXTRA stark 
-    Eröffnung: 30. August 2023

“EXTRA stark” ist ein feministisches Künstler:innennetzwerk gegründet von kunstschaffenden Frauen, die sich über das Mozarteum gefunden haben. Mit der Vision, keine Einzelkämpferin sein zu müssen und zu wollen, bilden sie neue, sichere Räume zur künstlerischen Entfaltung. Diese Orte des Empowerments können frei kuratiert, kollektiv aufgebaut werden. Das künstlerische Arbeiten ausgehend von einer feministischen Perspektive stellt unseren gemeinsamen Rahmen dar und lässt Raum für entgrenzende Zugänge.

Stadtgalerie Rathaus 

Säulenhalle im Rathaus, 1. Stock
Öffnungszeiten: 
Mo – Do 8 – 17 Uhr 
Fr 8 – 13:30 

Philip Paulus
-    Eröffnung 16. August 

Philip Paulus möchte mit seiner künstlerischen Praxis auf Themen aufmerksam machen, die ihn seit seiner Kindheit beschäftigen und prägen. Sie beeinflussen die Auswahl seiner Motive, seien es Alpträume, Ängste, Verlust, Tod oder Trauer. Er verbildlicht diese Inhalte mit scharfen Kanten und klaren Linien. Gleichzeitig atmen seine farbigen Bildlösungen eine gewisse Leichtigkeit. Seine abwechslungsreichen Arbeiten sprechen für sich selbst und laden zur Eigeninterpretation ein. Humor und Ironie dürfen dabei nicht fehlen.

Christian Ecker 
-    Eröffnung im Oktober 

Christian Ecker beschäftigt sich seit längerem mit dem Begriff Zeit. Als Resultat seiner Auseinandersetzung entstand eine großformatige, formale Arbeit, die er im Kreuzgratgewölbe der Säulenhalle im Rathaus nun in einen räumlichen Kontext verortet.
 

Laura Lapuch