Frauentag 2023: Frauenrechte international

Zum Internationalen Frauentag 2023 macht die Stadt Salzburg die Frauenrechte weltweit zum Thema. Was haben geflüchtete Frauen aus der Ukraine, aus Syrien und Somalia gemeinsam? Wie betrifft uns die Beschneidung von Frauenrechten in Ländern wie dem Iran – und wie helfen unsere Proteste hier den Aktivistinnen dort? Wie erleben Frauen mit Migrations-hintergrund, geflüchtete Frauen und Women of Colour Rassismus? Diese Themen kommen in vier Veranstaltungen in der academy Bar zur Sprache, den Rahmen bildet eine Ausstellung von Portraits iranischer Frauen. Die Fotografin Elisabeth Weinek hat berufstätige Frauen im Iran fotografiert und die Fotos für die Ausstellung teilweise neu bearbeitet.

„Frauenrechte, die seit über 100 Jahren weltweit erkämpft werden, sind nicht selbstverständlich. Wir müssen uns jeden Tag aufs Neue wieder dafür stark machen und ihren Erhalt sichern – und auch in Österreich noch ausbauen und daran feilen“, sagt Anja Hagenauer, Stadträtin und ressortzuständig für Soziales, Frauen und Vielfalt. „Was in Ungarn und Polen bei der Einschränkung von Rechten für LGBTQI*-Personen passiert, muss uns alarmieren. Weder bei uns noch in den meisten Ländern der EU gibt es echte Chancengleichheit, viel zu viele Frauen können kein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben führen“, so Hagenauer weiter.

Programm in der Frauentagswoche
Vier Termine, von 7. bis 9. März, bieten Gelegenheit für Information, Auseinandersetzung und natürlich auch zum Feiern von Erreichtem. „Wir haben viele engagierte Frauen eingeladen, die über ihre eigene Situation auf der Flucht oder als Aktivistinnen und Autorinnen berichten, wir wollen vor allem aber auch unsere eigene Rolle als privilegierte Frauen in Österreich beleuchten“, sagt Alexandra Schmidt, Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Salzburg und zuständig für Frauen und Gender im Team Vielfalt der Stadt Salzburg.

Eine der eingeladenen Frauen ist Baharak Pöll. Sie ist schon vor 35 Jahren im Alter von 13 Jahren mit ihrer Mutter und ihrer Schwester aus dem Iran nach Österreich gekommen. Die Familie hatte die politischen Umbrüche miterlebt, die Mädchen sollten nicht im neuen, repressiven Regime aufwachsen. „Auch heute ist es besonders wichtig, die Situation iranischer Frauen zu kennen und von außen zu signalisieren, dass wir hinsehen, Anteil nehmen und Sie für ihren Mut für ein würdevolles Leben aufzustehen und neue Wege zu gehen, unterstützen“, sagt Baharak Pöll.

Fotoausstellung
Seit dem Tod von Mahsa Amini im September 2022 kam es zu großen Aufständen und Demonstrationen – im Iran und weltweit. In den vergangenen Wochen und Monaten sind rund 20.000 systemkritische Menschen im Iran verhaftet, misshandelt oder getötet worden.

Elisabeth Weinek hat schon 2018 im Iran berufstätige Frauen interviewt und fotografiert. Frauen, die gesehen werden wollten in ihrem aktiven Beitrag für die Gesellschaft. „Diese Begegnungen waren für mich sehr beglückend, weil diese Frauen aus Städten wie Teheran bis Isfahan sehr interessiert und selbstbewusst auf mich zukamen“, sagt Elisabeth Weinek, die Fotografin der Werke welche in der Ausstellung zum Internationalen Frauentag in der academy Bar zu sehen sind. „Frauen im Iran waren schon damals auf der Suche nach Solidarität, und es war ihnen wichtig, dass und wie sie von außerhalb gesehen werden. Sie zeigten damals Hoffnung auf eine gewaltfreie und gerechte Zukunft. In diesem Sinne habe ich sie portraitiert. Diese Frauen stehen exemplarisch für den Wunsch nach Gerechtigkeit, für alle Frauen“, so Weinek weiter. Die Bilder stehen zum Verkauf, sie können erworben werden, der halbe Erlös geht an Iran Human Rights.

Frauenrechte international – schau hin!

Dienstag, 7. März, 17 Uhr
Sneak Preview After Work
Geflüchtete Frauen aus der Ukraine, aus Syrien und Afrika – was haben sie gemeinsam?
Mit Alina Adam (Ukraine), Mouna Allam (Syrien) und Salma Ali Ahmed (Somalia) und mit Elisabeth Weinek, Fotografin

Mittwoch, 8. März, 18:30 Uhr
Frau. Leben. Freiheit?
Was gehen uns die Proteste für Frauenrechte im Iran hier in Österreich an?
Ausstellungseröffnung: Stadträtin Anja Hagenauer
Gudrun Seidenauer liest aus „Libellen im Winter“
Im Gespräch: Baharak Pöll (Iran), Gudrun Seidenauer, Elisabeth Weinek, Musik mit Baharak Pöll und Thekla Schirz

Ausstellung: Portraits iranischer Frauen, von Elisabeth Weinek
Amerikanische Versteigerung eines Werkes aus der Ausstellung

Donnerstag, 9. März, 12:30 Uhr
After Schranne Lunch: Wie erleben Geflüchtete Rassismus?
Get together und Essen von und mit geflüchteten Menschen in Salzburg, Stadträtin Anja Hagenauer und mit Autorinnen von „War das jetzt rassistisch?“

Donnerstag 9. März, 18:30 Uhr
Rassistisch und Feministisch? Oder nur eines von beiden?
Kabarett mit Aida Loos
Austausch mit den Autorinnen von „War das jetzt rassistisch?“
Melanie Kandlbauer
Camila Schmid
Seda Röder, türkischstämmige Mutter von zwei Töchtern

Büchertisch: Buchgalerie „Wechselseitig“

Alle Veranstaltungen hier:
academy bar
Franz-Josef-Str. 4, Salzburg
Reservierung für alle Termine und Infos:
Team Vielfalt/Frauenbüro der Stadt Salzburg
vielfalt@stadt-salzburg.at
+43 662 8072 2046