Gratis-Schulschwimmkurse – Medaillenverleihung und aktuelle Informationen
Neuer Rekord: Mehr als 1.300 Kinder lernen schwimmen
v.l.n.r. (hinten): Julia Zweimüller vom Sport-Team, Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Sabine Pichler (Sportkoordinatorin) mit den Kindern der Volksschule Maxglan I (Klasse 2A & 2B)
Rund 700.000 Menschen in Österreich – das sind acht Prozent der Bevölkerung – können nicht schwimmen. Jedes Jahr ertrinken hierzulande rund 40 Menschen. Besonders betroffen sind Kinder: Jedes zehnte Kind kann nicht schwimmen. Ertrinken ist nach Verkehrsunfällen bei ihnen sogar die zweithäufigste Unfalltodesart. Angesichts dieser alarmierenden Tatsache hat die Stadt Salzburg im Herbst 2020 eine wichtige Initiative gestartet – den Gratis-Schwimmunterricht für alle Kinder der zweiten Volksschulklassen in der Stadt Salzburg. Im Schuljahr 2023/24 sind 64 Klassen mit über 1.300 Schülerinnen und Schüler dabei – das ist ein neuer Höchstwert. Die ersten von ihnen haben den Schwimmkurs jetzt absolviert und erhalten dafür Medaillen. Der für Sport, Kultur, Bildung und Wissen zuständige Vizebürger-meister Bernhard Auinger hat sie ihnen am Mo, 6. November im AYA-Hallenbad an der Alpenstraße überreicht und über dieses wichtige Vorzeigeprojekt informiert.
Österreichweit einzigartiges Projekt
Das Schulschwimm-Projekt wurde 2019 mit dem ambitionierten Ziel gestartet, dass jedes Kind in der Volksschule schwimmen lernen soll. Nach dem Start 2019 und coronabedingten Ausfällen in der Saison 20/21 konnte das Projekt seit dem Schuljahr 2021/22 wie geplant durchgeführt werden. Seit Herbst 2021 haben bereits 2.400 Kinder die Gratis-Schwimmkurse absolviert. „Dieses Projekt ist einzigartig in Österreich. Wir hoffen, dass viele Städte und Kommunen unserem Beispiel folgen und auch der Bund bei der Finanzierung derartiger Projekte finanziell mit an Bord kommt. Denn je früher Kinder schwimmen lernen, umso wirkungsvoller können wir den Tod durch Ertrinken vermeiden“, so Auinger.
Trotz Sperre Paracelsusbad: Alle Kurse finden statt
Trotz der vorläufigen Schließung des Paracelsusbades können dieses Schuljahr alle geplanten Schwimmkurse der zweiten Volksschulklassen in der Stadt Salzburg bis Jahresende stattfinden. Lediglich sechs Schulklassen müssen ins AYA-Bad ausweichen. Selbst wenn das Paracelsusbad wegen der festgestellten baulichen Mängel noch länger geschlossen bleiben müsste, gäbe es noch freie Termine im Hallenbad an der Alpenstraße. Damit ist garantiert, dass auf jeden Fall bis zum Frühjahr alle Kurse abgehalten werden können.
Die Erfahrung aus vier Jahren zeigt, dass es außerdem hilft, den Nachwuchs schon in jungen Jahren zu animieren, sich sportlich zu bestätigen. Jeder, der Kinder hat, weiß aber auch, dass im Wasser der Spaß nicht zu kurz kommen soll. Dem können die Kids am besten nachgehen, wenn sie schon in frühen Jahren gut schwimmen können. Damit ist auch eines gewährleistet: Dass tragische Unfälle im Wasser vermieden werden können und sich auch die Eltern weniger Sorgen machen müssen. Die Gesamtkosten für dieses lebenswichtige Projekt betragen gerechnet ab dem Schuljahr 2021/22 rund 130.000 Euro.
„Wir wollen, dass jedes Kind so früh wie möglich schwimmen lernt – ungeachtet der Einkommensverhältnisse seiner Eltern. Ein großes Dankeschön allen Beteiligten für die professionelle Arbeit, vor allem den Projektpartnern, dem Neuen Verband der Schwimmvereine in Salzburg, der Österreichischen Wasserrettung, der Bildungsdirektion Salzburg und dem Club Aktiv Gesund sowie dem städtischen Sport-Team!“, so Auinger abschließend.
Sabine Möseneder / Info-Z