Kunst und Wissenschaft im Fokus: Kulturfondspreise 2016 verliehen
Die TriBühne Lehen war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, der Abend kurzweilig und spannend: Gestern, 29. November 2016, überreichte Bürgermeister Heinz Schaden die Kulturfondspreise der Stadt Salzburg für außergewöhnliche Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft.
Die Überreichung der Preise des Kulturfonds sei immer eine besondere Freude für ihn, betonte der Bürgermeister in seiner Begrüßung. „Und besonders gerne mache ich das in der TriBühne in Lehen, weil man hier sieht, was es bringt in Kunst und Kultur zu investieren. Erinnern Sie sich, wie lange geunkt wurde – ob das noch was wird mit Lehen? Jetzt haben wir die Bibliothek, die TriBühne als Veranstaltungsraum und rundherum kulturelle Energie“.
Ähnliches – nämlich Räume für Initiativen und Aktivitäten der freien Szene - sei deshalb auch für die Rauchmühle geplant, erklärte Heinz Schaden, „damit Kunst, Kultur und Wissenschaft den ihnen gebührenden Platz erhalten“.
Die Ausgezeichneten 2016
Den Internationalen Hauptpreis für Kunst und Kultur erhielt Susan Quinn, die als Tänzerin, Choreographin und Gründerin des Ausbildungszentrums SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance dem zeitgenössischen Tanz in Salzburg internationale Strahlkraft verliehen hat.
Der Internationale Hauptpreis für Wissenschaft und Forschung ging an die Neurochirurgin Monika Killer-Oberpfalzer: Sie forscht, lehrt und arbeitet an der Christian Doppler Klinik und am Forschungsinstitut der PMU im Bereich der experimentellen Neurointervention, speziell an der Therapie von Schlaganfällen.
Für sein Lebenswerk wurde der Historiker Ernst Hanisch geehrt, der u.a. wesentliche Beiträge zur Aufarbeitung der Geschichte der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus geleistet hat.
Die Komponistin, Sängerin und Pianistin Sabina Hank erhielt den Salzburg-Preis des Kulturfonds; sie wird damit ihr Projekt „Sabine Hank plays the Sound of Music“ weiter entwickeln – ihre eigene Version der Musik aus dem Musical in „neuem, jazzigen Sound-Gewand“.
Der junge Historiker Johannes Hofinger, dem es gelingt, die Komplexität von Geschichte anhand von einzelnen zeitgeschichtlichen Biografien zu vermitteln und damit „greifbar“ zu machen, wurde mit dem Förderpreis für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.
Der Förderpreis für Kunst und Kultur ging an Kamerafrau Ulrike Halmschlager und den Musiker und Musikwissenschaftler Herbert Lindsberger für ihr gemeinsames Projekt „Saudade“ – eine umfassende Wiederentdeckung des kosmopolitischen Salzburger Komponisten Sigismund von Neukomm.
Last but not least wurde Susanna Andreini mit dem Förderpreis für Kinder/Jugendprojekte ausgezeichnet: Die Multi-Künstlerin bezaubert (nicht nur) Kinder mit ihrem Figurenspiel, für das sie von den Charakteren über Text und Musik bis hin zum Bühnenbild alle Elemente selbst entwickelt.
Feier-Abend mit starken Eindrücken
ORF-Redakteur Hannes Eichmann moderierte den Festabend in der TriBühne gewohnt charmant und eloquent, die Video-Portraits von schaller08/Bernhard Braunstein, David Gross und Martin Hasenöhrl, machten Persönlichkeit und Werk der Ausgezeichneten in Kürze eindrucksvoll sichtbar. Für den stimmigen künstlerischen Rahmen sorgten die Pianistin Ariane Haering, das Ensemble Academia Leopoldina und sechs junge Tänzerinnen und Tänzer von Susan Quinns Companie Bodhi Project.
Der Kulturfonds der Landeshauptstadt Salzburg zeichnet in seiner neu organisierten Form seit 2003 jährlich innovative Ansätze und bemerkenswerte Leistungen auf den Gebieten von Kunst & Kultur und Wissenschaft & Forschung aus. Die Internationalen Hauptpreise und der Preis für das Lebenswerk sind mit je 10.000 Euro dotiert, der Salzburgpreis und die Förderpreise mit je 6.000 Euro.
Ausführliche Informationen über die Preisträgerinnen und Preisträger 2016 finden sich im PDF-Booklet am Seitenende, mehr Fotos auf www.facebook.com/StadtSalzburg.at
Cay Bubendorfer