Programm 2017: Kanalbau, Springbrunnen und Gestaltung Südtirolerplatz

12.12.2016

In seiner Sitzung vom 12. Dezember 2016 befasste sich der Bau-, Liegenschafts- und Betriebsausschuss unter Vorsitz von Gemeinderätin Hannelore Schmidt (SPÖ) mit drei gewichtigen Tagesordnungspunkten:

Hauptkanalerneuerung Aigen / Weichselbaumsiedlung

Die in den 1950er-Jahren erbaute Kanalisation in der Weichselbaumsiedlung in Aigen weist starke Schäden auf und muss dringend erneuert werden. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung bzw. Sanierung von rund 1.940 Laufmetern Kanal in offener Bauweise und sollen von Februar 2017 bis Oktober 2018 ausgeführt werden.

Im Zuge der Hauptkanalerneuerung sollen auch Hausanschlussleitungen von rund 110 Objekten durch die ObjekteigentümerInnen saniert werden. Die Hauskanalanschlüsse wurden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und zur Effektivierung der Baumaßnahmen gemeinsam mit dem Hauptkanal ausgeschrieben und betreffen folgende Straßen bzw. Teile davon: Geißmayerstraße, Stöcklstraße, Neufanggasse, Fadingerstraße, Stegerstraße, Unpildstraße, Rettenpacherstraße, Sezenweingasse, Höfelgasse, Rennbahnstraße, Danreitergasse, Ignaz-Härtl-Straße, Mauracherstraße und Tarnoczygasse. Zusätzlich soll das bestehende Regenentlastungsbauwerk in der Prälat-Winkler-Straße umgebaut werden.

Seitens der Salzburg AG ist zudem eine Wasserleitungserneuerung (ca. 340 Laufmeter) im Projektgebiet geplant – hierbei werden ebenfalls die Hauszuleitungen erneuert. Aufgrund eines Bombenverdachtspunktes sind im Bereich der Mauracherstraße vor Baubeginn umfassende Bombensondierungen durchzuführen.

Die Arbeiten wurden am 5. April 2016 im Offenen Verfahren im Bestbieterprinzip ausgeschrieben, vier Firmen haben ihr Angebot zeitgerecht eingereicht. Den einstimmigen Auftrag für die Baumeisterarbeiten erhält die Infra Bau GmbH, 5301 Eugendorf, mit einer Summe von Euro 2.246.887 brutto (1.872.405 netto. Budgetmittel werden dafür in den Rechnungsjahren 2017-2019 Euro 880.000,-, Euro 1.273.993,- und Euro 250.000,- vorgesehen. Bei Auftreten von unvorhersehbaren Baumaßnahmen kann der Auftrag bis maximal 2.389.200,- brutto (1.991.000,- netto) erhöht werden. Der Bauausschuss genehmigte einstimmig die Gesamtkosten von 3.140.400,00 brutto (2.617.000,00 netto) zur Sanierung von Teilen der Gebietskanalisation Weichselbaumsiedlung.

Der Amtsbericht wird nun dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

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Adaptierung Südtiroler Platz - Auftragsvergabe Baumeister- und Pflasterarbeiten / Springbrunnen (Orakelbrunnen)

Grundsätzliches: Der Gemeinderat hat am 3. Februar 2016 den Grundsatzbeschluss für das Projekt Südtiroler Platz – Adaptierung gemeinsam mit den ÖBB gefasst. Im Wesentlichen sind der Umbau des Brunnens, die Neuorganisation der Taxivorfahrt und des Kiss & Ride Bereiches mit Umbau der Pergola und Einbau einer Schrankenanlage sowie die Adaptierung der Fahrradabstellplätze und Infostelen vorgesehen. In dem Übereinkommen zwischen der Stadtgemeinde Salzburg und den ÖBB ist geregelt, dass die Kosten geteilt werden und die Projektabwicklung grundsätzlich von der Stadtgemeinde Salzburg durchgeführt wird. Gemäß Übereinkommen wird die Schrankenanlage von den ÖBB abgewickelt, da diese den Betrieb der Schrankenanlage übernehmen wird.

Baumeister- /Pflasterarbeiten: Am 7. September 2016 wurden die Baumeister- /Pflasterarbeiten zur Adaptierung des Südtiroler Platzes im offenen Verfahren ausgeschrieben. Enthalten sind alle Tiefbauarbeiten, welche gemäß Übereinkommen mit den ÖBB für die Adaptierung des Südtiroler Platzes erforderlich sind (z.B. Umbau Brunnen, Fundamente für Umbau Taxipergola, auf Wunsch der ÖBB Leitungsgrabungen für Schrankenanlage). Fünf Firmen haben ihr Angebot fristgerecht eingereicht. Den einstimmigen Zuschlag des Bauausschusses erhält als Billigstbieter die Fa. Granit GmbH mit einem Angebot von Euro 374.007,19 netto (401.339,40 brutto) die Reserve für Unvorhergesehenes (ca. 5%) beträgt 18.692,81 netto. Geplanter Baubeginn ist Ende März 2017, in Abstimmung mit den ÖBB ist die Fertigstellung Ende Juni 2017 geplant.

Springbrunnen: Der Auftrag für die Umgestaltung der Brunnenanlage am Südtiroler Platz(Orakelbrunnen) mit einer Summe von Euro 191.347,- netto gemäß Angebot vom 6. Juni 2016 wurde vom Bauausschuss einstimmig an die Fa. Artesia Springbrunnentechnik vergeben. Bei Auftreten von derzeit unvorhergesehenen Baumaßnahmen kann der Auftrag bis max. 204.598,- netto erhöht werden. Der Erhaltungsaufwand für den Brunnen wird durch den Umbau wesentlich verbessert und dadurch die Erhaltungskosten verringert.

Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten und spätere Probleme und damit verbundene Folgekosten zu vermeiden, stellt der Auftrag äußerst komplexe Anforderungen an Planung und Ausführung. Bei der Brunnenanlage am Reitsamer Platz / Linzer Gasse wurden idente Anforderungen gestellt. Obwohl auch damals sehr umfangreiche Recherchen durchgeführt wurden, konnte nur eine Firma (Artesia Springbrunnentechnik) mit entsprechenden Referenzen eruiert werden. Die Ausschreibung ist somit im Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung mit nur einem Unternehmen erfolgt.

Der Amtsbericht wird nun (erweitert um die Abstimmung zur Festlegung des Stadtanteils der Gesamtkosten mit max. € 405.350,00 netto) dem Stadtsenat zur Beschlussfassung vorgelegt und geht dann weiter in den Gemeinderat.

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Hauptkanalerneuerung Rechte Altstadt / Obere Linzer Gasse

Die bestehende Mischwasserkanalisation in der Oberen Linzergasse wurde um 1850 errichtet. Sie entspricht nicht mehr den technischen Anforderungen und weist starke Schäden auf. Vor Beginn der geplanten Pflasterung sollen 2017 die Infrastrukturleitungen im Bereich Obere Linzer Gasse (von Nr. 23/Nähe Bergstraße bis zur Kreuzung Wolf-Dietrich-Straße) erneuert werden.

Das Kanal- und Gewässeramt hat die Bauarbeiten für die Sanierung von Teilen der Hauptkanäle ausgeschrieben. Erneuert bzw. saniert werden rund 190 Laufmeter Hauptkanal (Durchmesser 300-500 mm) in offener Bauweise. Im Zuge der Hauptkanalerneuerung sollen auch hier die Hausanschlussleitungen von ca. 30 Objekten durch die ObjekteigentümerInnen saniert werden. Zudem werden seitens der Salzburg AG Wasser-, Gas-, Fernwärme-, Strom- und Telekomleitungen in offener Bauweise im gesamten Baulosbereich ausgetauscht bzw. neu verlegt.

Die Arbeiten wurden am 26. September 2016 im Offenen Verfahren im Bestbieterprinzip ausgeschrieben, sieben Firmen haben ihr Angebot zeitgerecht eingereicht. Der Bauausschuss vergab den Auftrag für die Baumeisterarbeiten einstimmig an die Fa. Hinteregger & Söhne BaugmbH aus Salzburg mit einer Summe von Euro 426.871,- brutto (355.725,- netto). Bei Auftreten von derzeit unvorhersehbaren Baumaßnahmen kann der Auftrag bis maximal € 460.176,- brutto (€ 383.480,- netto) erhöht werden.
Der Amtsbericht einschließlich der zu beschließenden Gesamtkosten von 612.000,- brutto (510.000,- netto) zur Sanierung von Teilen der Rechten Altstadt / Obere Linzergasse wird nun dem Stadtsenat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Mit einem kleinen Rückblick auf 28 Jahre als Baudirektor bedankte sich DI Walter Hebsacker in seiner letzten “aktiven“ Bauausschuss-Sitzung bei den VertreterInnen der Politik und den vielen anderen, mit denen er während dieser langen Zeit sehr respektvoll und gut zusammenarbeitet hat. "In all den Jahren ist unglaublich viel weitergegangen, das Bauwesen der Stadt hat sich zu einem leistungsstarken Betrieb entwickelt. Zugleich bin ich sehr dankbar, dass bei all unseren Projekten nichts wirklich Schlimmes passiert ist und kein Todesopfer zu beklagen war. 60.000 Grabungen, 40 Prozent der Stadt kanalisiert, kommunale Einrichtungen sowie 150 Brücken gebaut, Hochwasserschutz, Digitalisierung der Tiefbaukoordination, uvm.: Ich bin sehr stolz auf meine engagierten Mitarbeiter, sie sind das größte Gut, das wir hier haben. Ohne sie wäre all das nicht möglich gewesen. Nach 500 Bauausschuss- und ungezählten Senats-Sitzungen mit tausenden Amtsberichten gehe ich nun mit einem befriedeten Gefühl in den Ruhestand. Die Aufgabe hat mir Spaß gemacht, und ein paar Sachen wie die Smart City oder auch der Residenzplatz liegen mir auch weiterhin am Herzen!“ Mit Dankesworten der Ausschuss-Vorsitzenden Hannelore Schmidt und einem sehr herzlichen Applaus für den alten „Baudi“ Walter Hebsacker schloss diese Sitzung des Bauausschusses auch mit etwas Wehmut.

Gabriele Strobl-Schilcher