Kunst-Litfaßsäulen und Digitale City-Lights 2025
80 Jahre Frieden in Salzburg

Die zehn prämierten Arbeiten wurden von einer Jury aus 31 Einreichungen ausgewählt. Jede der ausgewählten Positionen wird mit 1.500 Euro für Konzept und Gestaltung ausgezeichnet. Für Produktion und Umsetzung sorgt wie in den Vorjahren die Progress Außenwerbung. Zwei Kunstlitfaßsäulen befinden sich heuer wieder außerhalb der Stadt: in Grödig und Hallein – ermöglicht durch die gute Kooperation mit dem Land Salzburg und der Progress Werbung.
Die öffentliche Präsentation der Kunstprojekte fand am Donnerstag, 31. Juli 2025 vor der Stadt:Bibliothek statt. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden die Werke vorgestellt, anschließend führte eine moderierte Rad-Kultur-Tour zu allen Litfaßsäulen, bei der die Künstler:innen ihre Arbeiten und deren Hintergründe persönlich erläuterten.
Klassische Litfaßsäulen und ihre Projekte:
- Peter Grosz und Andreas C. Steindl, Glänzt Salzburg
City-Light-Säule, Schumacherstraße 14
(Vorplatz Stadt:Bibliothek) - Tina Graf, Wo der Faden Frieden findet
Makartkai/Landesberufsschule 2
Grödig: Neue Heimat Straße 15 - Sarah Fritzenwanker, Selbstverständlich
Franz-Josef-Kai 39 - Marianne Lang, Streuung
Franz-Josef-Kai 27/S-Bahn - Benedikt Meixl, Ein Leben Frieden
Franz-Josef-Kai/nahe Müllnersteg; Café am Kai - Raphaela Schrittesser, Frieden bleibt mit Erinnerung
Franz-Josef-Kai/Calisthenics-Anlage Mülln - David Eisl, Die Rupertisäule
Franz-Josef-Kai/Klausentor - Monika Steinitz, As Time Goes By: Camouflage
Franz-Josef-Kai/Spielplatz
Hallein: Hermann-Pramer-Platz - Christian Steinwender, Friede, Freude, Eierkuchen
Franz-Josef-Kai 19/Rotkreuz Parkplatz
Digitale City-Lights im Stadtraum
- Maja Spasova, Dancing Stars
„Aus allen Einreichungen schreit es uns förmlich entgegen, dass Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg. Frieden wird verstanden als Freiheit des Individuums auf unbeschnittenen Grundrechte, auf freie Meinungsäußerung, auf freie Wahl von Religion. Frieden ist ein kostbares Gut und nicht selbstverständlich und zudem zerbrechlicher, als wir ahnen können. Wir alle sind aufgerufen uns für die Zivilgesellschaft mit ihren freien Vereinen, ihrer künstlerischen Freiheit, die heute überall gefährdet ist, einzusetzen.
Erinnerungspflicht und Verantwortungsbewusstsein werden als Notwendigkeit des Überlebens und der Gestaltung von Zukünftigem eingemahnt. Mit dem Verschwinden der letzten Zeitzeugen verschwinden auch die Bilder des Grauens aus dem kollektiven Gedächtnis. Nicht verschwunden sind noch unzählige Blindgänger mit Langzeitzündern als todbringende Kriegsreisende. Auch darauf wird hingewiesen.
Wer bestimmt was erinnert wird? Gemeinsames Erinnern, Handeln und Reflektieren können Zeichen setzen gegen das Vergessen. Interaktionen lehren uns, dass Erinnern kein passiver Akt ist, sondern ein Tun einfordert.
Neben der Betrachtung der Litfaßsäule werden auch performative Interventionen angeboten. Das Publikum ist eingeladen im Studio eines Künstlers das Projekt mitzugestalten und als Happening weiterzuführen. Es ist also wieder an der Zeit als neugieriger Flaneur entlang der Salzach zu spazieren um diese Litfaßsäulen als Sprachrohre einer Künstlerschaft ausfindig zu machen, deren Sorgen um Frieden und Freiheit in berührend tiefsinnigen Zeichen und Bildern Ausdruck finden“, heißt es von der Vorsitzenden des Kunstbeirats, Elfrid Wimmer-Repp.
Jubiläum der Litfaßsäule im Jahr 2025
2025 feiert die Litfaßsäule ihr 170-jähriges Bestehen – ein guter Anlass, um ihren Stellenwert als Ort für Öffentlichkeit, Information und künstlerischen Ausdruck besonders sichtbar zu machen.