Kriegerdenkmal

Standort: Kommunalfriedhof
Infotafel am Kommunalfriedhof

Am 22. Oktober 2025 wurde die Infostele neben dem Kriegerdenkmal auf dem Kommunalfriedhof in einer Gedenkstunde, moderiert von Sabine Veits-Falk, Leiterin des Stadtarchivs, aufgestellt. Der Schriftsteller Ludwig Laher hielt eine Rede, umrahmt wurde die Veranstaltung vom Demokratischen Chor Braunau.

Der Text der Stele:
Zur Erinnerung an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs (1914–1918) entstanden in zahlreichen Gemeinden Österreichs in der Ersten Republik Kriegerdenkmäler. Die Planungen für das sogenannte Heldendenkmal auf dem Salzburger Kommunalfriedhof gingen 1924 vom Landesverband des „Schwarzen Kreuzes“ aus. Am 20. Oktober 1929 fand die Einweihung statt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal um die Erinnerung an die zwischen 1939 und 1945 gefallenen Salzburger Soldaten erweitert und die am Sockel eingelassenen Bronzetafeln entsprechend adaptiert. Unverändert blieb das aus den 1920er-Jahren stammende Gedicht des Priesters Anton Pichler, in dem der Autor die Schrecken des Krieges verharmlost und von den Soldaten als Helden spricht. Ein „glückliches Oesterreich“ ließe sich demnach bauen, wenn jeder „ein Stück nur diesen Helden gleich“ wäre. Diese Behauptung, die aufgrund der Erweiterung zu einem Denkmal für die Soldaten beider Weltkriege auch den rassistischen Angriffskrieg des NS-Regimes und die Verbrechen von Teilen der Wehrmacht einschließt, ruft seit den 1980er-Jahren Kritik hervor.

Lange Zeit führte das jährliche Gedenken des Salzburger Veteranenverbandes der Waffen-SS beim Kriegerdenkmal zu heftigen Protesten. Die ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS gedachten dort zu Allerheiligen ihrer gefallenen
Kameraden und legten Kränze nieder. Der Veteranenverband löste sich 2008 auf.