Roma und Sinti-Mahnmal (Ignaz-Rieder-Kai)

Im Sommer 1940 hielten die Nationalsozialisten als „Zigeuner“ ausgegrenzte Menschen in den Pferdeställen der Trabrennbahn in Parsch gefangen. Die Roma und Sinti sollten in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden.
Der Abtransport verzögerte sich jedoch, weshalb sie zunächst im „Zigeunerlager Maxglan“ konzentriert wurden. Dieses befand sich in der Nähe des heutigen Schwarzgrabenwegs. Das Lager unterstand der Polizei, Salzburger Polizisten bewachten die mehr als 300 Häftlinge. Die Männer mussten Zwangsarbeit leisten, an die 50 Personen wurden zur Mitarbeit am Film „Tiefland“ der Regisseurin Leni Riefenstahl gezwungen.
Im Frühjahr 1943 deportierten die Nationalsozialisten den Großteil der Häftlinge nach Auschwitz. Nachweislich 164 von ihnen wurden dort ermordet, darunter 17 Kinder, die im „Zigeunerlager“ zur Welt gekommen waren.
1985 errichtete die Stadt Salzburg das Mahnmal für Roma und Sinti auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn. Das Kunstwerk stammt vom Salzburger Künstler Zoltan Pap. Aus einem Sockel aus Ziegelsteinen, die an den Kamin eines Krematoriums erinnern, ragt eine Hand, die sich in den einzelnen Metallplatten nach und nach in einen Flammenstern auflöst.