Schaden: Junge Salzburger Tanzszene hat großes Potential
Für vier erfolgreiche Kompagnien um 10.000 € mehr im Stadtbudget 2011
Nobulus, Urban Foundation, Street Dance Center und Doyobe heißen die vier erfolgreichen jungen Tanzcrews, die sich 2011 über insgesamt 10.000 € mehr an Förderung durch die Stadt Salzburg freuen dürfen. Bürgermeister Heinz Schaden empfing sie Mittwoch in seinen Amtsräumen im Schloss Mirabell.
Das Stadtoberhaupt: „Da rührt sich mächtig was in der jungen Salzburger Tanzszene. Das läuft längst professionell ab und hat teils schon internationales Niveau erreicht. Die Stadt stockt die Mittel hier um 10.000 € auf, eben weil uns diese Szene sehr am Herzen liegt und sie zukunftsorientiert ist.“
Mit Hilfe des Tanzes in seinen aktuellsten Formen gelänge es nämlich, gerade jene Jugendliche zu erreichen, die sonst schwer für Kunst und Kultur zu interessieren seien. Die Stadt habe hier „einen Bildungsauftrag zu erfüllen“, so der Bürgermeister. Von den etablierten Einrichtungen werde diese junge Szene leider viel zu wenig wahrgenommen und unterstützt, betont Schaden. Und kündigt Schritte für mehr Kommunikation und Zusammenarbeit an.
Die junge Tanzszene im Überblick
Nobulus
Die Tänzer der Crew Nobulus arbeiten professionell im Bereich des urbanen Tanztheaters. 1999 gegründet unter dem Namen Moving Shadows, benannte sich die Crew 2007 in Nobulus um. Im Lauf der letzten zehn Jahren haben rund zwanzig verschiedene Tänzer die Crew in der internationalen BBoy (Break Dance) Szene bekanntgemacht. Der Gründer und Choreograph der Gruppe, Alexander Wengler, führte Nobulus durch intensive Arbeit im Bereich des urbanen Tanztheaters an die Spitze dieser in Österreich noch unbekannten Kunstrichtung. Das bekannteste Projekt ist das Tanztheaterstück „Out of the Shadow“, das in Salzburg im Landestheater aufgeführt wurde und international Furore macht.
Urban Foundation
Der Verein Urban Foundation möchte vor allem Jugendliche in Salzburg Hip Hop Kultur (Graffiti, Rap, Breakdance und Djing) erleben lassen. Ziel der Urban Foundation ist es insbesondere, Jugendliche durch diese kulturellen Angebote zu Kunst und Kultur zu bringen, die sonst keinen oder wenig Zugang dazu haben. Kurzfristiges Ziel ist es, das Projekt „Hip Hop goes Theatre" (cross-over Projekt, das der urbanen Kulturszene Österreichs eine klassische Theaterbühne zur Verfügung stellt) gemeinsam mit Kooperationspartnern in den Bundesländern – nach erfolgreicher Premiere im 2008 und aufgrund der hohen Nachfrage und des öffentlichen Interesses – weiter anzubieten und bekannt zu machen. Das hochwertige Programm soll möglichst vielen Jugendlichen offen stehen. Im Rahmen des Festivals werden neben den Theateraufführungen zur Einbindung der Zuschauer und Interessierten Workshops, Podiumsdiskussionen und Seminare angeboten. Mittelfristiges Ziel ist, gemeinsam mit europäischen Partnern diese Kunstrichtung in Europa weiter zu entwickeln. Langfristiges Ziel ist es, die Grundgedanken von Hip Hop – „Peace, Unity, Respect and having Fun" – erlebbar zu machen.
Street Dance Center
Die Hauptaufgabe des Streetdance Centers ist es, Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu organisieren, unter anderem auch in Schulen von Stadt und Land sowie in Sportvereinen. Dazu werden auch international anerkannte Tänzer eingesetzt. Daneben ist das Center in der Weiterbildung fortgeschrittener Tänzer bzw. Nachwuchstänzer aktiv und führt eine Show- bzw. Meisterschaftsgruppe, die sich 2010 für die Europa- und Weltmeisterschaft qualifiziert hat. Trainer des Streetdance Centers sind bei diversen Wettkämpfen (Österr. Meisterschaften und Battles) aufgrund ihrer Leistung und Erfahrung, als Jurymitglieder vertreten. Ein österreichweites „Streetdance-Komitee" wurde 2010 gegründet, um die Szene in allen Bundesländern zu vereinen und weiterzuentwickeln.
Doyobe
Der 2008 von Onur Bakis gegründete Verein „Doyobe (Do your best) – Verein zur Förderung der Jugend in Österreich“ hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen neue, kreative und innovative Projekte anbieten. Er realisiert dazu Jugendkultur-Projekte in Salzburg bzw. Österreich und lädt junge aktive Künstler und Jugendliche aus ganz Europa dazu ein. Das Doyobe-Team ist schon seit einigen Jahren in Salzburg aktiv und hat bereits vier EU-Projekte „Jugend in Aktion“ realisiert. Bei den Projekten des Vereins stehen interkulturelle Verständigung und Integration im Vordergrund. Die weltweit verbreitete Jugendkulturrichtung Hip Hop (mit den Elementen Breakdance, Graffiti, DJing, Rap) dient dazu, Jugendliche in einer Sprache anzusprechen, die sie verstehen. 2010 hat der Verein u.a. das Doyobe Urban Culture Festival in Salzburg organisiert.

Onur Bakis (Doyobe), Michaela Eichhorn (Street Dance Center), Sergej Pumper (Urban Foundation) unb Alex Wengler (Nobulus) diskutierten mit Bgm. Heinz Schaden über die Möglichkeiten der aktuellen Tanzkultur in Salzburg.
Schupfer, Karl, Mag. (12112)