Starke Frauen in Salzburg
Am 21. Oktober ist in der Stadt Salzburg wieder „Equal Pay Day“. Das ist jener Tag, an dem Vollzeit arbeitende Männer bereits das Jahreseinkommen von Vollzeit arbeitenden Frauen erreicht haben. Für Frauen bedeutet dies ein Minus von 19,5 Prozentpunkten gegenüber dem Jahreseinkommen der Männer. In Tage umgerechnet bedeutet das, dass Frauen im Schnitt 73 Tage (ein Fünftel des Jahres) länger arbeiten müssten. In der Stadt Salzburg ist der Equal Pay Day jedoch so spät wie noch nie.
„Schrittweise geht es bergauf – trotzdem sind die Einkommensnachteile von Frauen nach wie vor unerträglich“, sagt Anja Hagenauer, ressortzuständige Stadträtin für Frauen. „Wir wollen heuer zeigen, was Frauen in Salzburg allen Widerständen zum Trotz schaffen. Sie sind Vorbilder und sollen andere ermutigen“, merkt sie zur Ausstellung in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell an. „Der Equal Pay Day rückt immer weiter in die richtige Richtung. Wenn Frauen aber noch immer so viel unbezahlte Arbeit machen, hindert sie das an der bezahlten Arbeit. Und damit an eigenständiger, unabhängiger Existenzsicherung und an angemessenen Pensionen. Das weinende Auge bleibt. Deswegen gibt es wieder Taschentuchboxen mit Infos und der Aufschrift ,Es ist zum Heulen´. Und Recycling-Taschen fordern wieder einmal: halbe-halbe“, sagt Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg.
Der Soziologe und Künstler Rochus Gratzfeld macht 16 starke Frauen in Bild und Wort sichtbar. Sie leben in der Stadt Salzburg oder haben einen starken Bezug zur Stadt. Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sozialer Stellung, Religionen, Herkunft und sexueller Orientierung. Und eine Frau, die sich dagegen entschieden hat, ein Mann zu sein.
Drei Frauen kommen ursprünglich nicht aus Salzburg, sondern aus Algerien, Ghana und Indien. Für sie wurde Salzburg zur Heimat - auf sehr unterschiedlichen Wegen.
„Die Fotoporträts entstanden dort, wo die Frauen das wollten. Herausgekommen ist eine Dokumentation der Vielfalt und Stärke von Frauen - ein starkes Charakteristikum dieser Stadt“, sagt Rochus Gratzfeld. „Ein starkes Zeichen, denn aktuell erleben wir eher Rückschritte und Einschränkungen für Frauen“, so Gratzfeld.
„Starke Frauen“ zeigt, wie Frauen allen Widerständen zum Trotz ihr Leben nicht nur schaffen, sondern bravourös meistern. Und das obwohl Frauen immer noch weit mehr unbezahlte Arbeit leisten: In Pflege, Kinderbetreuung, Haus- und Beziehungsarbeit.
Ausstellung: „Starke Frauen“
Schloss Mirabell, Wolf-Dietrich-Halle
Eröffnung: Dienstag, 15. Oktober 2019, 17 Uhr
Ausstellungsdauer bis 8. November 2019
Anmeldung:
Frauenbüro der Stadt Salzburg
frauenbuero@stadt-salzburg.at
Tel.: 0662 8072 2045
Rückfragehinweis:
Anja Hagenauer, Stadträtin
stadtraetin.hagenauer@stadt-salzburg.at
Tel: +43 662 8072 2942
Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg
alexandra.schmidt@stadt-salzburg.at
Tel: +43 662 8072 2044

Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt, Fotograf Rochus Gratzfeld und Stadträtin Anja Hagenauer vor Ausstellungstafeln in der Wolf-Dietrich-Halle.
Sabine Möseneder