Stadt übernimmt „Roma-Sinti“-Mahnmal Maxglan

Berthold: Dank an Radiofabrik für Engagement gegen das Vergessen
Freitag, 08.10.2021

Der Schwarzgrabenweg an der Glan in Salzburg-Maxglan ist ein idyllischer Naturraum. Was vielen Salzburger:innen nicht bekannt ist: Während der NS-Zeit befand sich hier das sogenannte „Zigeuneranhaltelager“ Salzburg Maxglan. Hunderte Roma und Sinti waren hier eingesperrt und wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Die meisten von ihnen wurden in Konzentrationslagern ermordet. 2009 hat die Radiofabrik im Rahmen des Projekts „Niemals-vergessen“ vom Salzburger Bildhauer Zoltan Pap dort ein Mahnmal errichten lassen. Im Beisein von Vertreter:innen des Kulturvereins österreichischer Roma wurde es heute offiziell in die Obhut der Stadt übergeben.

Beitrag zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte
„Dieses Mahnmal am Schwarzgrabenweg erinnert nicht nur an die hunderten Insass:innen des Zwangslagers, sondern an alle 500.000 Roma und Sinti, die dem Völkermord der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Es war mir ein großes Anliegen, dass die Stadt Salzburg das Mahnmal als Beitrag zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte in die eigene Verantwortung übernimmt. Ich danke der Radiofabrik für ihr Engagement gegen das Vergessen“, so die ressortzuständige Baustadträtin Martina Berthold.   

Neue Infostehle geplant
Die Stadtgemeinde Salzburg beabsichtigt, im Nahbereich des Mahnmals eine Infostehle über die Entstehung, die erfolgte Schenkung und die Bedeutung des Mahnmals und dessen historischen Standort zur Aufstellung zu bringen. Im Zuge dessen soll die im Mahnmal selbst angebrachte Infotafel aufgrund der vorhandenen Verwitterung entfernt werden.

Schenkung der Radiofabrik an die Stadt:
im Bild v. li: Christian Klippl (Obmann Kulturverein österreichischer Roma), Stadträtin Martina Berthold, Ludwig Csépai (Archivar Kulturverein österreischischer Roma), Alf Altendorf (Geschäftsführer Radiofabrik), Andreas Sarközi (Geschäftsführer Kulturverein österreichischer Roma)

Christine Schrattenecker