Die Stadt setzt sichtbare Zeichen fürs Energiesparen

Freitag, 29.07.2022
StRin Berthold: Ab 1. August heißt es bei Denkmälern früher „Licht aus!“
Archivfoto 2021 - Earth Night

Schon seit Jahren setzt die Öffentliche Beleuchtung der Stadt Salzburg wichtige Zeichen im Bereich Energiesparen. Mehrere Groß- und Kleinprojekte sowie die Verwendung neuester Technologien tragen wesentlich dazu bei, dass der Energieverbrauch seit mehr als 25 Jahren stätig fällt. In der aktuell angespannten Energiesituation geht die Stadt noch einen Schritt weiter und schränkt die Beleuchtungszeiten ein.

„Wir nehmen als Stadt Salzburg unsere Verantwortung für die Krisenvorsorge und den sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen wahr“, informiert Stadträtin Martina Berthold, zuständig für die Energiekoordination. „Gerade im Bereich der Öffentlichen Beleuchtung setzt Salzburg schon seit vielen Jahren aufs Energiesparen. Zusätzlich zu den laufenden Umstellungen auf LED-Lampen und Bewegungssensoren gehen wir jetzt aber noch einen Schritt weiter. Gemeinsam mit dem Bürgermeister habe ich vereinbart, dass es bei der Anstrahlung der Kirchen und Denkmäler in unserer Altstadt früher „Licht aus!“ heißt.“

Speziell bei den am kräftigsten beleuchteten Orten wie der Festung (mit rund 13.000 Watt), dem Neutor samt Pferdeschwemme (3.500 Watt) sowie der Kollegienkirche (2.300 Watt) macht sich die Einsparung deutlich bemerkbar. Auch das Schloss Mirabell (1.000 Watt) ist unter den Objekten mit größerem Einsparungspotenzial. Die gesetzlich vorgeschriebene Beleuchtung von Straßen, Wegen und Schutzwegen bleibt unverändert.

Reduktion der Anstrahlungszeit
Ab 1. August wird bei 32 Objekten im Stadtgebiet die Beleuchtungszeit reduziert und gleichzeitig ein sichtbares Zeichen der Einsparung gesetzt. Die Zeiten werden wie folgt definiert:

  • NEU: August (Festspielzeit) bis 24:00 Uhr (statt 01:00 Uhr)
  • NEU: September bis Oktober bis 23:00 Uhr (statt 24:00 Uhr)
  • NEU: November bis März bis 22:00 Uhr (statt 24:00 Uhr)
  • NEU: April – Juli bis 23:00 Uhr (statt 24:00 Uhr)

Die davon betroffenen 32 Objekte befinden sich zum Großteil in der Altstadt und betreffen vorwiegend Kirchen und Denkmäler.

Bei folgenden Objekten wird Strom eingespart: 

  1. Domkabine Festung
  2. Neutor und Siegmundsschwemme
  3. Kollegienkirche
  4. Kirche Mülln
  5. Mönchsbergwand
  6. Dom
  7. Dreifaltigkeitskirche
  8. St.-Peter-Kirche
  9. Bahnhof Lichtstele
  10. Kirche St. Sebastian
  11. Kajetanerkirche
  12. Schloß Mirabell
  13. Kirche Gnigl
  14. Ursulinenkirche (Markuskirche)
  15. Kurgarten
  16. Kirche Liefering
  17. Rathaus
  18. Monatsschlössl
  19. Michaelitor
  20. Glockenspiel
  21. Mozartdenkmal
  22. Furtwänglergarten Scheinwerfer
  23. Kajetanerplatz Justizgebäude
  24. Bahnhof Am Hain Denkmal
  25. Marko-Feingold-Steg
  26. Mirabell - Brücke Zwergerlgarten
  27. Kurgarten Rainerstraße Kirschenhain
  28. Mirabellbrunnen 4 Elemente
  29. Nonnbergstiege, Stollenmauer
  30. Max-Reinhardt-Platz, Hausfront nähe Station
  31. Vogelhaus und Adler
  32. Brunnen Laubengang Schloß Mirabell

Schon seit Anfang der 1990er Jahre setzt die Öffentliche Beleuchtung wirkungsvolle Maßnahmen zur Energieeinsparung. So wurden alle großen Straßen mit einer Absenkautomatik ausgestattet und Geh- und Radwege mit Bewegungssensoren ausgestattet. Die Folge war eine Energieeinsparung von 25 Prozent.

Die Energieeinspar-Maßnahmen im Überblick:

  • Anfang der 2000er wurden alle Altstadtlaternen auf energiesparende Leuchtmittel getauscht -> Energieeinsparung 50%.
  • Die Umrüstung von alten Vorschaltgeräten brachte weitere 7%,
  • Die Umrüstung von Quecksilber-Dampfleuchten auf LED-Energieeinsparung bis zu 60%.
  • Seit 2017 stattet die MA 6/04 verschiedenste Rad und Fußwege (vor allem in naturnahen und geschützten Landschaftsteilen), sowie kleinen Anliegerstraßen mit Bewegungssensoren aus. Dies bringt eine weitere Reduktion im Verbrauch, schützt zudem die Umwelt und trägt zur Artenvielfalt in den Nachtzeiten bei.
    Zusätzlich wird im Sinne des Artenschutzes bei der Auswahl der Leuchten auf eine niedrige Gehäusetemperatur geachtet. Dadurch werden Verletzungen von Insekten vermeiden. Durch die Leistungsreduktion der Leuchten wird bei Vollbetrieb eine Energieeinsparung von 80W auf 15W pro Leuchte erreicht. Zur Minimierung der Lichtverschmutzung werden grundsätzlich Full-Cut-Off Leuchten verwendet. Dadurch wird eine unnötige Lichtabstrahlung in den Nachthimmel vermieden.
  • Seit Jahrzehnten verwendet die Stadt eine zentrale Einschaltautomatik, die sich über die Jahreszeiten hinweg selbst steuert. Eingeschalten wird die Straßenbeleuchtung immer erst bei Einsetzen der Abenddämmerung. Dies ermöglicht ein minutengenaues Einschalten und trägt zum Energiemanagement der Dienststelle bei.
  • Mit dem Beginn des LED-Zeitalters werden die Leuchten auch mehrstufig abgesenkt, die Leistung also mehrmals gedrosselt. Bis zu dreimal wird die Leistung über die Nacht hinweg reduziert!

Lichtoffensive Stadtlicht 2025
Bei diesem Projekt werden die ältesten und ineffizientesten Lichtpunkte im Netz der Stadt Salzburg auf LED Leuchten umgerüstet. Mehr als 2.350 Lichtpunkte (meist Leuchten + Mast) wurden bereits getauscht. Thomas Egger, Dienststellenleiter der Öffentlichen Beleuchtung zieht ein positives Zwischenfazit: “Das Projekt „Stadtlicht 2025“ wurde im Jahr 2013 gestartet und wird hochgerechnet der Stadt bis 2025 ca. € 800.000,- an Stromkosten einsparen. Auch bei den Objekt-Anstrahlungen wird derzeit an der Umstellung auf LED gearbeitet. Aktuell testen wir an der Mönchsbergwand beim Neutor eine LED-Lösung, die voraussichtlich ab 2023 umgesetzt werden soll.“

Earth Night - Weltweite Aktion am 23. September gegen Lichtverschmutzung und fürs Energiesparen
„Am 23. September gehen wir noch einen Schritt weiter. Die Stadt beteiligt sich wieder an der weltweiten Aktion „Earth Night“ und schaltet ab 22 Uhr an über 100 Denkmälern, Brunnen, Kirchen und auch die Festung Hohensalzburg die Lichter aus. Diese Aktion gegen die fortschreitende Lichtverschmutzung in unseren Städten steht heuer noch stärker im Zeichen des Energiesparens“, ist Stadträtin Martina Berthold überzeugt.

Klemens Kronsteiner