Etappenlösung für Südtiroler-Siedlung angestrebt

Bewohner wollen vor Ort bleiben – Info-Abend mit 130 Besucher:innen
06.04.2022
Großes Interesse:
Rund 130 Teilnehmer beim Bürger:innen-Dialog "Erneuerung Südtiroler Siedlung" mit Planungs-Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler.

Am Dienstagabend, 5. April 2022, hatte die Stadt Salzburg zum Bürger:innen-Dialog „Erneuerung Südtiroler-Siedlung“ ins Messezentrum geladen. Rund 130 Personen nahmen an der intensiv geführten Diskussion teil.

Planungs-Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) stellte klar, dass bei dem Projekt „noch gar nichts vorbestimmt“ sei. Und sie betonte: „Die Stadt wird ein Auge darauf haben, dass die Mieterinnen und Mieter von der Buwog eine faire und ordentliche Lösung angeboten bekommen, mit der sie leben können. Vorher werden wir im Verordnungsverfahren keine Schritte setzen und auch nicht die für das Projekt notwendige zweite Wettbewerbsstufe starten.“

Seitens der betroffenen Mieter:innen wurde deutlich, dass die überwiegende Mehrzahl am Standort bleiben möchte. Eine ins Spiel gebrachte „Etappenlösung“ – also ein Umzug in einen Neubau vor Ort und erst danach ein Abriss von Altbauten – wurde heftig beklatscht. Die Buwog sicherte eine solche Lösung im städtebaulichen Wettbewerb zu. Unterstützung dafür signalisierten auch die anwesenden Gemeinderät:innen von ÖVP, SPÖ, BL, FPÖ und KPÖplus.

Auf keinen Fall wird alles abgerissen

Ressortchefin Unterkofler machte überdies deutlich, dass als Vorgabe der Stadt das Typische der Siedlung erhalten und dafür Teile der Baukörper bestehen bleiben werden. „Es wird sich etwas verändern, das ist klar. Es wird aber auf keinen Fall alles abgerissen, es wird allerdings auch nicht der gesamte Bestand stehen bleiben“, so Unterkofler. Eine der Vorgaben sieht auch vor, vom großen Grünraum mindestens 4.000 m² (entspricht rd. zwei Drittel der jetzigen Grünfläche) bestehen zu lassen und teils öffentlich nutzbar zu machen. Als Verbesserungen fürs gesamte Quartier seien zudem u.a. eine Tiefgarage, eine Begegnungszone in der Siebenbürgerstraße, ein Verleih von Elektro-Fahrzeugen sowie eine Verbreiterung der Münchner Bundesstraße für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen.

Wie viele Wohnungen letztlich neu errichtet werden, steht noch nicht fest. Die erste Wettbewerbsstufe könnte bis Herbst abgeschlossen sein. Die mögliche Baudichte ist Ergebnis dieser Wettbewerbsstufe. Den tatsächlichen Beschluss dazu fällt in weiterer Folge der Gemeinderat im Bebauungsplan der Grundstufe. Anfang 2023 könnte dann die zweite Wettbewerbsstufe beginnen, in der es um die architektonische Ausgestaltung geht.

Karl Schupfer