Fall Teichtmeister: Kinder besser schützen

06.09.2023
Stadträtin Andrea Brandner beim Besuch der Beratungsstelle Courage.
im Bild: Isabel Bojanovsky vom Gewaltschutzschirm (links), Andrea Brandner und Mario Gruber vom Verein Courage

Die gestrige Urteilsverkündung im Fall Teichtmeister nimmt Sozialstadträtin Andrea Brandner zum Anlass, um noch einmal auf die Wichtigkeit des Schutzes von Kindern hinzuweisen: „Ich bin schockiert über dieses vergleichsweise milde Urteil. Hier geht es um den Missbrauch unzähliger Kinder, und dass hier nicht härter durchgegriffen wurde, macht mich traurig und wütend. Es braucht endlich ein Umdenken, wenn es um den Schutz von Kindern geht. Nicht nur beim Strafrahmen für Täter, sondern auch in der Prävention. Es bräuchte viel mehr niederschwellige Angebote für z.B. Kinderbetreuungs-Einrichtungen. Wir dürfen als Gesellschaft nicht einfach wegsehen, wenn es um Gewalt gegen unsere jüngsten Mitmenschen geht“, so die für die Kinder- und Jugendhilfe zuständige Ressortchefin.

Gewaltschutzschirm Stadt Salzburg: Menschen vor Gewalt und Grenzüberschreitungen schützen

Die Stadt Salzburg ist im Bereich Gewaltschutz bereits sehr aktiv. Aus der #gewaltfreienstadt wurde vor einiger Zeit der „Gewaltschutzschirm“ als eigene Stelle ins Leben gerufen. Ziel ist es, viele verschiedene Akteure miteinander zu vernetzen, und neben Information auch Enttabuisierung herbeizuführen und so letztlich die Strukturen zu verbessern. Isabell Bojanovsky vom Gewaltschutzschirm erklärt das Projekt so: „Es ist die Aufgabe von erwachsenen Menschen, Kinder zu schützen. Wir müssen Schutzräume für Kinder schaffen, in denen sie sich sicher fühlen. Dafür wollen wir den Zugang zu Kinderschutz-Konzepten so einfach wie möglich gestalten.“

Kinderschutz in der Stadt Salzburg auf vielen Ebenen

Schutzkonzepte

Die Stadt Salzburg arbeitet aktuell an Vorlagen für (Kinder-) Schutzkonzepte um auch andere externe Einrichtungen zu unterstützen, ihre eigenen Schutzkonzepte zu erstellen.

Institutioneller Kinderschutz oder Kinderschutzstrukturen

  • Seit Februar 2023 unterstützt die Stadt fünf Einrichtungen bei ihren Kinderschutzprozessen. Die Kinder- und Jugendeinrichtungen bekommen dabei sehr niederschwellig Unterstützung und Anleitung bei ihren Risikoanalysen und Teamfortbildungen. (Koko – Krisenwohnung, Rettet das Kind, Rotes Kreuz – Flussbauhof, caritas und JaW)

Fortbildungen

Neben den bekannten und bewährten „After Work Basics“ zum Thema Digitalität und Sexualität finden im Herbst auch zwei Fortbildungen zum Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Netz“ statt.

Für Kinder und Jugendliche direkt

  • Ein eigens erstellter Gewaltbarometer zeigt Kindern und Jugendlichen wo Gewalt beginnt und wo sie sich Hilfe suchen können.
  • Jugendschutz „Polizei on Tour“: Ein Jahr lang besuchen Jugendkontaktbeamt:innen der Salzburger Polizei Jugendzentren und stehen in direktem Austausch mit den Jugendlichen und Jugend-Mitarbeiter:innen. (Bereits besucht: Jugendzentrum IGLU und get2gether in Schallmoos)

Christine Schrattenecker