Kulturstrategie Salzburg 2024: Ausblick und Status nach zwei Jahren

Vizebürgermeister Auinger: „Entstehungsprozess der Kulturstrategie wurde zu einem Vorbild für andere Städte!“
01.02.2024
Die Kulturstrategie 2024 hat verschiedene Ideen und Vorschläge für die Kunst- und Kultur-Szene hervorgebracht
Am Podium v.l.n.r.: Kulturabteilungsleiterin Dagmar Aigner, ressortzuständiger Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Ursula Maier-Rabler (Initiative Salzburg 2024), Günther Marchner (Umsetzungsbegleitung von Projekten der Kulturstrategie)

Die Kulturstrategie Salzburg 2024 – Kultur, Leben, Räume skizziert verschiedene Ideen und Vorschläge für die künftige Kulturentwicklung der Stadt Salzburg. Darauf aufbauend hat die Kulturabteilung der Stadt Salzburg verschiedene erfolgreiche Formate entwickelt und Projekte auf den Weg gebracht. Am 30. Jänner 2024 haben Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Kulturabteilungsleiterin Dagmar Aigner gemeinsam mit den Vertreter:innen der Initiative Salzburg 2024, die den Prozess mitinitiiert hat und weiter begleitet, einen Überblick über die umgesetzten Schritte und einen Ausblick auf die nächsten Vorhaben gegeben. Mehr als 60 Interessent:innen aus Kunst, Kultur und Universitäten sowie Koopperationspartner:innen haben sich an der Diskussion beteiligt.

Umfangreicher Beteiligungsprozess als Vorbild und Fahrplan
Der für die Kulturabteilung ressortverantwortliche Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger eingangs dazu: „Das Ziel der Kulturstrategie war von Beginn an, die unglaubliche kulturelle Vielfalt in der Stadt Salzburg noch sichtbarer zu machen, Vernetzung zu erleichtern und die Kultur verstärkt in die Stadtteile zu bringen. Dabei ist der Entstehungsprozess der Kulturstrategie mit mehr als 400 Beteiligten, mittlerweile weit über die Grenzen Salzburgs ein Vorbild für weitere Städte geworden auf den wir sehr stolz sind. Hier bekommen wir Anfragen u.a. von heimischen und deutschen Städten,“ und ergänzt „Seit der Beschlussfassung 2022 konnten wir bereits viele Projekte umsetzen. Wir haben aber noch viel vor und sind mitten drin, weitere Projekte auf Schiene zu bringen. Es ist ein fortlaufender Prozess, der nie zu Ende geht.“
Kulturabteilungsleiterin Dagmar Aigner: "Die Kulturstrategie gibt im übertragenen Sinne einen Fahrplan, eine Kurssetzung für die kulturelle Weiterentwicklung Salzburgs vor. Die kulturelle Vielfalt und Vielschichtigkeit der Stadt soll – auch nach außen - besser sichtbar werden und in fümf Handlungsfeldern sollen konkret weitere Akzente und Schwerpunkte gesetzt werden. Daran arbeiten wir und laden ein, mit zu machen." 

Fünf Handlungsfelder: Rück- und Ausblick
Die verschiedenen Ideen, Projekte und Zukunftsvisionen sind in „Handlungsfelder“ eingeteilt und wurden im März 2022 vom Gemeinderat der Stadt Salzburg beschlossen.

  • Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten für Kunst- und Kulturtätige und Kreative
  • Ökosysteme: Vernetzung und Kooperation zwischen Kunst, Wissenschaft und Unternehmen
  • Altstadt als Welterbe und Lebensraum neu nutzen und beleben
  • Diversität und kulturelle Teilhabe in Stadtteilen
  • Zukunftsthemen der Stadt / Zentralraum Salzburg

Hier ein Ausschnitt, in welchen Bereichen bereits Projekte und Vorhaben umgesetzt wurden bzw. an welchen Thematiken im Jahr 2024 gearbeitet wird:

  • Fair Pay (für Angestellte in Kulturbereichen): Die finanziellen Mittel für „Fair Pay“ (faire Bezahlung) für Angestellte in Kulturbetrieben werden seit 2023 ausbezahlt und 2024 neu evaluiert.
  • Probehaus für Tanz, Theater und Performance: Die Eröffnung des Probehauses verbessert die Arbeitsbedingungen für freie Kunstschaffende und schafft modernste Rahmenbedingungen für kreative Entfaltung.
  • Digitalisierung wird eine Schwerpunktsetzung der nächsten Funktionsperiode: Förderinstrumente, Preise und Veranstaltungen sind dabei vorgesehen.
  • Arbeitsstipendien: Mit Arbeitsstipendien sollen Künstlerinnen in der Erarbeitungsphase eines künstlerischen Projektes unterstützen. 60.000 Euro sind dafür budgetiert, die spartenübergreifende Ausschreibung erfolgt im ersten Quartal 2024.
  • Sharing Network: Die gemeinsame und damit effiziente und nachhaltige Nutzung von Räumen, Equipment und Know-how ist das Ziel des künftigen Sharing-Networks. In Kooperation mit SUPER, der Universität Mozarteum und anderen Partner:innen wird 2024 die Plattform ins Leben gerufen und erste Schritte gesetzt.
  • Out of the Box: Ein Projekt, das im Jahr 2023 erstmals in den Stadtteilen Riedenburg und Maxglan erfolgreich umgesetzt wurde. Dabei werden Projektideen in der Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft gesucht und ausgeschrieben, die im jeweiligen Stadtteil umgesetzt werdeb sollen. Derzeit läuft der Call für die Stadtteile Itzling und Elisabeth Vorstadt. Einreichungen sind bis zum 2. April 2024 möglich.
  • Andocken von Nachwuchs: Durch die Universitäten und Ausbildungsstätten in der Stadt Salzburg gibt es ein hohes Potential an künstlerisch und kreativ gut ausgebildeten Fachkräften für die Zukunft. Diese dauerhaft an die Stadt Salzburg und das hiesige Kultur- und Wirtschaftsleben zu binden ist das Ziel. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Stadt Salzburg, den Universitäten und Kooperationspartnern wie der Innovation Salzburg wird angestrebt.
  • Das Ziel ist es, die Altstadt als, Lebens- und Kulturraum ganzheitlich zu erfassen und verschiedene Interessenslagen zu bündeln. Mit dem künftigen Welterbezentrum des Salzburg Museum entsteht am Mirabellplatz eine Verortung des Themas. Hier können künftig aktuelle Fragestellungen diskutiert, präsentiert und verhandelt werden können. Die Eröffnung ist voraussichtlich für 2025 geplant.
  • offene Bildungs- und Kreativorte in Stadtteilen: „Orte der Möglichkeiten“ sind Räume, die verschiedensten kulturell-kreativen Nutzungen offenstehen. Die jeweiligen Nutzergruppen Vorort entwickeln gemeinsam ein Anforderungsprofil, Ausstattungselemente etc. Durch die anstehende Quartiersentwicklungen z.B. im Bereich Stieglgründe, Goethesiedlung oder Südtirolersiedlung sowie durch sich ergebende infrastrukturelle Veränderungen im Baubestand können in den Stadtteilen weitere „Orte der Möglichkeiten“ enstehen, um Diversität und kulturelle Teilhabe zu fördern. Für den Stadtteil Liefering werden derzeit erste konkrete Ideen in Zusammenarbeit mit der MA3 ausgearbeitet.
  • Dialogprogramm "Kunst, Kreativität, Wirtschaft und Wissenschaft“ wurde 2023 umgesetzt und wird auch 2024 weitergeführt. Es unterstützt die Wahrnehmung von Kunst und Kreativität als Wirtschafts- und Standortfaktor für die Stadt und den Zentralraum Salzburg. Es bringt dabei Vertreter:innen verschiedener Sektoren, Zugänge und Sichtweisen gemeinsam auf die Bühne.


Über die UNSA Kulturstrategie Salzburg 2024
Die Kulturstrategie Salzburg 2024 definiert den Kulturbegriff breit. Es geht unter anderem um die Vernetzung von Kunst und Kultur mit Bereichen wie Wirtschaft und Wissenschaft, um Chancengleichheit, Stadtentwicklung, soziale Inklusion und die Zugänglichkeit von Räumen für Kunst und Kultur und in den Stadtteilen. Dem Projekt ging ein zweijähriger und sehr umfangreicher Beteiligungsprozess mit mehr als 400 Beteiligten in Form von Einzelgesprächen, Fokusgruppen und Diskussionsrunden voraus. Ziel der Initiatoren (Kulturressort und Kulturabteilung der Stadt, Initiative Salzburg2024) war und ist es, die bestehende kulturelle Vielfalt sichtbar zu machen und neue Impulse und Ideen aus der Kulturstrategie umzusetzen.

Laura Lapuch