Parken per Handy-Anruf: Stadt Salzburg führt Mobilparken ein

12.07.2011

Die Stadt Salzburg wird im Oktober 2011 zusätzlich zum bereits bestehenden, flächendeckenden Netz von insgesamt 207 Parkscheinautomaten in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone ein System zur Bezahlung der Parkgebühren mittels Mobiltelefon („Mobilparken“) einführen. „Mobilparken“ wird damit eine weitere bedienerfreundliche Entrichtung der Parkgebührenentrichtung ermöglichen. „Wir setzen dabei auf ein System, das für die Stadt-SalzburgerInnen und unsere Gäste kundenfreundlich und kostengünstig funktioniert und mit den Mobilparken-Systemen vieler anderer Städte kompatibel ist“, fassen Bürgermeister Heinz Schaden und ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs zusammen. Ein entsprechender Amtsvorschlag wird dem Stadtsenat für seine letzte Sitzung vor der Sommerpause am 21. Juli vorgelegt und könnte endgültig im Gemeinderat im September beschlossen werden.

So wird Mobilparken in Salzburg funktionieren

• ParkerIn registriert sich einmalig über www.mobil-parken.at bei einem Betreiber seiner/ihrer Wahl.
• Erhält eine Vignette.
• Startet Parkvorgang durch Anruf oder SMS (kostenfreie Rufnummer) und Eingabe eines 6stelligen Zahlencodes.
• Dieser lautet in Salzburg einheitlich „006 001“: Die ersten 3 Ziffern stehen für den Stadtcode, die letzten 3 Ziffern stehen für die Parkzone (in Salzburg besteht im Unterschied zu anderen Städten eine einheitliche Parkzone). Der Zahlencode ist auf Aufklebern an jedem Parkscheinautomaten ersichtlich.
• Beendet Parkvorgang minutengenau durch Anruf oder SMS.

Die Vorteile für unsere Park-KundInnen

• Attraktive Auswahl an zertifizierten Systembetreibern nach individuellen Vorstellungen und Parkgewohnheiten.
• Mehr Komfort: kein Fußweg Auto – Parkscheinautomat – Auto erforderlich.
• Einfache Bedienung, keine Suche nach Kleingeld.
• Minutengenaues Echtzeitparken im rechtlichen Rahmen des Salzburger Parkgebührengesetzes: Keine „verschenkten“ Minuten vom Parkticket, kein Stress mit abgelaufenem Ticket, falls Parkzeit länger als geplant dauert.
• Weniger Organmandate durch die Möglichkeit des Erinnerungs-SMS, wenn die gebuchte Parkdauer abläuft.
• Internetservice der Systemanbieter: Monatliche Sammelrechnung für MobilparkerIn sowie passwortgeschützter Kundenbereich auf der Homepage der Systemanbieter
• mobiles Parken auch in anderen an diesem System teilnehmenden Städten Österreichs und Deutschlands bzw. für bereits bei diesen Systembetreibern registrierte NutzerInnen (z.B. österreichische und deutsche Touristen) möglich.
• (Geringe) Gebühr der Systemanbieter nach unterschiedlichen Bezahlmodellen wird durch Einsparung dank minutengenauer Abrechnung jedenfalls wettgemacht.

Für die Stadt Salzburg bringt die Plattform www.mobil-parken.at ein wettbewerbsoffenes System mit geringen Kosten, auf der konkurrierende Mobilpark-Betreiber („Systemanbieter“) zum Vorteil der MobilparkerInnen in der Stadt Salzburg agieren. Das System ist obendrein benutzerfreundlich für die Anwender und effizient zu überwachen. Vor Einführung des Systems wird die Stadt Salzburg eine umfassende Info-Kampagne für die AutofahrerInnen starten.
Das System wurde in Deutschland entwickelt und ist dort bereits in Köln, Neustadt, Hamburg, Lemgo, Lübeck, Wolfsburg, Berlin, Detmold, Leverkusen, Potsdam und Wiesbaden sowie in den österreichischen Städten Linz, Graz, Bludenz und Krems erfolgreich in Betrieb.
Allein im Frühjahr 2011 haben mit Kempten, Naumburg, Perl, Lichtenfels und Ansbach fünf weitere Städte dieses Mobilparksystem eingeführt. Derzeit prüft die Stadt München die Einführung dieses Systems mit Anfang 2012 und steht bereits in intensiven Verhandlungen mit den Systembetreibern.
Die Stadt Salzburg wird die Plattform allen interessierten Systemanbietern zugänglich machen, um den MobilparkerInnen der Stadt Salzburg bestmögliche Konditionen infolge eines offenen und freien Wettbewerbes zwischen den Betreibern bieten zu können.

Derzeit agieren vier zertifizierte Mobil-Park-Betreiber auf der österreichischen Plattform www.mobil-parken.at:

Mobile-City GmbH IT-Unternehmen aus Saarbrücken,
Mobil-Zahlen GmbH IT-Unternehmen aus Augsburg,
Simty GmbH IT-Unternehmen aus Butzbach,
Park and More IT-Unternehmen aus Leibnitz


Funktionsweise der Überwachung des Mobilparkers durch das Aufsichtsorgan:
• mit mobilem Datenerfassungsgerät (DEG),
• erkennt Mobilparker an der hinterlegten Vignette hinter der Windschutzscheibe,
• führt über DEG Abfrage anhand Kfz-Kennzeichen,
• erhält Rückmeldung, ob Kfz eingeloggt ist und wie lange.


Vorteile für die Stadt Salzburg:
• freier Wettbewerb: offener Markt für alle zertifizierten Systemanbieter, woraus bessere Servicequalität und attraktivere Tarifgestaltung für die BürgerInnen resultieren (nicht die Stadt entscheidet, welcher Systemanbieter ausgewählt wird, sondern der/die MobilparkerIn),
• kein Vertragsverhältnis zwischen MobilparkerIn und Stadt und somit keine Datenschutzproblematik.

Johannes Greifeneder