Gebremste Entwicklung: Wohnungsbau 2010 um 22 Prozent zurückgegangen

07.10.2011

Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt Salzburg insgesamt 524 neue Miet- und Eigentumswohnungen errichtet. Gegenüber dem Jahr 2009 mit einer Bauleistung von 675 Einheiten bedeutet das ein Minus von 22,4 Prozent. „Der Trend geht aber ganz klar schon wieder nach oben. Bis Ende des heurigen Jahres werden in der Stadt Salzburg insgesamt knapp 1.000 neue Miet- und Eigentumswohnungen gebaut“, so der für das Wohnungswesen ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreter Martin Panosch.

Mit 54,6 Prozent (286 Einheiten) haben – wie bereits in den vergangenen Jahren - die Gemeinnützigen Bauvereinigungen den Großteil der neuen Wohnungen errichtet. Die Zahl der fertig gestellten Eigentumswohnungen hat jene der Mietwohnungen übertroffen. So betrug die Anzahl der Mitwohnungen 228 (43,5 Prozent), während jene der Eigentumswohnungen mit 241 (46 Prozent) höher ausfiel. Panosch: „Auch wenn das vergangene Jahr nicht ganz nach unseren Vorstellungen gelaufen ist, ist das heurige umso positiver. Allein mit der Bebauung des ehemaligen Stadtwerkeareals (300 Einheiten) und der ehemaligen Mercedesgründe (90 Einheiten) in Lehen sowie einem Bauprojekt in der Röcklbrunnstraße (48 Einheiten) können 438 neue Wohnungen geschaffen werden. Hinzu kommen noch mehrere kleine Projekte wie z.B. in der Sterneck-, Fürberg- und Elisabethstraße, so dass 2011 rund 550 neue geförderte Einheiten entstehen. Zusammen mit den privaten Bauträgern werden so bis Ende des Jahres knapp 1.000 neue Wohnungen in der Stadt zur Verfügung stehen.“

Ein Drittel der neuen Wohnungen der Gemeinnützigen wird durch das städtische Wohnungsamt vergeben. Im Vergabezeitraum 1.5.2009 bis 30.4.2010 wurden vom Wohnungsamt der Stadt Salzburg 440 Wohnungen zugeteilt.

Um den Druck vom stark belasteten Wohnungsmarkt in Salzburg zu nehmen, fordert Panosch, mehr Miet- als Eigentumswohnungen zu bauen. Der Arbeitsmarkt fordere von den Menschen ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität. Dadurch sei gerade der leistbare Mietwohnungssektor sehr wichtig. Darüber hinaus sei es ebenso essentiell, verstärktes Augenmerk auf die Errichtung kleinerer Einheiten (kleine 2-Zimmer-Wohnungen) für einkommensschwache Menschen zu legen. Durch jede Generalsanierung bzw. Neuerrichtung würden diese notwendigen Wohnungsgrößen mehr und mehr vom Markt verschwinden. Grundsätzlich müssten auch die Wohnbaustandards im gemeinnützigen Wohnbau überdacht werden. „Der Standard ist zum Teil höher als jener im Luxussegment der gewerblichen Bauträger. Wollen wir, dass auch einkommensschwache Personen sich das Wohnen in Salzburg leisten können, müssen diese Maßnahmen angegangen werden, damit es zu einer notwendigen Dämpfung der Mieten in der Landeshauptstadt kommt“, so Panosch.


Rückfragen:
Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur
Pressesprecher Vizebürgermeister Dr. Martin Panosch
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Gabriele Strobl-Schilcher