Und raus bist du --
„...und raus bist du! – Psychisch erkrankte Menschen am Rand der Gesellschaft“ war dieser Tage im Marmorsaal des Schlosses Mirabell Thema einer Gesprächsrunde, zu der Salzburgs Behindertenbeauftragte Mag. Sabine Neusüß und der Verein "AhA! – Angehörige helfen Angehörigen psychisch erkrankter Menschen" eingeladen hatte. Rund 100 BesucherInnen - darunter viele Angehörige, Betroffene, ÄrztInnen und VertreterInnen zahlreicher psychosozialer Einrichtungen - nahmen sehr aktiv am anschließenden Publikumsgespräch teil.
Prof. Dr. Heinz Katschnig vom Ludwig Boltzmann-Institut für Sozialpsychiatrie in Wien eröffnete den Abend mit einem äußerst lebendigen Vortrag über die Entstehungsgeschichte der Psychiatrie und die Entwicklung von Vorurteilen. In diesem Zusammenhang wies der Soziologe Dr. Manfred Gabriel auf die Tendenz der Menschen hin, sich selbst durch Abwertung anderer aufzuwerten. Auf einfühlsame Art und Weise schilderte Manfred Krippel, der seit Jahren an einer schweren Depression leidet, wie man tatsächlich mit einer psychischen Erkrankung lebt.
Wie sehr eine psychische Erkrankung nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das familiäre Umfeld fordern, erläuterte Sigrid Steffen, die Vorsitzende des Angehörigenvereins. Auf besonderes Interesse stieß auch die von Mag. Josef Bruckmoser (Salzburger Nachrichten) behandelte Frage, inwiefern Medien die öffentliche Meinung über psychisch erkrankte Menschen beeinflussen.
Dem offiziellen Teil folgten angeregte Gespräche im Foyer, die unterstrichen, dass die Themen des Abends Themen des Lebens sind.
Gabriele Strobl-Schilcher