Poller: Kameras am Mozartplatz sind seit Freitag scharf

11.11.2011

„Nach rund einem Monat Probebetrieb wurden die Kameras an der Poller-Anlage Mozartplatz am Freitag, 11. November 2011, scharf gestellt!“ Darauf weist Verkehrsstadtrat Johann Padutsch hin. „Wenn die Induktionsschleife passiert wird, schalten sich die Kameras automatisch ein und zeichnen die Durchfahrt auf“, so Padutsch. Erfasst werde dabei das Fahrzeug, insbesondere natürlich das Kennzeichen. Komme es zu keinem Unfall, werde die Aufzeichnung unmittelbar danach sofort wieder gelöscht.

Gesichter nicht erkennbar

„Wird der Poller jedoch touchiert oder passiert Gröberes, dann melden Sensoren das an die Kameras und wir haben die Aufzeichnung des Vorgangs zur weiteren Abklärung verfügbar.“ Besonders wichtig ist Padutsch, dass alles gesetzeskonform abläuft: „Wie von der Datenschutzkommission verlangt, sind auf den Videos keine Personen, also Gesichter, zu erkennen.“

Aus für Fahrerflucht

Mit den Kameras will der Verkehrsstadtrat vor allem das Problem Fahrerflucht in den Griff kriegen: „Aktuell haben wir deshalb 120.000 € Außenstände, die wohl oder übel die Stadt berappen muss. Doch damit ist jetzt Schluss. Unsere Aufzeichnungen werden im Schadensfall der Polizei zur Verfügung gestellt, die damit die Ausforschung der Täter aufnehmen kann.“ Auch bei strittigen Fällen vor Gericht seien die Videos als Beweismaterial sicher von Nutzen.

Längerfristig plant Padutsch die Umstellung des derzeitigen Fernbedienungssystems auf eine Kennzeichen-Erkennungssystem à la Videomaut. Damit könnte auch der Missbrauch der Fernbedienungen eingedämmt werden. In Summe wäre diese Lösung zudem komfortabler.

Dafür sind allerdings Kameras an allen Poller-Standorten nötig. „Sicher ist bereits, dass auch die Einfahrt Kaigasse noch im Dezember damit ausgerüstet wird“, sagt der Verkehrsstadtrat. „An diesen beiden Standorten, Mozartplatz und Kaigasse, waren bisher 70 Prozent aller Fahrerflucht-Fälle zu verzeichnen.“

Keine Ausreden mehr

Und Padutsch verweist auf die Erfahrungen während des bisherigen Probebetriebs: „Wir hatten im letzten Monat nur einen leichten Poller-Unfall im Vergleich zu fünf im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Offensichtlich reicht schon der Hinweis auf eine kommende Überwachung aus, die Autofahrer zu sensibilisieren. Jetzt ist sie da. Mit den Kameras gibt es nun keine Ausreden mehr.“

Karl Schupfer