Pointierter Witz mit ironischen Zwischentönen
Für seine Verdienste um die Stadt Salzburg verlieh Salzburgs Stadtoberhaupt Heinz Schaden heute Freitag Werner Thuswaldner das Stadtsiegel in Silber. Der ehemalige Kulturressort-Leiter der „Salzburger Nachrichten“ nahm die Auszeichnung vor versammelten Freunden und Familienmitgliedern im Schloss Mirabell entgegen. Der bekannte Kulturjournalist und Autor von Theaterstücken, Romanen, Hörspielen und Bilderbüchern feierte am 30. Mai seinen siebzigsten Geburtstag.
Werner Thuswaldner wurde am 30. Mai 1942 in Laas in Kärnten geboren und wuchs mit acht Geschwistern auf. Nach einer Ausbildung zum Bautechniker arbeitete er fünf Jahre lang bei Baufirmen im Autobahn- und Brückenbau. Danach studierte er an der Universität Salzburg Germanistik und Geschichte und verfasste die erste Dissertation über Peter Handke. „Die ursprüngliche Berufswahl hatte der Vater bestimmt. Ich bereue nicht, diese Sparte und damit ein gutes Stück Lebensrealität kennengelernt zu haben. Den beruflichen Umstieg musste ich ohne materielle Unterstützung ganz auf mich gestellt schaffen“, schrieb Thuswaldner über seinen Werdegang.
Ab 1967 arbeitete er bei den „Salzburger Nachrichten“, 1982 avancierte er dort zum Leiter der Kulturredaktion – eine Tätigkeit, die er 24 Jahre lang mit Passion ausübte. Danach war er als freiberuflicher Theaterkritiker und Feuilletonist für zahlreiche Medien tätig. „Pointierten Witz mit Humor elegant zur Ironie veredelt“ attestierte ihm die Salzburger Online-Kulturzeitung DrehPunktKultur.
Als Autor ist Werner Thuswaldner mit den Romanen „Pittersberg“, erschienen im Jahr 2000 bei Albrecht Knaus in München, oder „Der Mann mit Ideen“, erschienen 2009 im Lichtblick Verlag, in Erscheinung getreten. Theaterstücke aus seiner Feder - „Wünsche ans Leben“ oder „Könige unter sich“ – sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. Das Bilderbuch „Stille Nacht, heilige Nacht. Ein Lied für die Welt" erschien mit Illustrationen von Robert Ingpen 2005 im Verlag "minedition". Für den ORF verfasste Thuswaldner Satirereihen, Hörspiele und ein Fernsehspiel.
Zurzeit ist Thuswaldner Vorsitzender des Beirats für Kunst im öffentlichen Raum, Vorstandsmitglied des Salzburger Kunstvereins und Generalsekretär des Salzburger PEN Clubs. Seit acht Jahren gestaltet er das Philosophische Café und arbeitet in einem international agierenden Kinderbuchverlag mit. huswaldner wurde 1992 mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Im Sommer 2013 wird bei den Komödienspielen in Schloss Porcia das Stück „Götterspeise oder die Landung in St. Jakob“ uraufgeführt.
Werner Thuswaldner ist Vater von vier Kindern.

Johannes Greifeneder