Ausbau Mönchsberggarage: Stadt bekämpft kurzsichtiges Nein des Landes

15.12.2016

Für Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden ist das Nein von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler zum geplanten Ausbau der Mönchsberggarage nach wie vor völlig unverständlich. Eine gründliche Betrachtung des Projekts zeige die kurz- und langfristige Bedeutung des Garagenausbaus für den Standort Salzburg, aber auch für die Weiterentwicklung der Mobilität, argumentiert Schaden.

Kurzfristig sei es völlig unstrittig, dass der Standort Salzburger Altstadt dringend zusätzlicher Stellplatzkapazitäten bedarf – für die Wohnbevölkerung im Zentrum, für Gäste und Kunden, für Wirtschaftstreibende selber und zur Reduktion oberirdischer Stellplätze. Interessant ist aber auch, so Schaden, eine langfristige Betrachtung des Ausbauvorhabens über zumindest einen Teil der Lebensdauer der Garage. „Wenn man diese mit zumindest 100 Jahren ansetzt, so kann man heute davon ausgehen, dass die Garage über den weit überwiegenden Großteil dieses Zeitraums von Fahrzeugen mit Elektroantrieb genutzt werden wird“.

Auch ohne detaillierte Kenntnisse über die Weiterentwicklung der E-Mobilität können einige Eckpunkte prognostiziert werden: E-Mobilität wird eine Vielzahl von Lade-Stationen brauchen, um jede Standzeit zum Batterie-Aufladen nutzen zu können. Und E-Mobilität wird zusätzlich car-sharing-Strukturen brauchen, um Fahrzeuge für verschiedene Transportanforderungen bereitzustellen. Beides kann optimal über gut gelegene und öffentliche Garagen abgewickelt werden. Schaden: „Wer also heute aus ideologischen Gründen gegen Garagenprojekte ist, verzögert Infrastruktur, die schon in wenigen Jahren unter E-Mobilität dringend nötig sein wird.“

Abgesehen von diesen sachlichen Erwägungen hat eine erste Prüfung des negativen Garagen-Bescheids, den die Ressortchefin (völlig unüblicherweise) als quasi „oberste Sachbearbeiterin“ selbst unterzeichnet hat, auch formale Ungereimtheiten ergeben. Auch aus diesem Grund wird die Stadt daher – wie bereits in ersten Reaktionen angekündigt – den Bescheid in der nächsten Instanz bekämpfen.

Johannes Greifeneder