„Monger Konserven“ beendet nach Jahrzehnten Verkauf auf der Schranne

Traditionsbetrieb aus Seekirchen zieht sich vom Salzburger Marktgeschehen zurück
05.06.2025
Ein Dankeschön an Tradtions-Standler
V,li.; Bgm.-Stv. Florian Kreibich, Constanze Antosch (Leitung Marktamt), Peter und Brigitte Monger mit Tochter Katharina.

„Monger Konserven“ aus Seekirchen, seit über 70 Jahren auf der Schranne vertreten, ist nur mehr bis Ende Juni am beliebten Salzburger Wochenmarkt präsent. Ursprünglich verkaufte die Familie frisches Gemüse wie Salat, Radi und Jungzwiebeln. Vor 50 Jahren begann der Verkauf von eingelegtem Gemüse – darunter Paprika, Pfefferoni, Gurken, Knoblauch und Sauerkraut. Seit 45 Jahren stand Peter Monger persönlich am Marktstand, seit drei Jahren wurde er dabei von seiner Frau Brigitte unterstützt.

Der Schrannenmarkt war für „Monger Konserven“ der wichtigste Einzelkunde. Während früher bis zu 600 kg Sauerkraut über den Markt verkauft wurden, lag die Menge zuletzt bei etwa 250 kg. Ergänzend erfolgte der Vertrieb über den Lebensmittelhandel, hauptsächlich über den regionalen Handel, nachdem sich die Nachfrage stärker auf regionale Produkte konzentriert hatte. In den letzten 15 Jahren wurden die Produkte in rund 200 Geschäften sowie am Münchener Großmarkt verkauft. „Der Abschied von Peter Monger auf der Schranne markiert das Ende einer Ära. Solche Betriebe prägen nicht nur das Marktgeschehen, sondern auch das Bild unserer Stadt. Ich danke der Familie Monger für ihr jahrzehntelanges Engagement und wünsche Herrn Monger alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand“, betont der ressortzuständige Vizebürgermeister Florian Kreibich. Und fügt hinzu: „Die Novellierung der Marktordnung unter Beteiligung der Stakeholder ist derzeit in vollem Gange.“

Die Rohwarenlogistik stellte eine der größten Herausforderungen dar: Die saisonalen Unterschiede bei Zwiebeln, Gurken, Paprika und Kraut erforderten eine schnelle Verarbeitung, um ganzjährig liefern zu können. In Spitzenzeiten wurden bis zu 23 Tonnen Pfefferoni innerhalb von zwei bis drei Wochen verarbeitet. Während die Rohware vor 15 Jahren noch überwiegend aus dem Burgenland kam, stammten die Lieferungen in jüngerer Vergangenheit teils aus Ungarn oder Niederbayern, bezogen von drei verschiedenen Lieferanten. Trotz maschineller Unterstützung blieb die Verarbeitung überwiegend händisch, wodurch die Gewinnspanne aufgrund der hohen Personalkosten gering war.

Peter Monger beschreibt die Schranne als starke Gemeinschaft, in der die Standler:innen untereinander gut vernetzt sind. Besonders wichtig waren ihm die treuen Kund:innen – auch in der schwierigen Zeit während der Corona-Pandemie.

Das Verhältnis zum Marktamt war stets gut, über die Jahre erlebte Peter Monger mehrere „Generationen“ von Marktaufsichtsorganen. Aktuell läuft der Abverkauf: Sauerkraut ist bereits ausverkauft, Sauerkrautsaft und andere Sorten sind noch verfügbar.
Eine Nachfolge wird es nicht geben, da sich die Tochter beruflich anders orientiert hat. Peter Monger freut sich nun auf den Ruhestand, den er mit Sonnenaufgängen zu Hause, dem Umbau der Produktionshalle für seine Modelleisenbahn und nachgeholten Urlaubswochen genießen möchte.

Sabine Möseneder