Maßnahmenpaket in der Elementarpädagogik wird konsequent umgesetzt

Auinger: „Maßnahmen des Arbeitsprogrammes wirken – Neues Schulungszentrum in der Griesgasse kommt 2026"
04.06.2025

Kinderbildung- und -betreuung ist ein Herzstück des Arbeitsübereinkommens „Salzburg! Neu regieren“ – und ein zentrales Versprechen an die Menschen dieser Stadt. Die Stadt Salzburg verfolgt dabei einen klaren Weg mit Investitionen in die Infrastruktur, nachhaltigen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und konsequenten Ausbau eines hochwertigen, wohnortnahen Angebots. Der Anspruch ist klar definiert: Kinderbetreuung in Salzburg soll leistbar und pädagogisch hochwertig sein – heute und künftig.

Nach einem Jahr Stadtregierung sind bereits zahlreiche Maßnahmen aus dem Arbeitsprogramm gestartet bzw. umgesetzt und laufende Projekte weitergeführt. Darunter die konsequente Umsetzung des Bildungsbauprogramms, mehr Plätzen in der der Kinderbildung und -betreuung, eine Personaloffensive in der Elementarpädagogik sowie eine Weiterentwicklung der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen. Bei einem Mediengespräch gaben der ressortzuständige Bürgermeister Bernhard Auinger, Amtsleiterin Jutta Kodat und Kindergartenreferats-Leiterin Monika Baumann einen Überblick über die getroffenen Maßnahmen und einen Ausblick auf bevorstehende Entwicklungen.

Personalmaßnahmen zeigen Wirkung

Der Personalmangel in der Elementarpädagogik ist ein österreichweites Problem, das laut diverser Studien in den nächsten Jahren noch wachsen wird. Prognosen besagen, dass bis 2030 in Österreich 13.700 und im Bundesland Salzburg 1.300 Fachkräfte fehlen werden. Die Stadt Salzburg ist daher einen neuen Weg gegangen, um bewährte Zusatzkräfte bei der Weiterbildung zur „Fachkraft Elementarpädagogik“ und zum anderen Quereinsteiger:innen zu unterstützen. Dabei werden bei einer berufsbegleitenden Ausbildung nicht nur die (Schul-) Kosten, sondern auch der fünfzigprozentige Lohnentfall bezahlt. „Diese Maßnahme hat rasch Wirkung gezeigt. Es haben sich kurz nach der Ankündigung intern viele Interessent:innen gemeldet; die Anzahl der Bewerbungen ist deutlich gestiegen“, erläutert Auinger. Referatsleiterin Monika Baumann ergänzt: „Die Personalsituation hat sich verbessert. Das ist auf die Personaloffensive, die Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und den guten Ruf der Stadt als Arbeitgeberin zurückzuführen. Der Stellenplan konnte wieder mit mehr Fachkräften als in den vergangenen Jahren befüllt werden. Gänzlich entspannt hat sich die Personalsituation aber nicht.“

Mitarbeiterbefragung 2024: Höchste Arbeitszufriedenheit in der Elementarpädagogik

Die Wirkung der Personalmaßnahmen und die damit verbundene steigende Zufriedenheit zeigt auch die Mitarbeiterbefragung der Stadt Salzburg letztes Jahr.

Zum einen war die Beteiligung in der Elementarpädagogik im Vergleich zu anderen Abteilungen hoch. Zum anderen erzielte die Elementarpädagogik Bestnoten in den Kategorien Arbeitszufriedenheit und Führungskultur. „Vor allem Maßnahmen zur Entlastung, Weiterbildung und für mehr Unterstützung haben zu dem positiven Ergebnis geführt. Diesen Weg werden wir weitergehen“, erklärt Kodat.

Neues Schulungszentrum Griesgasse entsteht 2026

Einen weiteren Mosaikstein in der Qualitätssteigerung markiert das geplante städtische Schulungszentrum in der Griesgasse. Dort soll ab 2026 ein zentraler Ort für die Aus- und Weiterbildung von Pädagog:innen entstehen – sowohl für städtisches Personal als auch für Quereinsteiger:innen. Ein entsprechender Amtsbericht wird am 12. Juni dem Kulturausschuss vorgelegt. „Mit der Griesgasse schaffen wir einen Ort, der Identifikation und Qualitätssicherung stärkt“, erklärt Monika Baumann.

Der Bedarf an Schulungen, Weiterbildungen und Supervision wurde wegen des bisherigen Personalmangels und der unterschiedlichen Ausbildungsniveaus der Mitarbeiter:innen immer wichtiger. Die Unterstützung der Mitarbeiter:innen bei gesellschaftlichen Veränderungen ist dabei absolut notwendig. Das soll nicht nur helfen, Mitarbeiter:innen anzuwerben, sondern eigene Mitarbeiter:innen auch langfristig halten zu können. Wegen ihrer zentralen Lage sind die Räume in der Griesgasse für diese Schulungen und Austauschgruppen ideal.

„Der Kindergarten Griesgasse wurde stillgelegt; er hat keinen Garten, ist nicht barrierefrei und entspricht damit nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Eine Neubewilligung oder Umwidmung in andere Organisationsformen wurde geprüft; dabei würde die Landesregierung diese Einrichtung nicht mehr als Kindergarten bewilligen", erklärt Kodat den strategischen Schritt. Auinger ergänzt: „Wir suchen intensiv nach Räumen in der Innenstadt, um auch hier wieder eine Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung eröffnen zu können. Wir wissen um den bestehenden Bedarf."

Mehr als 200 zusätzliche städtische Plätze bis 2027

Parallel zur Personaloffensive schafft die Stadt zusätzliche Betreuungsplätze. Dazu Auinger: „Nach einem festgelegten Plan entstehen in vorhandenen Einrichtungen zusätzliche Plätze durch Umwidmungen. Die Räume werden dabei nach Bedarf für die jeweiligen Altersstufen adaptiert. Etwa durch die Umwandlung einer Hort- in eine Kindergartengruppe. Des Weiteren schaffen wir durch Neubauten zusätzliche Plätze“, so Auinger weiter „Die neue Stadtregierung wird bis 2027 mehr als 200 neue Kinderbildungs- und betreuungsplätze schaffen.“ Monika Baumann ergänzt: „Wir planen mehr Alterserweiterte Gruppen (AEG), um flexibel auf die Altersstruktur und den Bedarf einzugehen- in ihnen können Kinder von ein bis sechs Jahren betreut werden.“

Neben den stadteigenen Einrichtungen werden noch vor dem Sommer Bedarfsbescheide für private Einrichtungen ausgestellt. Dadurch entstehen rund 24 zusätzliche Plätze vor allem für Unter-Dreijährige.

Ausblick und Herausforderungen

Trotz der entschärften personellen Situation bleibt die Lage in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen angespannt. Dazu Kodat: „Mehr Plätze und Häuser bedeuten auch zusätzlichen Personalbedarf. Darüber hinaus steigt der Druck in den Kindergärten durch die Verkleinerung der Gruppen von 25 auf 22 Kindern. Eine langjährige Forderung der Mitarbeiter:innen bzw. der Personalvertretung und wichtiger Schritt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen.“ Eine weitere Herausforderung wird die Einführung des zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres bedeuten. Dazu Bürgermeister Auinger: „Wir begrüßen diesen Schritt, aber es sind noch viele Frage offen. Von der Finanzierung bis zum zeitlichen Ablauf gibt es noch vieles, was der klären muss. Darüber hinaus werden wir unseren Fokus betreffend zusätzlicher Plätze noch stärker auf den Kindergarten legen müssen, um die neuen gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Wir gehen als Stadt Salzburg bei der Kinderbildung- und -betreuung einen konsequenten Weg – mit einem klaren parteiübergreifenden politischen Willen, gezielten Maßnahmen und einem neuen Ausbildungszentrum. DAmit wollen wir für Kinder, Eltern und unsere Mitarbeiter:innen die bestmöglichen Rahmenbedingungen schaffen. Unser Anspruch bleibt: Kinderbildung- und -betreuung soll leistbar und pädagogisch hochwertig sein.“

Zahlen, Daten, Fakten

Ausbau & Infrastruktur

2025 (in Fertigstellung und für2025/2026 bereits berücksichtigt)

  • Zusätzliche AEG im KG Maxglan ab September; Plätze: 16
  • Zusätzliche AEG in der KBBE Geißmayerstraße (Parsch) ab September; Plätze: 16
  • Zusätzliche Kindergartengruppe im KIGA Itzling 2 ab Herbst; Plätze: 22

2026 (in Bau)

  • Neue Einrichtung Aignerstraße mit zusätzlich 2 AEG; Plätze: 32
  • Zusätzliche KIGA Gruppe bei Fertigstellung KBBE Lehen; Plätze: 22
  • Neue Einrichtung KBBE Gneis/ Berchtesgadnerstraße mit 4 Gruppen; Plätze: bis zu 88 (je nach Struktur)

2027 (in Planung)

  • 2 zusätzliche AEG im KIGA Liefering 1; Plätze: 32

Jochen Höfferer