Fast 1.000 Bricks in the Wall
Das Spendenfest für das Frauenhaus in Rayfoun/Libanon am 27. Juni 2017 in der academy Bar war ein voller Erfolg – viele „Bricks in the Wall“ sind zusammengekommen, in bar fast 1.000 Euro.
Tanja Mazurek und ihre Band „The Floyd Council“, Antenne-Moderator Christian Katzer, das Team der acedemy-Bar, der „Bauchladen“ von frauenanderskompetent, Robert Gisshammer von der/the/das sprachservice, Pfarrer Rudolf Weberndorfer mit seiner Pfarrdestillerie Koppl und viele Helferinnen und Helfer: alle haben ihre Leistung unentgeltlich oder zu einem sehr freundlichen Anerkennungs-Honorar zur Verfügung gestellt und das Spendenfest zu diesem großen Erfolg gemacht.
„Ich danke allen von Herzen für ihren Einsatz. Jetzt geht es erst richtig los: Auf respekt.net ist das Projekt nun zum weltweiten crowdfunding offen. Wir wollen die neue Schutzmauer und die dringend notwendigen Sicherheitsvorkehrungen in Rayfoun unbedingt ermöglichen. Für mich ist es Ausdruck der internationalen Solidarität mit einem Frauenhaus aus einem unmittelbaren Nachbarland des Kriegs in Syrien. Wenn jede Kommune ein solches Spendenprojekt unterstützen könnte, wäre Vielen direkt dort geholfen, wo die großen Fluchtbewegungen entstehen“, sagt Anja Hagenauer, Bgm-Stellvertreterin.
Wer gespendet hat und das möchte, kann auf einem Foto mit Brick „another brick in the wall“ sein oder mit dem eigenen Namen in einem Brick auf der facebook-Seite der Stadt sichtbar werden – einfach das Frauenbüro der Stadt Salzburg kontaktieren.
„Für mich hat die Libanon-Reise im vergangenen Jahr viel an Verständnis der Fluchtgeschichten und –hintergründe von Frauen auf der Flucht gebracht. Die Sklaverei und Ausbeutung, die jene Frauen erfahren haben sind unvorstellbar. Was ich gesehen und gehört habe bringt wertvolle Erkenntnisse für die Arbeit mit geflüchteten Frauen hier“, sagt Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg.
Info
Im Frauenhaus Rayfoun (Libanon) finden permanent zirka 100 Frauen und Kinder Schutz, Unterkunft und professionelle Betreuung. Die Bewohnerinnen sind häufig afrikanische und asiatische Arbeitsmigrantinnen. Sie wurden wie Sklavinnen als Arbeitskräfte oder Sexarbeiterinnen ausgebeutet. Auch syrische und irakische Flüchtlingsfrauen mit ihren Kindern, manchmal auch unbegleitete Jugendliche, finden hier Zuflucht.
Immer wieder bedrohen aggressive Männer und Anrainer die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen – zum Teil mit Waffengewalt. Im Herbst 2016 gab ein Nachbar mehrere Schüsse auf das Gebäude ab, weil er sich durch Kinderlärm gestört fühlte. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt.
Das Frauenhaus ist nicht mehr sicher. Die Schutzmauer ist entlang einer Böschung brüchig. Bauliche Verbesserungen sind dringend nötig.
Das Frauenhaus Rayfoun wird seit 2013 von der Caritas und der Europäischen Union finanziell unterstützt. Anja Hagenauer (Bürgermeister-Stellvertreterin der Stadt Salzburg) und Alexandra Schmidt (Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg) haben sich im Herbst 2016 auf einer privaten Reise zu den Caritas-Projekten im Libanon von der wirkungsvollen Arbeit im Frauenhaus Rayfoun überzeugt:
Neben hochprofessioneller psychologischer und sozialarbeiterischer Betreuung können sich die Frauen in Rayfoun in Computer-, Näh- oder Englischkursen weiterbilden. Dies ermöglicht ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt und ein unabhängiges Leben.
Link zum Crowdfunding-Projekt auf respekt.net: bit.ly/2tbyXIS
oder auf www.respekt.net „Frauenhaus Rayfoun“ eingeben.
Rückfragehinweis
Mag.a Anja Hagenauer, Bürgermeister-Stellvertreterin
bmstv.Hagenauer@stadt-salzburg.at
Tel: 0662 8072-2942
Mag.a Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg
alexandra.schmidt@stadt-salzburg.at
Tel: +43 662 8072 2044
Fotos: Stadt:Salzburg/Wagner-Berger
Jochen Höfferer