PRESSEINFORMATION ZUM PRESSEGESPRÄCH
PRESSEINFORMATION ZUM PRESSEGESPRÄCH "ERLEBNISBAD IN DER STADT SALZBURG"
Presseunterlage zum
Pressegespräch mit:
Bürgermeister Dr. Heinz Schaden
Stadtrat Johann Padutsch
Dipl.-Ing. Hanns-Peter Kirchmann, Bäderkonzeptionist und Autor der Machbarkeitsstudie
Thema: "Erlebnisbad in der Stadt Salzburg - Konkurrenzanalyse, Umfrageergebnisse, Standortbewertungen".
Salzburg, am 13. September 1999, 11 Uhr
Schloß Mirabell, 2. Stock, Zimmer 200
Erlebnisbad
Was braucht die Stadt?
Was wünschen sich die Salzburger?
Wo soll es errichtet werden?
Das Thema Erlebnisbad wurde Ende April 1999 im Rahmen der Parteienverhandlungen behandelt und nach persönlicher Vorsprache des Bäderkonzeptionisten Hanns-Peter Kirchmann von der Fa. kplan in der Parteienvereinbarung festgelegt, dass dieser mit einer entsprechenden Machbarkeitsstudie durch die Mag. Abt. 9/00 beauftragt werden soll. Die Studie beinhaltet u.a. Untersuchungen hinsichtlich des konkreten Angebotsprofils, möglicher Betriebskonzepte, eines Testentwurfs für Investitions-, Betriebs- und Folgekosten sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Empfehlungen zur Organisation der Projektabwicklung.
Inzwischen ist der erste Teil der Machbarkeitsstudie abgeschlossen, in dem im wesentlichen drei Fragen beantwortet werden:
Was für ein Erlebnisbad braucht die Stadt?
Was wünschen sich die Salzburger?
Wo soll es errichtet werden?
Eine Freizeitanlage, die wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss sich den Gesetzen des Marktes unterwerfen und deshalb sowohl die Angebots- als auch die Nachfragesituation berücksichtigen. Die Durchführung einer Konkurrenzanalyse untersucht die Angebotssituation, um ein möglichst genaues Bild vom Wettbewerb zu erhalten. Kennt man das Angebot der Konkurrenten bzw. auch deren Stärken und Schwächen, lässt sich daraus die geeignete Positionierung für ein neues Freizeitbad ableiten und die Wettbewerbsposition zu den Konkurrenzbädern auf ein Minimum reduzieren.
Die im Einzugsgebiet untersuchten Bäder lassen sich in drei Klassen unterteilen: Sport-, Kur- und Freizeitbäder. Die untersuchten Bäder können dabei eindeutig einer dieser 3 Klassen zugeordnet werden, sind aber innerhalb dieser Klassen hinsichtlich ihrer Positionierung unterschiedlich ausgeprägt.
In der Umgebung Salzburgs befinden sich insgesamt 17 Bäder mit Ganzjahresöffnung, die noch eine Auswirkung auf das betrachtete Einzugsgebiet bis 1 Stunde Autofahrt haben. Davon sind 2 Sportbäder, 6 Kurbäder und 8 Freizeitbäder, wie eines in Salzburg gewünscht wird. Diese 8 Freizeitbäder lassen sich nochmals klassifizieren in 6 Erholungs- sowie 2 "Spaßbäder (Alpamare in Bad Tölz und Aquapulco in Bad Schallerbach), die allerdings soweit entfernt liegen, dass sie keine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen. Daraus wird vom Gutachter abgeleitet: Die Nische für ein Freizeitbad in Salzburg ist das Spaßbad.
Neben der Feststellung, ob es das nachgefragte Produkt ganz allgemein bereits gibt (Konkurrenzanalyse), müssen die Feinheiten des Kundengeschmacks abgefragt und ausgetestet werden. Dazu wurde im Juli 1999 eine Umfrage durchgeführt, bei der mittels Fragebogen die Wünsche und Ansichten von 406 repräsentativen Personen abgefragt wurden.
Wann geht der Salzburger baden?
Frühschwimmerbetrieb nicht besonders gefragt; allerdings Erfahrung in anderen Städten, daß gerade Senioren gerne bereits ab 7.00 Uhr schwimmen gehen (Nische für Paracelsusbad); Nachmittagsbadebetrieb ist beliebteste Tageszeit in allen Bevölkerungsgruppen; abendlicher Badebesuch bisher unbekannt; viele Ganztagsbesucher an Wochenenden
Welches Bad in der Umgebung besucht der Salzburger derzeit am liebsten?
Badylon (Freilassing), 29 %, Watzmanntherme (Berchtesgaden) 22 %, Paracelsusbad 21 %, Heilbad Vigaun 15 %, Rupertusbad (Bad Reichenhall) 13 %
Wo badet der Salzburger am liebsten, im Natur- oder Hallenbad?
Meer 30 %, Naturbadesee 29 %, Freibad 24 %, Hallenfreizeitbad 17 %
Wie oft badet der Salzburger?
Häufigkeit der Besuche im Frei- als auch im Hallenbad liegen durchschnittlich 5 % unter dem üblichen Mittelwert. 35 % gehen öfter als 8 mal pro Jahr in ein Hallenbad, 23 % gehen 2 - 4 mal; 51 % gehen öfter als 8 mal pro Jahr in ein Freibad, 12 % gehen 2 - 4 mal
Welches Verkehrsmittel wird für die Anreise bevorzugt?
Fahrrad 37 %, ÖV 13 %, PKW 46 % und sonstige 4 %
Warum geht der Salzburger ins Freizeitbad?
Schwimmen/ Sport treiben25 %
Gesundheit und Entspannung37 %
Erlebnis (Action), Leute kennenlernen, Freunde treffen24 %
Abwechslung vom Alltag14 %
Wie soll das Angebot ausschauen?
Aus der Konkurrenzanalyse und der Bevölkerungsbefragung ergibt sich die Konzeption des Bades, die eindeutig nicht im Bereich Schwimmen und Sport sondern zum größten Teil in Entspannung, Erlebnis, Gesundheit und Freizeit liegt. Wobei der Erlebnisfaktor quer durch alle Altersgruppen - erst bei zunehmendem Alter mit Tendenz nach unten - hoch angesiedelt ist.
Den Sport betreffend ist der Möglichkeit zum Schwimmen jedenfalls Rechnung zu tragen, wenngleich für Jugendliche Schwimmen hauptsächlich Spaß bedeutet, während für die Senioren Schwimmen ein Synonym für Gesundheit ist. Im Bereich Erholung steht an 1. Stelle der Whirlpool, ansonsten werden große Ruhezonen, ansprechende Raumatmosphäre und Saunen gewünscht. Im Bereich Spaß liegt das Wellenbecken ganz vorne, noch vor den Rutschen und dem Strömungskanal. Die Senioren wünschen sich vor allem ein großes Außenbecken. Im Bereich Gesundheit wurden in erster Linie Thermal- und Solebecken genannt.
Was stellt sich der Salzburger unter einer "Saunalandschaft"vor?
an oberster Stelle stehen nicht die Saunen selbst, sondern Whirlpool und Außenbecken; gewünscht werden v.a. auch Dampfbad, Ruheraum, Getränke- und Snackbar sowie Freigang
Was darf´s kosten?
2/3 der Befragten sind bereit, mehr als öS 70,- für ein paar Stunden. in einem Freizeitbad zu zahlen; davon würde ¼ sogar mehr als öS 106,- zahlen.
Für die Sauna würden bereits 3/4 der Befragten öS 70,- ausgeben.
Welche Art von Gastronomie hält der Salzburger in einem Freizeitbad für notwendig?
Am meisten Zustimmung hat eine Snack-Bar (Bikini-Bar) sowie eine Fruchtsaft-/ Obst-Bar (Fitness-Bar) im Innenbereich gefunden. Ein Restaurant sollte eher im Innen- als im Außenbereich angelegt werden.
Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Standorte nochmals von einem professionellen Bäderkonzeptionisten zielorientiert beurteilt. Es wurde eine Bewertung der Standorte nach Analyseelementen, wie Verkehrsanbindung und möglichen Synergien u.a. durchgeführt. Als Ergebnis der Standortanalyse des Gutachters sind mit Abstand die 3 besten und nahezu gleichgut geeigneten Standorte für die Errichtung eines Erlebnisbades:
das Kässbohrer-Areal (Gewerbegebiet gegenüber Einkaufszentrum Europark),
der Standort Wals-Siezenheim sowie
der Standort "LEPI".
Neben dieser Standortbewertung ist als zweites Kriterium die erwartete Besucherzahl entscheidend. Aus nachfolgender Tabelle ist bei den erwarteten Besucherzahlen deutlich die Führung des Kässbohrer-Areals zu erkennen.
Zu erwartende Besucherzahlen insges. für die drei "Spitzenstandorte"
Kässbohrer-ArealWals-Siezenheim"LEPI"-BadBad
524.154
466.329
433.929
Sauna
131.425
114.058
108.358
Gesamte Besucherzahl
655.579
580.387
542.287
Die Conclusio aus dem 1. Teil der Machbarkeitsstudie ist also zum einen, dass die Marktnische für ein Freizeitbad das "Spaßbad" ist, bei dem dennoch auch der Nachfrage nach Erholung und Möglichkeiten zum Schwimmen Rechnung zu tragen wäre. Zum anderen hat die Standortanalyse ergeben, dass die drei Standorte das Kässbohrer-Areal, Wals-Siezenheim und das "LEPI"-Bad die am besten geeignetsten Standorte für die Errichtung eines Bades sind. Die höchsten Besucherzahlen werden allerdings am Standort Kässbohrer-Areal erwartet.
Im 2. Teil der Machbarkeitsstudie, deren Fertigstellung bis Ende dieses Jahres erfolgt, wird ein konkretes Angebotsprofil mit Raum- und Funktionsschema, Konzeptentwurf und Darstellung der wichtigsten Attraktionen für das neue Bad in Salzburg erstellt. Es erfolgt eine Abschätzung der Gesamtinvestitionskosten sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen.
Hauptquelle für diese Presseunterlage ist der Vorentwurf des 1. Berichtes zur Machbarkeitsstudie vom 5.8.1999 der Fa. kplan GmbH.
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