Haybäck & Haybäck: Neues Buch zum Thema Hundehaltung
HAYBÄCK & HAYBÄCK VERÖFFENTLICHEN BUCH ZUM THEMA
HUNDEHALTUNG
Fruchtbare Zusammenarbeit
von Praktiker und Wissenschafter
Gerwin Haybäck, Michael Haybäck: Hunderecht. Ethik und
Recht der Hundehaltung im Wandel. Verlag Österreich, Wien 2000, 186 Seiten, ATS
348,- EUR 25,-.
"Hunderecht. Ethik und Recht der Hundehaltung im
Wandel": Dieses soeben erschienene Buch arbeitet sowohl aus
wissenschaftlicher Sicht als auch aus der des behördlichen Vollzuges des Hunderechts
die Probleme der Hundehaltung erstmals im deutschsprachigen Raum übersichtlich
auf. Mitgeliefert werden dabei auch die einschlägigen Gesetzes- und
Verordnungstexte sowie Muster-Bescheid-Beispiele.
Einer der Autoren, Dr. Michael Haybäck, ist
Leiter des Amtes für
öffentliche Ordnung beim Magistrat der Landeshauptstadt Salzburg und in dieser
Funktion unter anderem zuständig für veterinärrechtliche Angelegenheiten, den
Vollzug der ortspolizeilichen Verordnungen und des Landespolizeistrafgesetzes.
Der zweite Autor, DDr. Gerwin Haybäck, ist Assistenzprofessor am
Institut für Österreichisches und Internationales Handels- und Wirtschaftrecht
der Universität Salzburg.
Die fruchtbare Zusammenarbeit eines mit den
einschlägigen Problemen des Vollzugs des Hunderechts bestens vertrauten
Praktikers mit einem Wissenschaftler führt hier zu einer umfassenden
Beleuchtung der Probleme der Hundehaltung, die konkrete Lösungen aufzeigt. Behandelt
werden unter anderem das Verhältnis Mensch und Hund. Ferner geht es um die
Bedeutung europa-, verfassungs- und landesrechtlicher Bestimmungen der
Hundehaltung, um Probleme des behördlichen Vollzugs, schadenersatzrechtliche
Tierhaftung, und nicht zuletzt um Ethik und artgerechte Hundehaltung.
Ausgangspunkt der Untersuchung ist die geltende
konfliktträchtige Rechtslage. So besteht etwa derzeit im gesamten Gebiet der
Stadt Salzburg ein strikter, genereller Leinen-/Maulkorbzwang.
Zwei Ziele, die nach Auffassung der Beteiligten
miteinander vereinbar sind, wurden im Verlaufe des Reformprozesses - vom
Arbeitskreis "Hundeleben in der Stadt Salzburg" über den Gemeinderatsbeschluss
bis zu einem Entwurf der Landesexperten - verfolgt: Erstens soll generell eine
erhöhte Akzeptanz der Maßnahmen zur Hundehaltung erzielt und den praktischen
Bedürfnissen der Hundehalter besser als bisher entsprochen werden.. Zweitens
ist ein für die Bevölkerung sicheres und für die Behörden vollziehbares
Regelungsinstrument zu gewährleisten.
Deshalb wurden in Salzburg Hundehalter sowie eine
Reihe von Experten und Interessierte in den Diskussionsprozess um die Novellierung
des Hunderechts eingebunden (Arbeitskreis "Hundeleben"). Der von den Experten
verfasste Reformvorschlag, mit dem sich die Autoren auseinander setzten,
beinhaltet einen "Hundeführschein" und ein Zwei-Zonen-Modell. Das bedeutet,
dass besonders geschulte Hundebesitzer in einer eigens ausgewiesenen Zone die
Möglichkeit haben sollen, ihre Hunde ohne Leine bzw. Maulkorb zu führen.
In der Zone 1, dem Stadtkern ("dicht verbautes
Stadtgebiet" mit erhöhtem Konfliktpotenzial, Hauptverkehrsstraßen, Erholungsanlagen)
soll der Maulkorb-/Leinenzwang weiter bestehen bleiben. Für das restliche
Stadtgebiet (Zone 2) soll diese Vorschrift nicht mehr gelten, wenn der
Hundeführer eine entsprechende Ausbildung einen so genannten
"Hundeführschein" hat. Vorausgesetzt wird allerdings, dass auch der geschulte
Hundehalter seinen Vierbeiner jederzeit beherrscht, d.h. diesen immer an einer
zumindest "virtuellen" Leine führt. Der Hundeführschein orientiert sich an der
Begleithundeprüfung 1, wie sie beim Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und
beim Österreichischen Hundeverband (ÖHV) praktiziert wird.
Weiter finden sich in diesem Handbuch Vorschläge zur
Lösung des Problems der Beseitigung von Hundeexkrementen in der Stadt, die in
erster Linie dem Hundehalter obliegt. Doch soll dieser durch die Bereitstellung
einer geeigneten Infrastruktur (Stichwort "Gassiautomaten") dabei unterstützt
werden..
Auch auf die überfällige Reform des Rechts der
Hundesteuer wird eingegangen. Die Hundesteuer ist nach der derzeitigen Regelung
nicht annähernd als kostendeckend anzusehen. Andererseits erwachsen der Stadt
aber durch vermehrte Kontrollen, die Säuberung der Strassen und Anlagen sowie
die Bereitstellung und Wartung der Gassiautomaten (etc.) vermehrt Kosten. Um
dieses Dilemma zu lösen, werden moderate Schritte der Anhebung empfohlen,
wodurch das Deckungsausmaß verbessert werden könnte.
Schließlich wird auch die in der Öffentlichkeit
emotional diskutierte Frage der "gefährlichen Hunde" sachlich behandelt. Nach
dem Vorschlag der Autoren sollte auf die Verlässlichkeit des Hundehalters,
gegen den bei qualifizierten Verstößen ein Hundehalteverbot erlassen werden
kann, besonderes Augenmerk gelegt werden.
Das Handbuch ist als Standardwerk für alle
hunderechtlichen Fragen in Stadt und Land Salzburg anzusehen. Das Werk befindet
sich auf dem neuesten Stand der ethischen, hundepsychologischen und veterinärrechtlichen
Forschung. Es richtet sich an Behörden, Rechtsanwälte, Versicherungen,
Veterinärmediziner und andere Praktiker ebenso wie an Medien, Vereine,
Hundehalter und alle anderen Menschen, die mit Hunden zu tun haben.
MD01 - Service und Information