Haybäck & Haybäck: Neues Buch zum Thema Hundehaltung

18.09.2000

HAYBÄCK & HAYBÄCK VERÖFFENTLICHEN BUCH ZUM THEMA

HUNDEHALTUNG

 

Fruchtbare Zusammenarbeit

von Praktiker und Wissenschafter

 

 

 

Gerwin Haybäck, Michael Haybäck: Hunderecht. Ethik und

Recht der Hundehaltung im Wandel. Verlag Österreich, Wien 2000, 186 Seiten, ATS

348,- EUR 25,-.

 

 

 

"Hunderecht. Ethik und Recht der Hundehaltung im

Wandel": Dieses soeben erschienene Buch arbeitet sowohl aus

wissenschaftlicher Sicht als auch aus der des behördlichen Vollzuges des Hunderechts

die Probleme der Hundehaltung erstmals im deutschsprachigen Raum übersichtlich

auf. Mitgeliefert werden dabei auch die einschlägigen Gesetzes- und

Verordnungstexte sowie Muster-Bescheid-Beispiele.

 

 

 

Einer der Autoren, Dr. Michael Haybäck, ist

Leiter des Amtes für

öffentliche Ordnung beim Magistrat der Landeshauptstadt Salzburg und in dieser

Funktion unter anderem zuständig für veterinärrechtliche Angelegenheiten, den

Vollzug der ortspolizeilichen Verordnungen und des Landespolizeistrafgesetzes.

Der zweite Autor, DDr. Gerwin Haybäck, ist Assistenzprofessor am

Institut für Österreichisches und Internationales Handels- und Wirtschaftrecht

der Universität Salzburg.

 

 

 

Die fruchtbare Zusammenarbeit eines mit den

einschlägigen Problemen des Vollzugs des Hunderechts bestens vertrauten

Praktikers mit einem Wissenschaftler führt hier zu einer umfassenden

Beleuchtung der Probleme der Hundehaltung, die konkrete Lösungen aufzeigt. Behandelt

werden unter anderem das Verhältnis Mensch und Hund. Ferner geht es um die

Bedeutung europa-, verfassungs- und landesrechtlicher Bestimmungen der

Hundehaltung, um Probleme des behördlichen Vollzugs, schadenersatzrechtliche

Tierhaftung, und nicht zuletzt um Ethik und artgerechte Hundehaltung.

 

 

 

Ausgangspunkt der Untersuchung ist die geltende

konfliktträchtige Rechtslage. So besteht etwa derzeit im gesamten Gebiet der

Stadt Salzburg ein strikter, genereller Leinen-/Maulkorbzwang.

 

 

 

Zwei Ziele, die nach Auffassung der Beteiligten

miteinander vereinbar sind, wurden im Verlaufe des Reformprozesses - vom

Arbeitskreis "Hundeleben in der Stadt Salzburg" über den Gemeinderatsbeschluss

bis zu einem Entwurf der Landesexperten - verfolgt: Erstens soll generell eine

erhöhte Akzeptanz der Maßnahmen zur Hundehaltung erzielt und den praktischen

Bedürfnissen der Hundehalter besser als bisher entsprochen werden.. Zweitens

ist ein für die Bevölkerung sicheres und für die Behörden vollziehbares

Regelungsinstrument zu gewährleisten.

 

 

 

Deshalb wurden in Salzburg Hundehalter sowie eine

Reihe von Experten und Interessierte in den Diskussionsprozess um die Novellierung

des Hunderechts eingebunden (Arbeitskreis "Hundeleben"). Der von den Experten

verfasste Reformvorschlag, mit dem sich die Autoren auseinander setzten,

beinhaltet einen "Hundeführschein" und ein Zwei-Zonen-Modell. Das bedeutet,

dass besonders geschulte Hundebesitzer in einer eigens ausgewiesenen Zone die

Möglichkeit haben sollen, ihre Hunde ohne Leine bzw. Maulkorb zu führen.

 

 

 

In der Zone 1, dem Stadtkern ("dicht verbautes

Stadtgebiet" mit erhöhtem Konfliktpotenzial, Hauptverkehrsstraßen, Erholungsanlagen)

soll der Maulkorb-/Leinenzwang weiter bestehen bleiben. Für das restliche

Stadtgebiet (Zone 2) soll diese Vorschrift nicht mehr gelten, wenn der

Hundeführer eine entsprechende Ausbildung — einen so genannten

"Hundeführschein" — hat. Vorausgesetzt wird allerdings, dass auch der geschulte

Hundehalter seinen Vierbeiner jederzeit beherrscht, d.h. diesen immer an einer

zumindest "virtuellen" Leine führt. Der Hundeführschein orientiert sich an der

Begleithundeprüfung 1, wie sie beim Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und

beim Österreichischen Hundeverband (ÖHV) praktiziert wird.

 

 

 

Weiter finden sich in diesem Handbuch Vorschläge zur

Lösung des Problems der Beseitigung von Hundeexkrementen in der Stadt, die in

erster Linie dem Hundehalter obliegt. Doch soll dieser durch die Bereitstellung

einer geeigneten Infrastruktur (Stichwort "Gassiautomaten") dabei unterstützt

werden..

 

 

 

Auch auf die — überfällige — Reform des Rechts der

Hundesteuer wird eingegangen. Die Hundesteuer ist nach der derzeitigen Regelung

nicht annähernd als kostendeckend anzusehen. Andererseits erwachsen der Stadt

aber durch vermehrte Kontrollen, die Säuberung der Strassen und Anlagen sowie

die Bereitstellung und Wartung der Gassiautomaten (etc.) vermehrt Kosten. Um

dieses Dilemma zu lösen, werden moderate Schritte der Anhebung empfohlen,

wodurch das Deckungsausmaß verbessert werden könnte.

 

 

 

Schließlich wird auch die — in der Öffentlichkeit

emotional diskutierte — Frage der "gefährlichen Hunde" sachlich behandelt. Nach

dem Vorschlag der Autoren sollte auf die Verlässlichkeit des Hundehalters,

gegen den bei qualifizierten Verstößen ein Hundehalteverbot erlassen werden

kann, besonderes Augenmerk gelegt werden.

 

 

 

Das Handbuch ist als Standardwerk für alle

hunderechtlichen Fragen in Stadt und Land Salzburg anzusehen. Das Werk befindet

sich auf dem neuesten Stand der ethischen, hundepsychologischen und veterinärrechtlichen

Forschung. Es richtet sich an Behörden, Rechtsanwälte, Versicherungen,

Veterinärmediziner und andere Praktiker ebenso wie an Medien, Vereine,

Hundehalter und alle anderen Menschen, die mit Hunden zu tun haben.

 

 

 

 

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