'IM NOTFALL BITTE WARTEN' - BESTÜRZUNG ÜBER DROHENDE MEK-ABSIEDLUNG
"IM NOTFALL BITTE WARTEN" - BESTÜRZUNG ÜBER DROHENDE
MEK-ABSIEDLUNG
Eilige
Polizeieinsätze künftig mit einer Stunde Zeitverzögerung
Mit
Bestürzung reagiert heute, Mittwoch, 30. Mai 2001, Salzburgs Bürgermeister
Heinz schaden auf Meldungen, nachdem Innenminister Ernst Strasser nun
tatsächlich das Mobile Einsatzkommando von Salzburg nach Linz verlegen will.
"Minister Strasser wird uns und vor allem der Salzburger Bevölkerung, welche ja
einen berechtigten Anspruch auf Sicherheit hat, erklären müssen, wie künftig
eilige Einsätze des MEK von Linz aus funktionieren sollen. Denn auch in Wien
müsste bekannt sein, dass selbst bei scharfer Fahrweise die Fahrtdauer von Linz
nach Salzburg eine Stunde beträgt", ist Bürgermeister Schaden empört.
Schaden
wertet die Entscheidung als einen "Anschlag auf die Sicherheit in der Stadt
Salzburg". Salzburg weist nach Wien österreichweit mit jährlich 18.000 - 20.000
Gerichtsdelikten die zweithöchste Kriminalitätsrate Österreichs auf. Das MEK
besteht in Salzburg aus 40 besonders geschulten Polizeibeamten, rund um die Uhr
ist stets zumindest eine der MEK-Besatzungen im Dienst. Außer für Überstunden
bei langwierigen Einsätzen fallen auch keine Kosten an. "Es gehört zum Wesen
der MEK-Einsätze, dass sie besonders rasch erfolgen müssen. Wie das von Linz
aus mit nicht ortskundigen Beamten geschehen soll, ist unvorstellbar",
kritisiert Schaden.
Die
Entscheidung zur MEK-Absiedlung ist auch ein Affront gegenüber der Stadt
Salzburg: Die gesamte Stadtregierung ist bereits zweimal schriftlich und
einstimmig für die MEK-Beibehaltung eingetreten, auf die Schreiben gab es keine
Reaktionen oder Verhandlungen mit der Stadt Salzburg. In einem Schreiben an
Landeshauptmann Franz Schausberger macht daher heute Bürgermeister Schaden auf
die drohende Entwicklung aufmerksam und schlägt eine gemeinsame Intervention
von Stadt und Land zugunsten der Salzburger Sicherheitsanliegen vor. Vor allem
müsste der Innenminister seine Pläne endlich auf den Tisch legen und mit den
Betroffenen diskutieren, die Informationspolitik des Bundes in den sensiblen
Sicherheitsangelegenheiten sei katastrophal, kritisiert Schaden: Informiert
werden nur happenweise, zufällig oder über Gerüchte. Auch das trage zur
Verunsicherung der Bevölkerung massiv bei, schließt Schaden.
MD01 - Service und Information