REINHALTEVERBAND: KLARES NEIN ZUR MÜLLVERBRENNUNG IN SIGGERWIESEN
Projekt
ökologisch fragwürdig und wirtschaftlich unvernünftig
Unter
dem Vorsitz von Bürgermeister Heinz Schaden tagte heute, Donnerstag, 27.
September 2001, der Vorstand und die Mitgliederversammlung des Salzburger
Reinhalteverbands. Der Reinhalteverband ist bekanntlich Eigentümer der
Salzburger Abfall-Beseitigungs-Gesellschaft, welche die Anlagen in Siggerwiesen
betreibt.
Über
Initiative von Bürgermeister Schaden wurde dabei auch das durch die
Deponieverordnung bis zum Jahr 2004 virulente
strategische Thema, ob in Siggerwiesen eine Müllverbrennungsanlage
errichtet werden sollte, beraten.
Dabei
wurde endgültig festgelegt, auch in Hinkunft in Siggerwiesen auf den Einsatz
von Müllverbrennungs-Technologie zu verzichten. Ausschlaggebend für diese
Entscheidung sind folgende Punkte:
Der Standort Siggerwiesen ist wegen
seiner Nähe zu Siedlungsgebieten und empfindlichen Naturräumen ökologisch
für eine Müllverbrennungsanlage nach derzeitigem Stand der Technologie
nicht geeignet.
Bei den Anrainern gibt es daher
berechtigte Sorgen und Ablehnung des Müllverbrennungs-Projekts in
Siggerwiesen. Diese Sorgen sind von der Politik ernst zu nehmen.
Regional und überregional existieren
reichlich Kapazitäten an Müllverbrennungsanlagen, in denen die aus
Salzburg anfallenden Mengen verarbeitet werden können. Vielfach sind die
Betreiber von Müllverbrennungsanlagen ja mit beträchtlichen
Überkapazitäten konfrontiert: Dank der in Österreich und Mitteleuropa sehr
erfolgreichen Bemühungen zur Müllvermeidung und -wiederverwertung fallen
auch geringere als prognostizierte Mengen für die Müllverbrennung an.
Wegen der zitierten Kapazitäts-Situation
können für eine Entsorgung in auswärtigen Verbrennungsanlagen günstige
Preise erzielt werden.
Der Bau einer Verbrennungsanlage in
Siggerwiesen würde außerordentlich hohe Investitionen von etwa 1,6
Milliarden Schilling erfordern. Bei einer Verbrennung "vor Ort" wären
daher höhere Entsorgungskosten als bei der Nutzung auswärtiger Kapazitäten
zu erwarten.
Konsequenz
der heutigen Grundsatzentscheidung des Reinhalteverbands wird sein, dass in
Siggerwiesen die bestehende Anlage zur Müllbehandlung aufgerüstet wird, um die
Fraktion zur thermischen Verwertung nach den ab 2004 geltenden Richtlinien des
Bundes trennen zu können. Dabei sind alle Möglichkeiten der
biologisch-mechanischen Vorbehandlung zu nutzen und eine Kooperation mit einem
externen Partner zur thermischen Verwertung einzuleiten.
Unumstrittenes
Ziel aller Maßnahmen ist auch, den Standort Siggerwiesen sowohl was die Deponie
als auch die bestehenden Arbeitsplätze anbelangt, zu erhalten.
MD01 - Service und Information