Starke Kinder braucht das Land
STARKE KINDER BRAUCHT DAS
LAND
Kampagne der Stadt
Salzburg gegen Suchtmittelmissbrauch
"Suchtmittel-Missbrauch
wird auch bei Kindern zu einem immer größer werdenden Problem. Medienberichte zeigen
nur die Spitze des Problems, das Eltern Sorge versetzt. Suchtverhalten aber
gibt es auch fernab von Junkies oder moderne Designerdrogen. Es wird oft nicht
als solches wahrgenommen, weil sich alles im ganz legalen Bereich abspielt",
stellt Gesundheitsressort-Chef Bürgermeister-Stellvertreter DDr. Karl Gollegger
fest. Denn auch wenn jemand seine Freizeit nur noch vor dem Fernseher
verbringt, Essen muss ohne hungrig zu sein, jeden Tag übers Maß trinkt oder
überhaupt seine Gedanken ständig nur noch um ein Mittel oder ein ersehntes
Verhalten kreisen, spricht man von Abhängigkeit. Genuss kann zur Gewohnheit
werden, häufiger Konsum und Mittelmissbrauch kann in Sucht enden.
Weil die Stadt Salzburg in
verschiedensten Bereichen Einfluss auf Kinder, Jugendliche und auch Eltern
nehmen kann, wurde vom Gemeinderat am 13. September 2000 ein Maßnahmenkonzept
gegen Suchtmittel-Missbrauch beschlossen, zu dem heute Donnerstag, 22. Februar,
die für das Gesundheitswesen zuständige Magistratsabteilung 1 einen ersten
Zwischenbericht vorlegte. Die Vorstellung der bereits gesetzten und gestarteten
Aktivitäten fand große Anerkennung und einstimmige Zustimmung.
Präventions-Massnahmen der Stadt im eigenen Bereich
Kinder, Jugendliche und
ihre Familien sowie Erziehende und werdende Eltern sind die Hauptzielgruppen,
die auch über die STADT:ZEITUNG in einer 12teiligen Serie "Starke Kinder"
erreicht werden sollten: Themen sind "Suchtverhalten in der Familie",
"Familiäres Kommunikationsverhalten", Alkohol, Nikotin, Illegale Suchtmittel,
Medikamente etc. Die Serie in Zusammenarbeit mit Akzente - Suchtvorbeugung
beginnt im März.
Kindergärten, Horte und
Pflichtschulen sind ganz wesentliche Bereiche, wo die Stadt Zugang zu Familien
findet. Über das Gesundheitsamt werden vor allem "junge" Eltern und werdende
Mütter und Väter erreicht und über Auswirkungen von gesundheitsschädigendem
Verhalten durch Alkohol, Nikotin und Drogen in der Schwangerschaft informiert.
KindergärtnerInnen,
Lehrkräfte und SchulärztInnen übernehmen - oft ohne dabei Rückhalt bei Eltern
zu finden - ebenfalls eine ganz wichtige Rolle und werden dazu speziell
weitergebildet (Pädak- und berufsbegleitende Kurse, alljährliche
Schularzt-Seminare etc.). Eltern werden von diesen Einrichtungen über
wesentliche Themen informiert.
Kindergärten der Stadt
kochen "bio" und bringen so den Kleinen bereits früh die Wichtigkeit gesunder
Ernährung nahe. Spielzeugfreie Kindergärten zeigen die Macht der Phantasie und
Improvisation gegen eingefahrene Verhalten. Dieses Projekt wird seit 1995 in
verschiedenen Kindergärten der Stadt höchst erfolgreich durchgeführt
Jugendzentren sind
wesentliche Treffpunkte junger Leute. Geschulte Mitarbeiter übernehmen hier oft
eine wichtige, lenkende Rolle. Im Bereich der niederschwelligen und
ansprechenden Straßenarbeit scheitert der Einsatz weiterer Streetworker zur
Zeit an Kosten und Personalknappheit. Möglichkeiten werden gesucht.
In den betreuten
Randgruppen mit hohem Anteil an problemzentrierter Sozialarbeit kann Sucht ein
wichtiges Thema unter vielen sein. Drogenspezifische Streetwork jedoch muss und
wird jedenfalls im Zusammenhang mit dem Drogenkonzept des Landes konzipiert
werden.
Stadt im Arbeitskreis
Suchtprävention des Landes aktiv
Ein Arbeitskreis auf
Landesebene unter Leitung von Dr. Schabus-Eder, Drogenkoordinator des Landes,
befasst sich mit der Umsetzung des Salzburger Drogenkonzeptes bzw. Erarbeitung
von zielführenden Präventionsmaßnahmen. Gesundheits- und Jugendamt der Stadt
sind im Arbeitskreis "Suchtprävention" vertreten. Die Umsetzung des
Maßnahmenkonzeptes gegen Suchtmittelmissbrauch wird von der Magistratsabteilung
1 (1/04 - Gesundheitsamt) wahrgenommen und koordiniert bzw. in den
Arbeitsgruppen des Landes vertreten (z.B. Förderung der Drogenberatungsstelle
des Jugendhilfsdienstes sowie Kontaktzentrum für psychosoziale und medizinische
Basisversorgung).
Völlig unzureichend wird
vom Sozialausschuss die Drogenambulanz des Landes eingestuft. Darüber berät nun
das zuständige Ressort des Landes auf Grund eines in der AG Suchtprävention erstellten
Arbeitspapiers.
Dr. Joachim Hötzinger,
Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, initiierte die Einrichtung einer
medizinisch-fachlichen Beirates auf Landesebene mit dem Drogenkoordinator des
Landes, einem Amtsarzt sowie Vertretern der Landessanitätsdirektion und der
Drogenambulanz, der sich mit den Details der Substitutionsbehandlung befassen
wird.
Darüber hinaus sind
Kooperationen mit Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS und Erwachsenenbildung
besonders im Bereich arbeitsloser Jugendlicher und Lehrzeit-Abbrecher geplant.
MD01 - Service und Information