Starke Kinder braucht das Land

22.02.2001

STARKE KINDER BRAUCHT DAS

LAND

 

Kampagne der Stadt

Salzburg gegen Suchtmittelmissbrauch

 

 

 

"Suchtmittel-Missbrauch

wird auch bei Kindern zu einem immer größer werdenden Problem. Medienberichte zeigen

nur die Spitze des Problems, das Eltern Sorge versetzt. Suchtverhalten aber

gibt es auch fernab von Junkies oder moderne Designerdrogen. Es wird oft nicht

als solches wahrgenommen, weil sich alles im ganz legalen Bereich abspielt",

stellt Gesundheitsressort-Chef Bürgermeister-Stellvertreter DDr. Karl Gollegger

fest. Denn auch wenn jemand seine Freizeit nur noch vor dem Fernseher

verbringt, Essen muss ohne hungrig zu sein, jeden Tag übers Maß trinkt oder

überhaupt seine Gedanken ständig nur noch um ein Mittel oder ein ersehntes

Verhalten kreisen, spricht man von Abhängigkeit. Genuss kann zur Gewohnheit

werden, häufiger Konsum und Mittelmissbrauch kann in Sucht enden.

 

 

 

Weil die Stadt Salzburg in

verschiedensten Bereichen Einfluss auf Kinder, Jugendliche und auch Eltern

nehmen kann, wurde vom Gemeinderat am 13. September 2000 ein Maßnahmenkonzept

gegen Suchtmittel-Missbrauch beschlossen, zu dem heute Donnerstag, 22. Februar,

die für das Gesundheitswesen zuständige Magistratsabteilung 1 einen ersten

Zwischenbericht vorlegte. Die Vorstellung der bereits gesetzten und gestarteten

Aktivitäten fand große Anerkennung und einstimmige Zustimmung.

 

 

 

 

 

 
Präventions-Massnahmen der Stadt im eigenen Bereich

 

 

 

Kinder, Jugendliche und

ihre Familien sowie Erziehende und werdende Eltern sind die Hauptzielgruppen,

die auch über die STADT:ZEITUNG in einer 12teiligen Serie "Starke Kinder"

erreicht werden sollten: Themen sind "Suchtverhalten in der Familie",

"Familiäres Kommunikationsverhalten", Alkohol, Nikotin, Illegale Suchtmittel,

Medikamente etc. Die Serie in Zusammenarbeit mit Akzente - Suchtvorbeugung

beginnt im März.

 

 

 

Kindergärten, Horte und

Pflichtschulen sind ganz wesentliche Bereiche, wo die Stadt Zugang zu Familien

findet. Über das Gesundheitsamt werden vor allem "junge" Eltern und werdende

Mütter und Väter erreicht und über Auswirkungen von gesundheitsschädigendem

Verhalten durch Alkohol, Nikotin und Drogen in der Schwangerschaft informiert.

 

 

 

KindergärtnerInnen,

Lehrkräfte und SchulärztInnen übernehmen - oft ohne dabei Rückhalt bei Eltern

zu finden - ebenfalls eine ganz wichtige Rolle und werden dazu speziell

weitergebildet (Pädak- und berufsbegleitende Kurse, alljährliche

Schularzt-Seminare etc.). Eltern werden von diesen Einrichtungen über

wesentliche Themen informiert.

 

 

 

Kindergärten der Stadt

kochen "bio" und bringen so den Kleinen bereits früh die Wichtigkeit gesunder

Ernährung nahe. Spielzeugfreie Kindergärten zeigen die Macht der Phantasie und

Improvisation gegen eingefahrene Verhalten. Dieses Projekt wird seit 1995 in

verschiedenen Kindergärten der Stadt höchst erfolgreich durchgeführt

 

Jugendzentren sind

wesentliche Treffpunkte junger Leute. Geschulte Mitarbeiter übernehmen hier oft

eine wichtige, lenkende Rolle. Im Bereich der niederschwelligen und

ansprechenden Straßenarbeit scheitert der Einsatz weiterer Streetworker zur

Zeit an Kosten und Personalknappheit. Möglichkeiten werden gesucht.

 

In den betreuten

Randgruppen mit hohem Anteil an problemzentrierter Sozialarbeit kann Sucht ein

wichtiges Thema unter vielen sein. Drogenspezifische Streetwork jedoch muss und

wird jedenfalls im Zusammenhang mit dem Drogenkonzept des Landes konzipiert

werden.

 

 
Stadt im Arbeitskreis

Suchtprävention des Landes aktiv

 

 

 

Ein Arbeitskreis auf

Landesebene unter Leitung von Dr. Schabus-Eder, Drogenkoordinator des Landes,

befasst sich mit der Umsetzung des Salzburger Drogenkonzeptes bzw. Erarbeitung

von zielführenden Präventionsmaßnahmen. Gesundheits- und Jugendamt der Stadt

sind im Arbeitskreis "Suchtprävention" vertreten. Die Umsetzung des

Maßnahmenkonzeptes gegen Suchtmittelmissbrauch wird von der Magistratsabteilung

1 (1/04 - Gesundheitsamt) wahrgenommen und koordiniert bzw. in den

Arbeitsgruppen des Landes vertreten (z.B. Förderung der Drogenberatungsstelle

des Jugendhilfsdienstes sowie Kontaktzentrum für psychosoziale und medizinische

Basisversorgung).

 

 

 

Völlig unzureichend wird

vom Sozialausschuss die Drogenambulanz des Landes eingestuft. Darüber berät nun

das zuständige Ressort des Landes auf Grund eines in der AG Suchtprävention erstellten

Arbeitspapiers.

 

 

 

Dr. Joachim Hötzinger,

Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, initiierte die Einrichtung einer

medizinisch-fachlichen Beirates auf Landesebene mit dem Drogenkoordinator des

Landes, einem Amtsarzt sowie Vertretern der Landessanitätsdirektion und der

Drogenambulanz, der sich mit den Details der Substitutionsbehandlung befassen

wird.

 

 

 

Darüber hinaus sind

Kooperationen mit Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS und Erwachsenenbildung

besonders im Bereich arbeitsloser Jugendlicher und Lehrzeit-Abbrecher geplant.

 

 

 

 

MD01 - Service und Information