Jubiläumsfeier: Kindergarten Itzling feiert 60jähriges Bestehen

11.05.2010

Einen runden Geburtstag feiert heuer eine der ältesten Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Salzburg - der Kindergarten Itzling 1. Bereits 1950 wurde der Kindergarten eröffnet. In den vergangenen 60 Jahren haben Generationen von Kindern dort ihre ersten außerfamiliären sozialen Kontakte geknüpft und sicherlich werden noch viele in den kommenden Jahren hinzukommen. „Das Jubiläum ist genau der richtige Zeitpunkt, um allen Mitarbeiter des Kindergartens für ihre jahrelange ausgezeichnete und liebevolle Arbeit zu danken“, so der ressortzuständige Vizebürgermeister Martin Panosch.
Im Bereich der Kinderbetreuung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel getan und verändert. Die Stadt hat nicht nur die Anzahl ihrer Kindergärten massiv ausgebaut, auch das Betreuungsangebot wurde in den vergangenen Jahrzehnten auf ein sehr hohes Niveau gehoben.

Kindergärten in der Stadt Salzburg – zwei neue Einrichtungen ab 2012

Die ersten Kindergärten wurden in der Stadt Salzburg unmittelbar nach dem Krieg gebaut (KG Alpensiedlung 1948, KG Maxglan 1949 und KG Itzling 1950). Während in den 50er und 60er Jahren jeweils sieben neue Kindergärten eröffnet wurden, wurden in den 70er Jahren gleich 19 neue Einrichtungen aufgesperrt. Die letzte Neueröffnung (Neubau) war der Kindergarten Alterbach im Jahr 2003.

Aktuell gibt es in der Landeshauptstadt insgesamt 62 Kindergärten, davon betreibt alleine die Stadt 33 Einrichtungen mit 89 Gruppen und 2.172 Plätzen. 243 Pädagoginnen (davon 4 Männer) kümmern sich in den städtischen Einrichtungen tagtäglich um das Wohl der Kleinen.

Beste Kinderbetreuung bietet beste Chancen für Nachwuchs sowie Eltern und ist der Grundpfeiler einer funktionierenden Familie. Daher liegt ein Schwerpunkt der Sozialpolitik nicht nur in der Verbesserung der Kinderbetreuung, sondern auch im Ausbau der notwendigen Infrastruktur. „Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen verfolgen wir diesen Weg konsequent“, so Vizebürgermeister Martin Panosch. In der Stadt Salzburg werden in den kommenden Jahren gleich zwei neue Kindergärten gebaut. Auf dem ehemaligen Stadtwerkeareal entsteht eine Einrichtung mit fünf Gruppen und einer Hortgruppe. Geplante Fertigstellung: 2012. Mehr als drei Millionen Euro fließen in den Neubau von Kindergarten und Hort (vier Kindergarten- und vier Hortgruppen) in der Minnesheimstraße in Gnigl. Die Fertigstellung ist ebenfalls für 2012 geplant.

Gratiskindergarten – wichtiger Schritt zur Vorbereitung auf die Schule

Äußerst positiv bewertet Panosch die Einführung des halbtägig kostenlosen und verpflichtenden Gratiskindergartens im letzten Kindergartenjahr. Zur Vorbereitung auf die Schule sei dies ein sehr wichtiger sozialpolitischer Schritt. Panosch: „Wir haben schon frühzeitig für vier neue Gruppen sowohl die räumliche als auch die personelle Vorsorge getroffen. Im Zuge des Budgets 2010 wurden 8 Pädagoginnen und 3 Wirtschafterinnen in den Stellenplan der Stadt Salzburg aufgenommen.“ Somit stehen ab Herbst insgesamt 93 Gruppen mit 2.273 Plätzen zur Verfügung. Das Angebot der Stadt geht auch weit über die gesetzlichen 20 Stunden hinaus. Durch die Bandbreite der Öffnungszeiten sind in der Landeshauptstadt sogar 30 Stunden gratis.

1 Million Euro mehr für Kinderbetreuung

Im Bereich der Kinderbetreuung stehen heuer eine Million Euro mehr zur Verfügung. Unter anderem für den Gratiskindergarten für 5-Jährige sowie die Neuregelung der Kindergartentarife für 3- und 4-Jährige und die Schaffung neuer, privater Betreuungsplätze, die von Stadt und Land gefördert werden. Panosch: „War für private Einrichtungen (Tageseltern, Krabbelgruppen, alterserweiterte Gruppen, Schulkindgruppen und private Kindergärten) im letzten Jahr der Bedarf noch mit 2.611 Plätzen festgelegt, so sind es nunmehr bereits 2.796. Damit wurden 185 neue, dringend benötigte Plätze geschaffen.“ Zählt man die vorhandenen Plätze in allen in der Stadt Salzburg situierten privaten und öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen zusammen, gibt es jetzt insgesamt 7.456 Plätze. Der positive Kurs zeigt sich auch daran, dass die Stadt Salzburg die europäischen Bedarfsdeckungs-Zielquoten („Barcelona-Ziel“) so gut wie erfüllt. In der Altersgruppe der Kindergartenkinder ist eine Quote von 90 Prozent vorgegeben. Die Stadt kann eine Betreuungsquote von 96 Prozent vorweisen. In der schwierigen Altersgruppe der unter 3-jährigen, in der 33% Prozent vorgegeben sind, liegen wir bereits bei 27 Prozent.“

„Kindergarten means English“ – Schwerpunktprogramme in Kindergärten

Um den positiven Trend im Bereich der Kinderbetreuung fortzusetzen, werden in den kommenden Jahren einige Schwerpunkte gesetzt. Im Rahmen des Angebotes „Kindergarten means English“ sollen die Kleinsten spielerisch an die englische Sprache herangeführt werden, denn Kindergartenkinder befinden sich in ihrer natürlichen Sprecherwerbsphase und sind besonders aufnahmefähig und offen für Sprachen. Im Rahmen des Programms integrieren die Pädagoginnen die englische Sprache in spielerischer Form in den Kindergartenalltag. Panosch: „Es gibt keinen vorgefertigten Lehrplan, sondern die Sprache wird situationsabhängig eingebunden. So werden beispielsweise englische Lieder gesungen, Bilderbücher besprochen oder englische Reime gelernt. Die Aufnahme von Sprachstrukturen fällt den KG-Kindern leichter, wenn dabei möglichst viele Sinne angesprochen werden.“

Mit dem Programm „Kinder gesund bewegen“ startet in Zusammenarbeit mit den Sportdachverbänden ein ganz neues Projekt. In den Kindergärten wird mit geschulten Sportwissenschaftlern ein auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmtes Bewegungsprogramm zusammengestellt und umgesetzt. Fortgesetzt wird natürlich das seit dem Herbst 2007 in Salzburg eingeführte und jüngst für den österreichischen Integrationspreis nominierte „Rucksack“-Projekt, das zum Ziel hat, Kinder fremdsprachiger Familien sowohl in ihrer eigenen Muttersprache als auch in der deutschen Sprache zu fördern. Das Projekt läuft aktuell in 17 städtischen Kindergärten. Weitergeführt werden auch die Programme „Schmatzi“ (regionale Lebensmittel werden dabei den Kindern nähergebracht, um damit das Image der heimischen Landwirtschaft positiv zu besetzen) sowie der „Spielzeugfreie Kindergarten“ (Kinder werden mit spielzeugfreien Räumen konfrontiert und sollen dadurch völlig neue Erfahrungen sammeln).

Geschichte des Kindergartens Itzling 1

Bereits im November 1950 eröffnet, ist der Kindergarten Itzling in der Kirchenstrasse 33 eine der ältesten Kinderbetreuungs-Einrichtungen in der Stadt Salzburg. Den aus zwei Gruppen bestehenden Kindergarten übergab Bürgermeister Anton Neumayr gemeinsam mit einem städtischen Kinderheim am 30.November 1950 seiner Bestimmung.
Ein Zitat aus der Broschüre zur Eröffnung des Hauses:

"Es gehört zu den wesentlichsten Aufgaben des modernen Kindergartens, den Kleinkindern mit ihrem innerlich berechtigten Verlangen nach vielseitiger Betätigung die entsprechenden Möglichkeiten zu geben. (…) Denn die Fürsorge wirkt durch ihre pflegende und erhaltende Kraft durchaus aufbauend und daher auch produktiv. Es war kein Geringerer als der Professor Julius Tandler, der große Soziologe und Menschenfreund, der (…) den Ausspruch tat: „Wer Kindern Paläste baut, reißt Kerkermauern nieder.“

Nach Auflösung des Kinderheimes 1972 waren unter anderem eine Krabbelstube, ein heilpädagogischer Kindergarten und der Kindergarten Sportplatzstraße in dem großen Haus mit seinem weitläufigen Garten beheimatet. Auch die Zahnprophylaxe und das Büro für Logopädie und pädagogische Beratung fanden unter seinem Dach Platz.

2002 wurde das Haus unter eine Leitung gestellt. Damals wie heute beherbergt es drei Kindergarten- und zwei Krabbelgruppen. Seit 2007 betreut Koko die Jüngsten im oberen Teil des Hauses. Seit 2005 versorgt der unweit gelegene Hort Itzling die Kindergarten-Kinder mit Jause und Mittagessen. Seit 2008 leitet Karin Eisl den Kindergarten, ihr zur Seite stehen sechs Kindergärtnerinnen, eine Integrationshelferin, vier Wirtschafterinnen und ein Hausmeister.

Das Jubiläum begeht der Kindergarten heute von 8.30 bis 16.30 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Seit 3. Mai sind in den Schaufenstern der Geschäftszeile am Veronaplatz nach einem Aufruf Kindergarten-Fotos aus früheren Jahren ausgestellt: Für ehemalige Besucher des Kindergartens, die sich auf ihnen erkennen, gibt es ein kleines Präsent. Um 14.30 Uhr eröffnet heute Vizebürgermeister Martin Panosch im Kindergarten die generationenübergreifende Gesprächsrunde „Wie war es früher? Itzling damals und heute“.

Am Donnerstag, 20. Mai, führen die Kindergarten-Kinder um 15 Uhr zum Geburtstag „ihres“ Hauses eine besondere Version des Märchens „Dornröschen“ auf.



Rückfragen:
Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur
Pressesprecher Vizebürgermeister Dr. Martin Panosch
Büro: 8072 – 2941
Mobil: 0664 / 85 31 770

"Ihr" Kindergarten wird sechzig!
"Ihr" Kindergarten wird sechzig!
Die Mädchen und Buben des Kindergartens Itzling - Kirchenstraße feiern dieses Jubiläum heute mit einem Tag der offenen Tür.

Möseneder, Sabine (12111)