Filmnachwuchspreis Simon S. 2023: Die Nominierungen

Bereits zum sechsten Mal wurde heuer der Filmnachwuchspreis der Stadt Salzburg ausgeschrieben. Die Stadt Salzburg setzt in der Filmförderung schwerpunktmäßig auf die Nachwuchsförderung. Prämiert werden die drei besten Filme aus den Gesamteinreichungen am 4. Dezember.
Der Salzburger Mathematiker und Kinopionier Simon Stampfer ist der Namenspatron des Preises.
Vizebürgermeister und Ressortchef Bernhard Auinger ist stolz auf die Diversität der nominierten Filme: "Die Nominierungen für den Simon S Filmpreis sind ein strahlendes Zeugnis für die kulturelle Vielfalt, die unsere Stadt Salzburg so reichhaltig prägt. Diese prestigeträchtige Auszeichnung, die bereits zum sechsten Mal vergeben wird, feiert nicht nur das Talent unserer heimischen Filmschaffenden, sondern auch die kulturelle Melange, die unsere Gesellschaft bereichert.“
Der Hauptpreis ist mit € 5.000,-- und einer Preisskulptur dotiert. Der zweite Platz erhält
€ 3.000,-- und € 2.000,-- gibt es für den dritten Platz. Aus insgesamt 23 Einreichungen hat eine Fachjury aus Bernhard Braunstein (Dokumentarfilmregisseur), Sigrid Gruber (Presse und Öffentlichkeitsarbeit DAS KINO) und Zorica Vilotic (Regisseurin) folgende sechs Filme nominiert:
- „In The Upper Room“ von Alexander Gratzer
Zu jeder Jahreszeit besucht ein kleiner Maulwurf seinen blinden Großvater, der tief unter der Erde in einem gemütlich dekorierten Bau lebt. Je älter die beiden werden, desto intensiver wird ihre Beziehung und es stellen sich wichtige Fragen. - „§201 bis §220“ von Noah Hatz
Persönliche Betroffenheit war der Auslöser für den Film: Es sei „einfach schockierend“ gewesen, Frauen zu begegnen, die selbst schon einmal sexuell belästigt wurden, erzählt Regisseur Noah Hatz. Viele Mitschülerinnen, Freundinnen, Schwestern und Bekannte haben ihre Erfahrungen geschildert, sechs davon auch vor der Kamera. - „Tell me something nice“ von Amina Rosa Krami
An einem griechischen Fähranleger wird ein deutsches Paar mit der existenziellen Not von Menschen auf der Flucht konfrontiert. Die Urlaubsstimmung ist vorzeitig beendet. Während der nächtlichen Fahrt über das raue Mittelmeer tun sich zwischen den beiden ungeahnte Abgründe auf. Während Jonas das Wohnmobil zur Bühne seines eigenen Leidens erklärt, sieht sich die schwangere Teresa damit konfrontiert, die Tränen des Vaters ihres zukünftigen Kindes trocknen zu müssen. - „Enter Mycel“ von Daniel Limmer
Als ihre Mutter bei einer Heimgeburt auf tragische Weise stirbt, muss die 13-jährige Lena (Lena Schönleitner) notgedrungen deren Rolle einnehmen und sich um das Neugeborene kümmern. Während sie diese schwierige Bürde Stück für Stück meistert, ist ihr traumatisierter Vater (Christian Schönleitner) keine echte Hilfe. Erst als er erfährt, dass ein parasitärer Pilz die Kommunikation mit den Toten ermöglicht, schöpft er neuen Lebensmut. - „Letter from a Friend“ von Stefanie Weberhofer und Renato Unterberg
Der Film ist ein musikalisches Roadmovie, eine Reise, die ausschließlich mit Liedern erzählt wird, die auf Super-8-Film gelegt sind, kaum ein Wort gesprochen. Eingefangen in über sechs Jahren Reisen, Konzerten und Albumaufnahmen, ist es ein intimes Porträt eines jungen Musikers, der auf der Suche nach der Wahrheit ist, indem er ins Ausland geht. Eine zutiefst persönliche Geschichte, die dennoch ein Geschenk für alle ist. - „Aufnahmen einer Wetterkamera“ von Bernhard Wenger
Ein Skigebiet und traumhafte Bergpanoramen. Während die Bildgrenzen der schwenkenden Wetterkamera stetig hin und her wandern, werden im Vordergrund beiläufig zwischenmenschliche Grenzen überschritten. Ein skurriler Film über allzu bekannte Begegnungen und das Tragische im harmlos Erscheinenden.
Die Verleihung wird am 4. Dezember um 19 Uhr im DAS KINO stattfinden. Der Eintritt ist frei und bis 1. Dezember können an presse@daskino.at Reservierungen gesendet werden.
Laura Lapuch