Sicherheitsberatung am Rupertikirtag: Großes Interesse an den Infos

26.09.2023
Informierten gemeinsam gegen sexuelle Belästigung:
Rebecca Morokutti (Gewaltschutz-Expertin), Stadträtin Andrea Brandner, Altstadt-Model Maria Grgic, Sandra Woglar-Meyer (GF Altstadtverband) und Alexandra Schmidt (Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg) © Stadt Salzburg/Alexander Killer

Ungute Anmache, Übergriffe, Sexismus oder übergriffige Betrunkene: Auch heuer haben geschulte Expertinnen am Rupertikirtag jeden Abend Betroffene betreut, Interessierte beraten und Infomaterial verteilt. Gemeinsam mit und am Stand des Altstadt Marketings gab es Flyer, Trillerpfeifen mit der Aufschrift „Ein NEIN muss genügen“ und Sackerl mit Fruchtgummiherzen und der Aufschrift „Du entscheidest, wer dein Herzerl ist“.

„Das Interesse am Infostand war heuer erfreulicherweise sehr groß. Viele haben das Angebot sehr wertschätzend angenommen“, sagt Rebecca Morokutti, langjährige Projektpartnerin und Expertin im Umgang mit Deeskalation. „Wir konnten in einigen konkreten Fällen intervenieren und vor allem sehr jungen Frauen in ihrer Verunsicherung beistehen“, so Morokutti weiter. Erstmals dabei war heuer der Frauennotruf Salzburg mit dem Schwerpunkt KO-Tropfen. Für die gängigste Variante wurden Teststreifen verteilt, die KO-Tropfen im Getränk nachweisen.

Präsenz am Stand wurde wahrgenommen

Die meisten Beschwerden betrafen unerwünschte körperliche Übergriffe, Grapschen, Umarmungen, vielfach von Betrunkenen. „Übergriffe und Sexismus passen nicht zum ausgelassenen Feiern, Flirten, Spaß haben, sie sind das Gegenteil davon. Das kann nicht oft genug betont werden“, so Stadträtin Andrea Brandner, ressortzuständig für Frauen.

„Ein Wermutstropfen ist, dass einige Vorfälle erst im Nachhinein an uns herangetragen wurden und die Täter nicht mehr mit ihrem unerwünschten Verhalten konfrontiert werden konnten“, sagt Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg und eine der Projektkoordinatorinnen. „Die Zusammenarbeit mit dem Altstadt-Marketing war extrem positiv, unsere Präsenz am Stand wurde wahrgenommen. Leider wissen immer noch zu wenige betroffene Frauen und Mädchen, dass sie sich direkt an die Security wenden können und dann sofort jemand geschulter informiert wird und kommt“, so Schmidt.

Denn auch im Nachhinein seien Beratungskontakte wertvoll, um unangenehme Vorfälle mit den Betroffenen zu reflektieren und klar zu machen, dass sie keine Schuld trifft. „Bei einigen hält sich das Vorurteil hartnäckig, dass Frauen und Mädchen eben nicht so aufreizend angezogen sein sollen und eben nichts trinken dürften“, so die Expertin.

Info-Z/Schrattenecker