Land, Stadt und Wirtschaftskammer wollen wichtigen Messeveranstalter übernehmen
Angebot zur Übernahme der „RX Salzburg GmbH“ – früher Reed Messen - wird vorgelegt / Ziel: Absicherung des MessestandortsLand Salzburg, Stadt Salzburg sowie Wirtschaftskammer werden ein Angebot vorlegen, um den Messeveranstalter „RX Salzburg GmbH“ (früher Reed Messen) zu übernehmen. „Der Messestandort Salzburg ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor, mit der Übernahme sichern wir den guten Ruf Salzburgs als international begehrter Messestandort und zahlreiche Arbeitsplätze“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Der internationale Messeveranstalter „RX“ wird sich aus Salzburg zurückziehen, so viel steht fest. Land Salzburg, Stadt Salzburg und Wirtschaftskammer wollen übernehmen und haben ein Angebot vorgelegt. „Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, das Verhandlungsergebnis ist aber ein sehr gutes. Die Gesellschafter Land, Stadt und Wirtschaftskammer Salzburg teilen sich die Finanzierung, die Anteile der RX werden entsprechend der bisherigen Beteiligungen aufgeteilt. Das ist ein wichtiger strategischer Schritt und wir sichern nun den Messestandort nachhaltig ab“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Haslauer: „Übernehmen die Blockbuster im Messegeschäft.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer verdeutlichte in einem Pressegespräch am Freitag die Gründe, warum die öffentliche Hand nun einspringt und den Messeveranstalter übernehmen will. „Wir handeln aus Überzeugung, denn der Rückzug des internationalen Messeveranstalters RX Austria & Germany einen wichtigen Standort im Herzen Europas ins Wanken gebracht. Das Angebot, dass der Messeveranstalter RX in Salzburg bisher hatte, reicht von der ‚Alles für den Gast‘ und ‚Jagd und Fischerei‘ bis zur ‚Autozoom‘ und der ‚Bauen und Wohnen‘. Das sind die Blockbuster im Messegeschäft und diese wollen wir gemeinsam mit den 30 Mitarbeitern der RX Salzburg übernehmen“ so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Wir haben in Salzburg mehr Nächtigungen durch die Messe als durch die Festspiele. Auch deshalb wollen wir diesen Wirtschaftszweig ausbauen und absichern“, ergänzt Haslauer.
Preuner: „Finanzielle Vorteile.“
Für die Stadt Salzburg bringt die Übernahme finanziell deutliche Vorteile, so Bürgermeister Harald Preuner. „Ich bin seit sechseinhalb Jahren Aufsichtsrastvorsitzender der Messe und habe auch gesehen, was RX Salzburg am Standort verdient hat. Mit der Übernahme werden die notwendigen Zuschüsse durch die Gesellschafter Land, Stadt und Wirtschaftskammer ein Ende haben und wir können in Zukunft hier positive Ergebnisse erzielen“, so Preuner der auch betont wie wichtig der Messestandort auch für die Arbeitsplätze und Betriebe in der Stadt Salzburg ist.
Buchmüller: „600.000 Besucher.“
„Das Messezentrum ist mit 600.000 Besucherinnen sowie Besuchern und 32 Fach- sowie Publikumsmessen einer der führenden Messe- und Event-Standorte in Österreich und für die Wirtschaft in Salzburg ein unverzichtbarerer Standortfaktor. Durch eine Übernahme der RX Salzburg GmbH kann die wirtschaftliche Position des Messezentrums weiter ausgebaut und eine Weiterführung der für die Wirtschaft so wichtigen Leitmessen als Branchentreffpunkte, Vertriebskanäle und Präsentationsmöglichkeiten sichergestellt werden“, betont WKS-Präsident Peter Buchmüller. Und er fügt hinzu: „Mit dem Messezentrum kann Salzburg zusätzliche Gästeschichten im wichtigen und umsatzträchtigen MICE-Segment des Tourismus - Messen, Incentives, Kongresse, Events - ansprechen.
Kribus: „Chance auf Erweiterung des Geschäfts.“
Für den Geschäftsführer des Messezentrums Salzburg, Alexander Kribus, ist die geplante Übernahme von RX Salzburg „eine große Chance das bestehende Geschäft zu erweitern. Wir kennen die Veranstaltungen, die Aussteller, und noch viel wichtiger die beteiligten Personen. Wir würden uns freuen, motivierte Kolleginnen und Kollegen in unser Team aufzunehmen“, so Kribus und ergänzt: „Unser eigenes Unternehmen veranstaltet bereits jetzt rund zehn Messen und eine Vielzahl von Events pro Jahr und wir sind daher in der Lage unsere Geschäftsprozesse auch für weitere Veranstaltungen zu nutzen und daher Synergiepotential einzubringen.
Daten und Fakten
Die Wirtschaftskammer Salzburg hat in Bezug auf das Messezentrum 2023 eine Wertschöpfungsanalyse durchgeführt. Demnach bescheren die Messeveranstaltungen der Salzburger Wirtschaft - vor allem Handel, Hotellerie und Gastronomie - hohe Umsätze. Insgesamt kommt es durch die Fachmessen im Messezentrum Salzburg zu Gesamtausgaben in Höhe von mehr als 131,8 Millionen Euro. Mit einer jährlichen Wertschöpfung von rund 100 Millionen Euro erweist sich das Messezentrum Salzburg somit klar als ein starker Motor für die Salzburger Wirtschaft. „Außerdem werden insgesamt rund 1.500 Arbeitsplätze in ganz Österreich gesichert, davon in Salzburg rund 1.400. Ebenso fallen für die öffentliche Hand jährlich knapp 40 Millionen Euro an Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen an, die durch das Messezentrum direkt und indirekt ausgelöst werden“, so WKS-Präsident Buchmüller.
Bessere Ertragslage in Sicht
Das Messezentrum Salzburg, das aktuell 42 Mitarbeiter beschäftigt, erzielte im Jahr 2023 13,2 Millionen Euro an Umsatzerlösen. GemMit RX Salzburg mit seinen 30 Beschäftigten wäre eine Steigerung der Umsatzerlöse um zehn Millionen Euro möglich. „Die Gesamtertragslage würde sich zudem deutlich verbessern“, so Alexander Kribus.
Die größten Messen in Salzburg
Die Übernahme des Messeveranstalters durch Land, Stadt und Wirtschaftskammer wird folgende wichtige Messen absichern:
- Bauen+Wohnen: Publikumsmesse zum Thema Bauen, Sanieren und Einrichten
- Hohe Jagd: Größte Jagdmesse im alpinen Raum
- Alles für den Gast: Leitfachmesse Gastronomie und Hotellerie
- Autozum: Traditionsreiche Fachmesse für den KFZ-Werkstätten-Bedarf
- Zusätzlich sind Veranstaltungen am Standort Linz umfasst: Smart Automation und Elektrofachtage
Die nächsten Schritte
Die Verhandlungen mit dem bisherigen Messeanbieter RX Salzburg sind abgeschlossen und ein Kaufpreis, über den Stillschweigen vereinbart wurde, festgelegt. Als nächste Schritte folgen nun der Amtsbericht, der vom Stadtsenat Salzburg abgesegnet werden muss. In der Landesregierung herrscht bereit Einvernehmen zur Übernahme, dem Regierungsbeschluss dazu steht also nicht im Wege. Landeshauptmann Wilfried Haslauer rechnet mit dem Abschluss der Übernahme bis Ende März 2024.
LMZ/Info-Z